Sind wir hier im falschen Film? fragten sich am Donnerstag, 17. Dezember 2009 ZuhörerInnen der Wörgler Gemeinderatsitzung: Dramatische Einbrüche bei den Einnahmen aufgrund der Wirtschaftskrise zwingen die Stadt zum Sparen beim Haushaltsplan 2010. Als Novum in der Stadtgeschichte schrumpft das Budget um über eine Million Euro. Weggespart wird die Übersiedelung der aus allen Nähten platzenden Landesmusikschule trotz vorliegender Gemeinderatsbeschlüsse - ohne mit einer Silbe die Lösung der anstehenden Probleme der Schule zu diskutieren. Damit passé ist auch das neue "Kulturviertel" im Bereich Gradlanger: Keine Galerie, keine öffentlichen Tiefgaragenplätze, keine Museumsumgestaltung etc. Dafür leiht man sich mit einer noch nie dagewesenen Aktion bei der Nachbargemeinde Kirchbichl 250.000 Euro (!) zum Bau des Bruckhäusler Fußballvereinsheimes, das bisher aufgrund der zu hohen Baukosten abgelehnt wurde. Und zahlt dafür die anfallenden Kapitalmarktzinsen - bei niedrigen 2 % immerhin 5.000 Euro pro Jahr. Das waren nicht die einzigen bemerkenswerten Beschlüsse: Das Rote Kreuz erpresste von der Stadt 40.000 Euro für die Fortführung des Notarztdienstes bis zum Herbst 2010 - und um den Wörgler Patienten den Selbstbehalt von 180 Euro zu ersparen zahlt die Stadt drauf. Ob die Kommunalsteuer dafür aus dem nächsten Einkaufszentrum kommt? Das wurde nämlich nicht unter dem bisher als M5 geläufigen Namen, sondern als M4+ auf dem Scheffold-Areal gegenüber vom M4 bewilligt. Quo vadis Wörgl... Berichte zu den Beschlüssen folgen.
Mehr zum Haushaltsplan 2010 der Stadt Wörgl lesen Sie hier...
Den Bericht über das Aus für die Musikschule neu mit einer Stellungnahme von LMS-Dir. Johannes Puchleitner lesen Sie hier...
Wörgl leiht sich bei Kirchbichl Geld, um das Bruckhäusler Fußballer-Vereinsheim zu finanzieren - hier weiterlesen...
Und hier noch die Beschlussfassung fürs nächste Einkaufszentrum M4+ ...
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