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Academia Vocalis Workshop mit KS Prof. Francisco Araiza von 14. bis 19. Juli 2008
vero / 17.07.2008 09:21
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Wörgl  Kultur  AcademiaVocalis  Workshop  FranciscoAraiza  Stimme 

Singen - richtig singen - erfordert nicht nur den Einsatz der Stimmbänder, sondern des ganzen Körpers. Die Stimme als Instrument heißt, mit dem ganzen Körper zu arbeiten, die richtige Atemtechnik anzuwenden. Wo sitzt die Stimme? Laien sagen im Hals - wer beim Workshop reinschnuppert, erfährt da ganz anderes! Zum morgendlichen Einstieg Atemübungen - dreimal tief einatmen, dann ertönen die Zahlen von eins bis acht von koreanisch bis schwedisch, die ganze Luft raus und in dieser Position so lange wie möglich verharren - ob die Teilnehmer das richtig machen, stellt der Kursleiter Prof. Araiza bei jedem persönlich fest. Jeder Teilnehmer bringt selbst ausgewählte Musik-Literatur mit, die er beim Vorsingen präsentiert. Anhand der Interpretation wird dann am Vortrag gefeilt.

Gespannt verfolgt August Schram (links) die Tipps zur Interpretation seiner Rossini-Arie von Francisco Araiza, der als bester Mozart- und Rossini-Interpret Weltberühmtheit erlangte. Als Kursleiter zeigt sich der Star völlig ohne Allüren als einfühlsamer und motivierender Lehrer. Was er jedem einzelnen beibringt, davon lernt die ganze Gruppe. Als vielseitiger und ebenfalls sehr einfühlsamer Begleiter am Klavier trägt Tobias Krampen seinen Teil zum Gelingen der Wissensvermittlung bei.

Von Rossini zu Schumann - Stimmungs- und Tonartwechsel, kein Problem für Francisco Araiza, der hier mit Mindaugas Jankauskas aus Litauen Schumanns "In der Fremde" aus dem Zyklus Liederkreis op. 39 erarbeitet - zu hören übrigens u.a. am Samstag beim Abschlusskonzert.

Rossini-Arien stellen Sängerinnen vor Herausforderungen - die Jung-Ae.Noh aus Korea mit ihrem Vortrag aus Semiramide mit meisterlicher Unterstützung auch bravourös meistert!

Applaus für die Kollegin! Dieses Publikum weiß Qualität zu schätzen. Wieder Fachwechsel: Mit Rebecka Sternberg aus Schweden arbeitet Prof. Araiza am Vortrag von Johann Sebastian Bachs "Quia respexit".


Singen, nicht Theaterspielen! Das verlangt Araiza strikt von seinen SchülerInnen. Die Stimmqualität kommt vor der Mimik, auch wenn die Dramatik der Rolle noch so sehr dazu einlädt - so wie bei der Arie "Dove sono i bei momenti" aus Mozarts Hochzeit des Figaro, die der aus Mexiko stammende Tenor hier mit Maria Jose Rodriguez aus Mexiko "durchackert". Wie selbstverständlich wechselt Francisco Araiza nicht nur die Musikstile, sondern auch die Unterrichtssprachen - deutsch, englisch, spanisch. Faszinierend, solchen Stars bei der Arbeit zuzusehen!

P.S.: Schade, dass nicht mehr Tiroler Gesangstalente die Chance nützen, hier durch Zuhören mit zu lernen....

Weitere Infos über das Seminar auf www.academia-vocalis.com

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