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Österreichische Esperanto-Tage in Wörgl von 11. bis 13. Juli 2008
vero / 05.07.2008 11:02
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Wörgl  Österreich  Esperanto  Zamenhof  Esperanto-Verband 

Eine Sprache für den Frieden

"Wie kann man den Krieg, jenes furchtbare Aufeinanderprellen von Völkern, verhindern? Wie kann man dazu beitragen, dass sich Nationen nicht gegeneinander stellen, sondern den Weg der Verständigung gehen?" leitet Prof. Hans Steiner seinen Beitrag im Wörgler Heimatbuch über das Zamenhof-Denkmal am Bahnhofsplatz in Wörgl ein. Sein Vater Hans Steiner lernte bereits in den 1930er Jahren die Kunstsprache kennen, gründete die rege Esperanto-Gruppe in Wörgl und initiierte die Denkmal-Errichtung.

Der polnische Augenarzt Dr. Ludwig Zamenhof, der in Wien studierte, wollte diesen Weg über die Sprache gehen und veröffentlichte 1887 das erste Esperanto-Sprachbuch. Sein Traum: Die aus einfachem Vokabular und nur 16 Grammatikregeln konstruierte, logische Welthilfssprache sollte jeder Mensch zusätzlich zur Muttersprache erlernen.

"Esperanto ist leichter erlernbar als andere Fremdsprachen und es ist neutral, d.h. niemandes Muttersprache. Esperanto soll die Muttersprachen nicht verdrängen, sondern sorgt für deren Gleichstellung und Erhaltung. Niemand soll bevorzugt oder benachteiligt werden. Esperantosprecher wenden sich so gegen die Unterdrückung sprachlicher und kultureller Minderheiten und die gezielte Ausnutzung sprachlicher und kultureller Einflüsse für politische oder wirtschaftliche Machtinteressen ("Sprachimperialismus"). Esperanto kann Zweitsprache für alle sein", erklärt der deutsche Esperanto-Jugendverband.

Esperanto in Wörgl

In Wörgl  existierte nach dem Zweiten Weltkrieg eine rührige Esperanto-Gruppe, der u.a. auch die Gemeindeangestellte Therese Krainer angehörte. "Als Landesleiter und damaliger Leiter des österreichischen Esperantisten-Verbandeskonnte Steiner seine nationalen udn internationalen Kontakte nützen und die Kosten für das Denkmal vollständig durch Spenden von Esperantisten decken", schreibt Hans Steiner. Die Pflege und Erhaltung des Denkmals übernahm die Stadt.

Am 27. Juli 1952 kamen zur Denkmal-Enthüllung Esperantisten aus 12 Nationen. Eine Erinnerung daran zeigt die Ausstellung im Wörgler Heimatmuseum. Die hier gezeigten Fotos (zum Vergrößern aufs Foto klicken) an die Denkmal-Enthüllung sind Leihgaben von Prof. Hans Steiner jun.

   

Bild links: Einzug der Festgesellschaft durch die Bahnhofstraße. Bild Mitte: Esperanto zur Völkerverständigung wurde als Anliegen der Jugend zeigte sich auch bei der Festgestaltung - die Jugend war stark vertreten!

 

Bild links: Einweihung des Zamenhof-Denkmals 1952 - links Hofrat Dr. Steiner, Österreich-Präsident der Esperanto-Bewegung, rechts der Wörgler Finanzbeamte Hans Steiner. Bild Mitte: Der Mädchenchor der Hauptschule Wörgl mit Leiterin Herma Haselsteiner - die Mutter von Hans-Peter Haselsteiner - umrahmte die Feier musikalisch. Bild rechts: Die versammelte Festgesellschaft bei der Denkmal-Enthüllung.

Ein Jahr später, von 3. bis 10. August 1953 fand der 9. Kongress der Esperanto Weltjugend-Organisation in Wörgl statt - hier abgebildet ist die Kongress-Teilnahmekarte von Hans Steiner sen.

Esperanto-Tage in Wörgl von 11. bis 13. Juli 2008

Der Österreichische Esperanto-Verband unter dem Vorsitz von Univ.Prof. Dr. Hans Michael Maitzen organisiert von Freitag, 11. bis Sonntag, 13. Juli 2008 (im Stadtmagazin steht fälschlicherweise 17. Juli) in Wörgl ein Interregionales Treffen. Wer mit den Esperantisten feiern will, kann das am Freitag, 11. Juli 2008 beim Konzert mit Unterhaltungsmusik vom Musical bis zum Schlager von Attila Schimmer aus Ungarn, Beginn um ca. 20.30 Uhr im Hotel Alte Post in Wörgl. 

Am Samstag, 12. Juli 2008, beginnt um 11 Uhr der Festakt am Zamenhof-Denkmal am Bahnhofsplatz.

Ab 14 Uhr präsentiert Markus Gwiggner den seit Jänner 2008 neu gestalteten Internet-Auftritt der Stadt Wörgl auf dem Portal vivomondo, das seinen Namen auf das Esperantowort Lebenswelt zurückführt. Die Firmenpräsentation arrangierte Wörgls Bürgermeister Arno Abler. Dazu noch ein Hinweis in eigener Sache: vero-online.info beinhaltet auch Esperanto - vero heißt die Wahrheit. Eine Präsentation meines Portals, das bereits über zwei Jahre läuft (kann im Archiv alles noch nachgelesen werden) wurde nicht vorgeschlagen.

Von 15-15.45 Uhr präsentiert Ernest Quientensky 150 Jahre Bahnhof Wörgl - Wörgl und die Eisenbahn. Univ.Prof. Dr. Hans Michael Maitzen referiert von 16.30 bis 17.15 Uhr über die Alpen als Begegnungsort der Sprachen und Kulturen. Von 19.30 bis 20.30 Uhr präsentiert das Internationale Esperanto-Museum eine Galerie historischer Esperanto-Fotodokumente.

Das vollständige Programm der Esperanto-Tage Wörgl gibt´s hier...