Die Umsetzung einer Fußgängerzone im nördlichen Bereich der Wörgler Bahnhofstraße auf einem Abschnitt von gut 300 Metern Länge wird wesentlich teurer als zunächst verlautbart. Der Gemeinderat erhöhte den Kostenrahmen in seiner Sitzung am 28. Oktober 2021 mit einem 15:6 Beschluss auf Bruttokosten von rund 2,4 Millionen – ohne eventuell erforderliche Grundablösen, für die nochmal 250.000 veranschlagt wurden. Die Bauarbeiten sollen am 1. Juli 2022 starten und 2023 beendet sein.
„Der Unterbau ist großteils in Ordnung“, teilte Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner mit. Förderzusagen würden derzeit über 25.000 Euro für den Architektenwettbewerb und rund 50.000 Euro für die Planungskosten vorliegen. Nach Baustart im Sommer sei geplant, dass die Oberfläche bereits im Herbst soweit fertiggestellt wird, dass der Christkindlmarkt 2022 in der neuen Fußgängerzone abgewickelt werden kann.
Die Kostenaufstellung weist Nettozahlen aus und beinhaltet nicht den im Wettbewerb miterarbeiteten Gestaltungsvorschlag des Angatherweges als Übergangsbereich zum Bahnhof. Die Erhöhung der Baukosten wurde bis zur Umsetzung 2022 mit 3 % angenommen. Ausgewiesen sind damit 1,5 Millionen Euro für die Umsetzung, 245.000 Euro für die Planung und weitere 15 % der Bausumme in Höhe von 225.000 Euro als Sicherheitspolster. Da die Stadt nicht Mehrwertsteuer-befreit ist, kommen nochmal 394.000 Euro dazu – in Summe also 2,364 Millionen Euro brutto für die Baukosten. Sollten dann die 250.000 für Grundablösen benötigt werden, liegt der Kostenrahmen bereits bei 2,614 Millionen Euro.
GR Michael Riedhart wies auf die ablehnende Haltung von Anrainern und Kritikpunkte wie die zahlreichen Haus-Zu- und abfahrten hin: „Ich halte eine Begegnungszone für die bestmögliche Lösung und stimme nicht zu.“ Zudem warf Riedhart die Frage nach einem öffentlichen WC auf, das bis jetzt nicht eingeplant ist. „Das wird ein Thema sein“, erklärte dazu Bürgermeisterin Wechner. Bei der Beschlussfassung stimmten 15 Mandatare (Liste Hedi Wechner, FWL, Wörgler Grüne) für die Ausführung der Fußgängerzone und die Mandatare von der Bürgerliste Wörgler Volkspartei, Team Wörgl und Junge Wörgler Liste dagegen.