Die Sozialinitiative Wörgler für Wörgler und Sito-Bar-Wirt Silas Sailer samt Team luden heuer einmal mehr am Aschermittwoch zum Auftakt der Fastenzeit zum Starkbierfest, diesmal wieder mit dem legendären „Bierstacheln“. Für Unterhaltung sorgte die Tanzlmusik MUNDO der Wörgler Stadtmusik und nach der Premiere im Vorjahr die Gambrinusrede aus der spitzen Feder von Mag. Walter Hohenauer, die er gemeinsam mit Mag. Andi Madersbacher zum Besten gab.
Während im Hinterhof die Glut in der mobilen Schmiede-Esse, zur Verfügung gestellt von Manfred Farthofer, fürs „Bierstacheln“ schon hell aufglimmte und Andreas Rudolf mit dem heißen Eisen fürs besondere Geschmackserlebnis sorgte, begrüßte in der Bar Hari Hotter die Gäste, darunter Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner, Vizebgm. Mario Wiechenthaler, Kulturreferentin Mag. Gabi Madersbacher und Gemeinderat Andreas Schmidt zum „5. Starkbierfest in Serie“.
Was eigentlich das sechste war, denn zum ersten Mal berief sich die Sozialinitiative Wörgler für Wörgler am 22. Febraur 2012 auf die alte Mönchs-Regel „Flüssiges bricht das Fasten nicht“ und lud zum Bockbierfest in der Sito-Bar. Zu den Klängen der Wörgler Tanzlmusig „MUNDO“ (Mia Und Net De Oan) wurde auch damals fleißig mit den eigens aus der Oberpfalz importierten Bierspezialitäten aus dem Braugasthof Sperber-Bräu angestoßen.
Bürgermeisterin Hedi Wechner griff ebenfalls zum Mikrophon und freute sich über eine Neuauflage des „Saufens für einen guten Zweck“, begrüßte die MusikantInnen und wünschte einen „vergnügten, lustigen und feuchten Abend und dann eine Fastenzeit, die den Namen verdient.“
Zur verbalen Abrechnung in der Tradition des bayerischen Aschermittwochs geriet die von Andi Madersbacher und Walter Hohenauer vorgetragene Gambrinusrede (Gambrinus gilt übrigens als sagenhafter niederländischer König, dem die Erfindung des Bieres zugeschrieben wird). So bekamen vor allem die politischen Kontrahenten der jetzigen Gemeinderatsmehrheit in den spöttischen Reimen verbal ihr Fett weg, während die „Neuen“ der Liste Hedi Wechner zwar augenzwinkernd, aber sehr wohlwollend ins Rampenlicht gestellt wurden. Seinen Reim machte sich Hohenauer auf den Gemeinderatswahlkampf ebenso wie aufs Badl, die Gradl-Bebauung, die Wörgler Tennisplatz-Misere und das „ungewollte Erbe“, das nun die „jungen Leute“ im Gemeinderat nach „Demontage der alten Garde“ mit Nordtangente und Hochwasserschutz auszubaden hätten. Beim Publikum ernteten die meisterlich gereimten Verse jedenfalls vielfach Gelächter und Applaus.
Der Verkaufserlös aus dem gespendeten Starkbier sowie der gegen Spenden kredenzten Grammelfettbrote kommt wieder notleidenden Menschen in Wörgl zu Gute.