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Gesundheit aus dem eigenen Garten - richtige Bodenpflege zahlt sich aus!

Gesunde Ernährung beginnt mit gesunden Produkten. Bei den heute in industrieller Landwirtschaft mit hohem Kunstdünger- und Schädlingsbekämpfungsmitteln hergestellten Nahrungsmitteln, die oft erst nach langen Lagerzeiten bei den Handelsketten im Regal landen, wird Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten eine zunehmend attraktivere Alternative: Frischere Produkte in besserer Qualität, ohne die Umwelt mit Transport-Schadstoffen zu belasten.

Was unser Tiroler Boden alles bei richtiger Bearbeitung hergeben kann, zeigt der Garten von Thomas Gasteiger in Wörgl. Er verrät auch gern die Tipps und Tricks, wie man dem Wachstum auf die Sprünge helfen kann. Klar, Gras wächst nicht schneller, wenn man dran zieht - aber Pflanzen wachsen besser, wenn sie in einem lebendigen Boden mit gesunder Mikroflora und Mikrofauna wurzeln. Dazu trägt der Einsatz von effektiven Mikroorganismen bei, die der Hobbygärtner übrigens nach Anleitung von Herbert Plangger von der Biokäserei Plangger in Durchholzen/Walchsee im eigenen Heizungskeller selber herstellt.

Ein Dosierer am Bewässerungssystem sorgt dafür, dass die EM stets in richtiger Dosierung dem Boden zugeführt werden. Um das Bodenleben zu begünstigen, verzichtet Thomas Gasteiger aufs Umgraben und setzt auf Mulchen mit Bokashi. Dazu fermentiert er Grasschnitt. Das aufgebrachte Material schützt das Bodenleben, verhindert das Keimen von Unkraut und führt dem Boden zusätzlich Nährstoffe für die Pflanzen zu.

Die folgende virtuelle Gartenbesichtigung gibt einen Einblick in die Gärtnerfreuden:

Der Garten im März: Über den Winter wird der Boden mit Mulchmaterial abgedeckt, um das Bodenleben vor Frost und Strahlung zu schützen. Im Glashaus steht Ende März die erste frische Vitaminladung zur Ernte bereit: Petersil, Radieschen ....

Lauchzwiebel und Vogerlsalat. Bild rechts: Thomas Gasteiger beim selbst gebauten "Brutkasten" für die Herstellung der Effektiven Mikroorganismen.

Das "multi-kulti" Erdbeer-Beet:  Das Auspflanzen von Knoblauch zwischen den Erdbeerpflanzen intensiviert den Erdbeergeschmack.  Zur "Erdbeer-Hochsaison" kann kübelweise geerntet werden.

Der Garten Anfang Juli: Vorne das Spargelbeet - ab der Sonnenwende werden keine Triebe mehr entfernt, damit sich die Pflanze erholen kann. Dahinter Kürbis, oberhalb Zwiebel, Salate und Kohlsorten - Weißkraut, Rotkraut, Brokkoli.

 

Von links: Weißkraut im August, Kohlrabi von Juni bis Oktober, rechts: Karotten abwechelnd mit Zwiebeln.

    

Der Garten Mitte Juni im Bild links: Fruchtfolge im Beet links - vorne Erbsen, Sojabohnen, Schwarzwurzeln, Pastinaken und Mangold, hinten Kartoffeln. Und das gleiche Beet drei Wochen später: Erbsen klettern bestens auf abgenadelten Fichtenzweigen (2.v.l.). Sojabohnen liefern wie alle Hülsenfrüchte wertvolles pflanzliches Eiweiß - hier die Sojabohnen als junge Pflanze im Juli und rechts mit reifenden Schoten im September - gentechnikfrei und aus dem eigenen Samen im Folgejahr neu gezogen.

   

Schwarzwurzeln (die langen, spitzen Blätter im Bild links) sind ein Wintergemüse, ebenso wie die Pastinaken (Bild Mitte) - die weißen Wurzeln (im Bild rechts mit Karotten zu sehen) können als Suppe oder gemischt mit Kartoffeln zu Pürree verarbeitet werden.

Mangold liefert von Juni bis zum Frost im Herbst frischen Spinat - die Pflanze wächst nach dem Abschneiden wieder nach. Bild Mitte und rechts: Kartoffelbeet in der Blüte Anfang Juli.

