Ein Kraftakt ist alljährlich die Mahd des Wörgler Feuchtbiotopes Filz zum Erhalt der Artenvielfalt. „Ei´gheig is!“ – hieß es am 10. Oktober 2019 nach den anstrengenden Arbeitseinsätzen, bei denen an zwei Aktionstagen über 25 Freiwillige, der Maschinenring und die Volkshilfe mit Werkbank und BETA im Einsatz waren.
Ein Aufwand, der sich für die Natur und die Artenvielfalt im rund fünf Hektar großen Schutzgebiet lohnt, wie aktuelle Erhebungen über Pflanzen- und Tierbestand zeigen. Mit der Mahd und dem anschließenden Entfernen des Schnittgutes wird Nährstoffeintrag verhindert und damit die Grundlage für den Fortbestand vieler gefährdeter Arten gelegt.
„15 % der Fläche ließen wir als Rückzugsort stehen, verteilt auf drei abgegrenzte Areale“, erklärt Schutzgebietsbetreuer Philipp Larch, der den Arbeitseinsatz vor Ort gemeinsam mit Maria Ringler koordinierte. Die Mahd erfolgte am 3. Oktober bodenschonend mit einem Balkenmäher durch den Maschinenring. „Aufgrund des Schlechtwetters mussten wir das Reihenmachen heuer von Samstag auf Sonntag verschieben“, berichtet Maria Ringler, die wie alle Jahre den Freiwilligeneinsatz in der Filz und die Jause für die fleißigen HelferInnen organisiert.
Am Donnerstag, 10. Oktober erfolgte der Arbeitseinsatz der Volkshilfe, die sich auch heuer wieder kostenlos in den Dienst der guten Sache stellte und mit Mitgliedern von Werkbank und BETA anrückte, um das Schnittgut auf Planen zu befördern, die anschließend mithilfe von Traktor und Seilwinde aus dem Feuchtgebiet gezogen wurden. Von Heu konnte aufgrund der nassen Witterung heuer aber keine Rede sein – und so war Muskelkraft gefragt. Der städtische Bauhof sorgt dann noch für den Abtransport zur Kompostierung beim Klärwerk in Kirchbichl.
„Wir bedanken uns bei allen für die tatkräftige Mithilfe“, so Larch und Ringler, die beide glücklich über den erfolgreichen Abschluss der Arbeiten sind. In den Dank eingeschlossen sind die Stadt, die für die Pachtgebühr des Naturjuwels und Bezahlung der Jause für die HelferInnen aufkommt, sowie die Schützengilde, die ihre Räumlichkeiten beim Schießstand neben der Filz als Verpflegungsstation zur Verfügung stellt.
- Arbeitseinsatz in der Filz: Das Schnittgut wird mit Planen aus der Feuchtwiese gezogen.
- Das nasse Wetter heuer ließ das Gras nicht trocknen – umso mehr Muskelkraft war gefragt.
- Maria Ringler sanierte heuer den hinteren Teich – und baute mit ihrem Enkelkind diesen „Filz-Wächter“.
- Ziel der Teichsanierung ist, das Verlanden der Teiche zu verhindern – Amphibien benötigen offene Wasserflächen.
- Naturschutz-Kollegen: Franz Goller betreut die Schwemm in Walchsee (links), Philipp Larch u.a. die Wörgler Filz und die Loar in Kramsach.
- Freiwilliger Arbeitseinsatz in der Filz – am 10. Oktober packte auch Wörgls Gemeinderat Richard Götz mit an.
- Maschinenring-Leistungen sind bei der Mahd mit Balkenmäher wie auch beim Abtransport des Schnittgutes erforderlich.
- Um das Schnittgut möglichst bodenschonend zu entfernen, wird es mit Planen aus der Feuchtwiese gezogen.
- Der Einsatz schwerer Maschinen in der Filz wird vermieden, um den Boden nicht zu verdichten. Der Traktor bleibt am Rand stationiert.
- Maria Ringler kümmerte sich auch heuer um die Verpflegung der HelferInnen und freut sich, dass sie dabei wieder von zahlreichen ehrenamtlichen KuchenbäckerInnen unterstützt wurde und das Vereinsheim der Schützen als Verpflegungsstation verwendet werden konnte.
- Aufgekocht beim „Wildschönauer Bahnhof“, aufgewärmt im Schützenheim: Das Mittagessen für die HelferInnen mit Gemüsesuppe oder Gulaschsuppe.
- Bei der Schwerarbeit hilft eine Seilwinde: Abtransport des Schnittgutes.
- Am 10. Oktober konnte das gesamte Schnittgut entfernt werden.
- Beim Arbeitseinsatz für die Filz – v.l. Simone Rubey/Werkbank, Gemeinderat Richard Götz/Freiwilliger, Oliver Rodlmayr/Volkshilfe-BETA, Maria Ringler, Schutzgebietsbetreuer Philipp Larch und Franz Goller, Schutzgebietsbetreuer der Schwemm in Walchsee.
- Maria Ringler und Philipp Larch danken allen, die beim Arbeitseinsatz in der Filz mitgeholfen haben.