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Perchtenverein "Salvenpass" organisierte zum zweiten Mal die Highlandergames auf der Salvenalm in Hopfgarten |
Was macht ein Perchtenverein im Sommer, wenn er sich nicht gerade aufs Perchtenlaufen zur Weihnachtszeit vorbereitet? Die Hopfgartner Salvenpass fand den passenden Zeitvertreib mit einem Blick über den Zaun in den hohen Norden. "Wir wollten einen Sommerevent und stießen so auf die Highlandergames. Wir änderten die schottischen Bewerbe zugunstes des Spaßfaktors etwas ab", erklärt Andreas Ehammer (rechts), Mitglied der Salvenpass, der mit Stefan Sieberer, Maxi Biedermann und Mario Höck hauptverantwortlich für die Organisation der Highlandergames zeichnet.
Als im Vorjahr im August bei Regenwetter erstmals mit Dudelsackgetöse zum Spektakel auf der Salvenalm geblasen wurde, bangten die Veranstalter noch, ob denn die Sache auch gut ankommt. Und wie! Daran änderte sich auch heuer nichts - die 40 Vierer-Teams und 1000 Zuschauer des Vorjahres wurden sogar deutlich übertroffen: 65 Clans traten an, um mit möglichst guten Leistungen die vielen Sachpreise - von der Mega-Party bis zur Saisonkarte - zu ergattern.
Baumstamm kraxeln - hoch und überhängend, Bungee-Seillauf und einen Baumstamm möglichst trockenen Fußes über einen Wassergraben tragen - in diesen Disziplinen trat von jedem Team ein Mitglied an. Die Mannschaftsleistung zählte dann beim Gewichtheben sowie beim Hindernislauf. "Mitmachen können alle, es müssen aber immer vier Leute sein. Bekleidungsvorschrift gibt es keine", so Ehammer. Aber offenbar finden die Neo-Highlander Schottenkaro schick, denn fast alle Teams traten im trendigen Outfit an, wobei einige Herren-Teams die buchstäbliche schottische Sparsamkeit in Form des Weglassens der Unterhosen praktizierten - sehr zur Gaudi beim Publikum.
Der Spaß des Events kommt zudem noch einem guten Zweck zugute. Andreas Ehammer: "Wir spenden einen Teil des Erlöses der Sonderschule in Hopfgarten, die das Geld u.a. für die Reittherapie der Kinder verwenden wird." Die Highlander-Games, für deren Organisation die 30 Salvenpass-Mitglieder von rund 40 weiteren freiwilligen Helfern tatkräftige Unterstützung erhielten, wurden zum Treffpunkt der Perchten-Szene. "Rund die Hälfte der Teilnehmer sind Mitglieder bei Perchtenpassen", erklärt Ehammer und freut sich über die Unterstützung der Veranstaltung durch den Tourismusverband, die Gemeinde sowie die Liftgesellschaft, die extra zur Veranstaltung die Betriebszeit bis 20 Uhr ausdehnte. Danach sorgte ein Shuttelbus für den sicheren Transport der Partygäste zum Live-Konzert mit "First Coming" und der Münchner Band "L.A.Satellites" und wieder zurück ins Tal. Überrascht und glücklich über den neuerlich gelandeten Publikumshit verspricht Ehammer: "Die Highlander Games wird es auch nächstes Jahr wieder geben!"
Die vollständige Teilnehmerliste und in Kürze auch die Ergebnisliste gibt´s auf der Website der Salvenpass auf www.salvenpass.at
Richtig schottisches Highlander-Wetter hielt auch den Besucherzustrom nicht auf! Zu den Bewerben - in der Bildmitte der Bungeelauf, bei dem es galt, mit einem Holzpflock eine möglichst weite Distanz abzustecken - traten nebst den Burschen auch zahlreiche Mädelclans (rechts im Bild die "Hochlandrinder") sowie gemischte Teams an.
Was haben die Männer unterm Schottenrock? Für die lustige Variante entschieden sich diese beiden Highlander links. Beim Hindernislauf erschwerte der Start den Parcours erheblich - sieben Mal einen Pflock umrunden, und dann erst los! Klar, dass die Bewegungen da nicht mehr so koordiniert möglich waren (Bild Mitte).
Hoch hinaus - möglichst flott. Beim Baumkraxeln feuerten die Clan-Mitglieder natürlich ebenso ihre Kämpfer an wie bei allen anderen Bewerben. Bild rechts: Für diese vier war nicht nur Kilt Kult, sondern auch Kiss!
Bild links: Dieser Kilt war zu schade für den Schlamm-Kontest - der Besitzer zog es vor, nur zuzusehen. Regen von oben, Wasserbad von unten: Wer beim Baumstamm-Wassergraben daneben trat, landete unbarmherzig in der braunen Brühe...
Kraftakt in luftiger Höhe: Ziel der Kraxeltour war das Läuten einer Kuhglocke am Baumstammende. "Voll nüchtern" nannte sich dieser Clan. Bei den Verkleidungen waren die Teilnehmer ähnlich fantasievoll wie beim Erfinden der Team-Namen: Von den Killerbienen bis zu den Burning Kilts, von den Golden Girls bis zur "Bis zum bitteren Ende-Crew"...
Taktik ist nicht immer alles, aber für diesen Teilnehmer zahlte sie sich am Ende doch aus: Erst überlegte der wackere Kiltträger lang nach dem Motto "wia nemman mia eam denn", dann ging er trotzdem baden, verlor noch dazu den Kilt und entblößte dabei ungewollt seine Mannesehre.... - ehe er im Sprint mit neuer Bestzeit im Laufschritt über den Wassergraben stürmte.
Die Mädels erhielten einen etwas leichteren Baumstamm geschultert - und bewiesen, dass sie auch diese Hürde erfolgreich schafften.
Beim Gewichtheben hatten die Mädels ebenfalls etwas weniger Kilos zu halten als die Burschen - die mussten 650 kg gemeinsam so lange wie möglich in der Luft halten.
Taktieren beim Hindernislauf: ob´s ohne Schuhe wohl besser lief? Zum Lauf musste das Team gestaffelt antreten. Für den passenden rockigen Sound am Gelände und im Festzelt bei der Salvenalm sorgten nachmittags ein DJ und abends zwei Live-Bands.
Weitere Bilder von den Highlandergames 2008 gibt´s hier in der Galerie