Weitere Eiweißlieferanten: Die "Hosboa", auch "Saubohne" genannt - links in der Blüte, in der Bildmitte die Schoten. Rechts: Stangenbohnen.

Buschbohnen reifen vor den Stangenbohnen (links und Bildmitte). Bild rechts: Gartenprodukte, geerntet Anfang August.

Geschmacksvielfalt liefern Dill (links), Sellerie (Grünzeug wie Knolle - Bildmitte) und Rucola (rechts).

       

"Kinderstube" für Rote Rüben im Juli: Mulch schützt die jungen Pflanzen vor Unkraut. Bild Mitte: Rote Rübe im September. Bild rechts: Zwiebel lässt sich am besten in Zöpfen, schattig und luftig lagern - so trocknen die äußersten Schalen gut aus.

Der Folientunnel schafft optimale Wachstumsbedingungen für temperaturempfindliche Gemüsepflanzen (Bild links). Hier wachsen Zucchini, unterschiedlichste Pfefferoni- und Paprikasorten, Gurken, Tomaten, und Auberginen. Bild Mitte: Junge Zucchinipflanze Mitte Juni - sie erhielt als Zusatzdünger eine Ladung gehäkselter Brennesseln. Bild rechts: Wer die wunderschönen Zucchiniblüten offen sehen will, muss früh aufstehen - nachmittags sind sie bereits geschlossen.

 

Links: Gelbe Zucchini. Die folgenden drei Bilder zeigen einen Versuch: Im Folientunnel probierte Thomas Gasteiger die Wirkungsweise von Hornspäne als Dünger an Gurkenpflanzen aus. Für die Gurke rechts wurde der Boden vor der Auspflanzung mit einer handvoll Hornspäne gedüngt. Die linke Pflanze erhielt diese Sonderration Dünger nicht - und wächst augenscheinlich wesentlich magerer als die rechte.

Im Folientunnel zuhause: Die Aubergine (Melanzane) - sie liebt windstilles mediterranes Klima und gedeiht am richtigen Standort prächtig.

 

Paprika in unterschiedlichen Sorten und Schärfegraden.

   

Pfefferoni und Paprika - je nach Sorte und Reifungsgrad entwickelt sich das Aroma von mild-süß bis feurig scharf.

     

Erntevielfalt  im Spätsommer - alles aus dem eigenen Garten.

 

Im Glashaus, das im Frühjahr zur Anzucht der Jungpflanzen verwendet wird, gedeihen bis in den Herbst hinein Gurken, Tomaten, Gewürze wie Basilikum (3.v.l.), Paprika und Pfefferoni.

 

Tomaten gefällt es im Glashaus ebensogut wie im Folientunnel - Hauptsache nicht dem Regen ausgesetzt. Nasse Standorte begünstigen die Krautfäule, die Pflanzen gehen frühzeitig ein. Unter den Tomaten sind alte Sorten wie die Ochsenherzen (3.v.l.) - die Samen zur Anzucht sind z.B. in der Arche Noah erhältlich.

Gemüse, das ganzjährig ohne elektrischen Energieaufwand gelagert werden kann, ist der Kürbis. Im Juni beginnt die Blütezeit, über den Sommer setzen die Früchte an. Nach der Ernte an einem kühlen und hellen Platz aufbewahrt halten einzelne Sorten bis zum nächsten Sommer.

... Kürbisse kurz vor der Ernte im September 2007.

Zu den optimalen Bedingungen für den Garten zählt das unweit entfernt stehende Bienenhaus. Die kleinen summenden Helferinnen sorgen für die Befruchtung der Pflanzen. Bild rechts: Besonders vitaminreich: Schwarze Johannesbeeren.

Himbeerstauden in Spalierform tragen je nach Sorte bis in den November Früchte.

Brombeeren reifen später - hier die Blüte Anfang Juli 2008.

Über diesen Garten und die Anbaumethoden gab´s übrigens auf vero-online.info bereits im Juni 2006 einen Bericht - hier anklicken

Wer sich für eine Gartenführung interessiert, kann sich bei Thomas Gasteiger, email gasteiger43(at)aon.at oder unter Tel. 05332/77496 melden.