„Vielfalt, die inspiriert. Leidenschaft, die vereint.“ So lautet das Motto der Gaststubenbühne Wörgl, die seit 30 Jahren mit anspruchsvollem Theater das Wörgler Kulturleben bereichert und bei der Generalversammlung am 1. März 2018 die Weichen für die Zukunft mit der einstimmigen Neuwahl des Vorstandes mit Stuart Kugler an der Spitze sowie Festlegung der Highlights im Jubiläumsjahr gestellt hat. Zwei Theater-Produktionen im Astnersaal zählen ebenso dazu wie Kabarett und Mitwirkung beim Wörgler Kurzfilmfestival.
Ob Komödie, Tragödie, Volksstück oder Weltliteratur – in jeder Produktion steckt viel Herzblut und Laienspielbühne bedeutet nicht das Fehlen von Professionalität, die sich u.a. auch bei Theaterworkshops fürs Ensemble oder der Teilnahme an Fortbildungen wie Regie-Ausbildung zeigt. Die Qualität der Theaterarbeit zeigt sich bei den Aufführungen vor und hinter den Kulissen, in Schauspielleistungen ebenso wie wenn Bühnenmitglieder Regie führen oder gar selbst Stücke schreiben. Wie 2017 Thomas Kraft, dessen Komödie „Paula“ nun ins Programm des größten deutschen Amateurtheaterverlags aufgenommen wurde.
Bewunderung erntete 2017 Regisseur Michael Zangerl für die Umsetzung des Dramas „Einer flog übers Kuckucksnest“ samt Bühnenbau, die bisher erfolgreichste Produktion der Gaststubenbühne mit 1.200 Besuchern. Tolle Resonanz fand das Gastspiel der Arche Noe-Produktion „Paula“ mit zwei Aufführungen im Astnersaal und zur Erfolgsgeschichte wurde das Kabarett Lost in Wörgl ebenso wie das Wörgler Kurzfilmfestival – von beidem wird es 2018 eine Neuauflage geben. Und 2019 wollen die Kabarettmacher um Stefan Peschta und Jürgen Chmela-Heiss auch den Wörgler Faschingsdienstag im Astnersaal wiederbeleben: „Heuer gibt´s Lost in Wörgl III am 25. und 26. Mai in der Kulturzone und am 1. und 2. Juni im Astnersaal. 2019 planen wir die Premiere am Faschingsdienstag um 18:00 Uhr im Astnersaal mit Maskenball ab 20 Uhr“, kündigt Jürgen Chmela-Heiss an.
Fixiert sind die Produktionen im Jubiläumsjahr, deren erste an die Vereinsgründung erinnert. Die erfolgte nämlich erst ein Jahr nach dem ersten Stück, mit dem 1987 die Gaststubenbühne Wörgl im Gasthof Aufinger ihr Debüt gab: „Für Frieden und Freiheit“ von Sigi Zimmerschied. Mit Priska Mey wird 2018 übrigens wieder eine Darstellerin der ersten Stunde auf der Bühne stehen, gemeinsam mit Sophia Etzelstorfer, Patrick Haller und Dominic Kainzner. Regie führt Bühnenmitglied Anna Etzelstorfer. Premiere im Astnersaal ist am 20. Mai, weitere Spieltermine sind der 24., 27., 30. Mai sowie der 7., 8., 9. Juni 2018.
Im Herbst wird´s turbulent, wenn Regisseur und Schauspieler Helmuth A. Häusler, ebenfalls Bühnenmitglied, die temporeiche Verwechslungskomödie „Floh im Ohr“ von Georges Feydeau im Astnersaal inszeniert, der dafür auch in ein Freudenhaus verwandelt wird. Häusler peilt eine moderne Interpretation an und wird das 100 Jahre alte Stück in die heutige Zeit transportieren.
In Vorbereitung ist das 6. Wörgler Kurzfilmfestival im Herbst 2018. Mit einem besonderen Highlight – der Tiroler Leinwand-Premiere des TV-Dramas „Der Geldmacher“, in dem Karl Markovics die Rolle des Wörgler Freigeld-Bürgermeisters Michael Unterguggenberger verkörpert. Bei der Terminplanung hängt das junge Organisatoren-Team des Vereins Wörgler Lichtspiele mit Bühnenmitgliedern im Vorstand allerdings noch in der Luft – die hängt an der Freigabe durch die Filmproduzenten, maßgeblich am ORF. „Geplant ist die Geldmacher-Preview am Donnerstag. Am Freitag ist wieder der Musik-Film-Wettbewerb und am Samstag der klassische Kurzfilmbewerb vorgesehen“, teilt Dominic Kainzner mit. Als Austragungsort ist die Aula des Bundesschulzentrums im Gespräch.
Mit einstimmigem Beschluss und ohne Gegenvorschlag wurde der Vereinsvorstand mit Obmann Stuart Kugler, stellvertretend Thomas Kraft, Kassierin Susanne Vikoler, stellvertretend Birgit Hermann-Kraft, Schriftführerin Anna Etzelstorfer, stellvertretend Sophie Etzelstorfer gewählt. Als Kassaprüfer fungieren Priska Mey und Oliver Ruso. Trotz der vielen Erfolge, die 2017 auch die Theaterkasse gut füllten, bleiben Sorgenfalten: „2017 wollten wir in neue Lichttechnik investieren. Das wurde auf Eis gelegt, da wir noch nicht wissen, wie´s mit dem Astnersaal weitergehen wird“, erklärte Obmann Stuart Kugler und teilte mit, dass die Spielstätte, die seit 2006 das Zuhause der Gaststubenbühne Wörgl ist, jedenfalls noch zwei Jahre zur Verfügung stehen wird.