Glücklich ist, wer musisches Talent auf seinen Lebensweg mitbekommen hat und sich mit bildnerischen oder musikalischen Ausdrucksformen mitteilen kann. Als besonderes Glückskind kann insofern der Wörgler Sepp Rangger gelten, der von 6.-9. Oktober 2017 in der Galerie am Polylog erstmals eine umfassende Werkschau unter dem Motto „Gesamtwerk in Art und Weise“ bot und dabei eindrucksvoll seine zeichnerischen wie auch seine musikalischen Fähigkeiten ins Rampenlicht stellte.
Ob Landschaften, Wörgler Ansichten, Charakterköpfe, Porträts oder Karikaturen, mit denen sich der Künstler auch gern selbst auf die Schaufel nimmt – Sepp Rangger erarbeitete sich über Jahrzehnte neben seinem beruflichen Engagement als Musikschullehrer, Musiker und Bigband-Leiter eine Perfektion im Zeichnen, vornehmlich mit Bleistift, Tusche und Pastellkreiden. Erstmals zeigte der gebürtige Brandenberger auch Aktbilder, die im Rahmen seines Akademie-Studiums in Salzburg 2013 entstanden sind. Zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken regen Ranggers Karikaturen an. „Erstmals hat Sepp heuer auch den politischen Alltag künstlerisch kommentiert“, betonte LMS-Direktor Mag. Johannes Puchleitner bei seinen einführenden Worten zur Ausstellung, die auch Abstraktes zu bieten hatte. Rangger interessiere nicht nur die Momentaufnahme, auch der Blick dahinter. So inspirierte das Trompeten-Konzert des jungen Wörgler Musikers und Komponisten Christian Spitzenstätter – vor Jahren Ranggers Schüler – den Künstler zu leuchtenden Farbkompositionen.
Zur Symbiose von Malerei und Musik zitierte Puchleitner den Maler Gauguin, der schon feststellte, dass Farbe genauso Schwingung ist wie Musik. Beschwingt klang denn dann auch die Vernissage mit einem Jazzkonzert des Trios Florian Reider am Piano, Peter Pitterl am Bass und Sepp Rangger am Saxophon aus.