Der Wörgler Ortsteil Söckingen nördlich der Bahn weist derzeit schon Mehrfachbelastungen auf – Lärm und Luftverschmutzung setzen den Anrainern zu. Nach dem Beschluss des Wörgler Gemeinderates, für die Fortführung der Nordtangente das Raumordnungskonzept zu ändern und auf dem Grundstück 121/1 (KG 83020 Wörgl-Kufstein) eine „bauliche Entwicklungsfläche mit vorwiegend gewerblich-industrielle Nutzung“, geeignet für „stärker emittierende Gewerbebetriebe“ zu ermöglichen, formierte sich Protest.
Am 21. Juni 2023 übergab im Wörgler Stadtamt Denise Erharter, Anrainerin der Grillparzer-Straße, Unterschriftenlisten, mit denen die Anrainer die Stadtgemeinde Wörgl auffordern, „von der Ansiedelung eines stark emittierenden Industrie/Gewerbebetriebes an dieser Stelle Abstand zu nehmen“.
Die rund 8.211 Quadratmeter große Fläche ist Bestandteil des neu geplanten Kreisverkehrs „Wörgl Ost“ und bildet die Verbindung der Nordtangente zur Autobahn. „Bei dieser Raumordnungsänderung geht es lediglich um den Bau der Nordtangente, ein Betrieb ist dort nicht geplant“, erklärte Bürgermeister Michael Riedhart bei der Übergabe der über 60 Unterschriften.
Der Gemeinderat beschloss am 25. Mai 2023 einstimmig die Änderung von derzeit landwirtschaftliche Freihaltefläche in einen „baulichen Entwicklungsbereich“ zur „vorwiegend gewerblich-industriellen Nutzung“ bei „überwiegend geringer Baudichte“ und mit dem „Zähler 30“ – und dieser besagt, dass die Fläche als „Standort für stärker emittierende Gewerbebetriebe“ geeignet ist, vorausgesetzt „die Schaffung geeigneter verkehrlicher Erschließung.“ Das Feld ist derzeit über einen Tunnel erreichbar. Das Gebiet entlang der Autobahn ist jetzt schon als „belastetes“ und als „Sanierungsgebiet“ ausweist. Außerdem befindet sich in unmittelbarer Nähe auch der Skaterpark.