Bruckhäusler Bürgerinitiative bleibt aktiv

Umwelt, Lebensqualität, Kultur – alles, was das Leben im Dorf lebenswert macht zählt zu den Anliegen der Bürgerinitiative LA21 Bruckhäusl aktiv, deren Vorstand bei der Generalversammlung am 20. August 2018 in seinen Funktionen bestätigt wurde. Zu den aktuellen Themen zählt die Errichtung des Kleinwasserkraftwerkes Egerndorf bei der Grattenbrücke ebenso wie die geplante Aushub-Deponie der Firma Strabag am Riederberg, der Hochwasserschutz und ein Jubiläum, das im Herbst groß gefeiert wird: Zum 40jährigen Bestehen der Holzmeister-Kirche gibt´s am 20. Oktober einen Dorfabend und am 21. Oktober einen Festgottesdienst mit Orchestermesse und Erzbischof Lackner.

Kraftwerk Egerndorf

„Beim Kraftwerk Egerndorf sind wir einen Schritt weiter, aber eine Entscheidung wurde noch nicht getroffen“, teilte Kirchbichls Bürgermeister Herbert Rieder bei der Versammlung mit. Die Verzögerung verursachte das Verlangen der Gemeinde Kirchbichl nach Beweislastumkehr: „Die Kraftwerksbetreiber müssen jetzt beweisen, dass sie im Falle von Wasserschäden in Häusern nicht schuld sind“, so Rieder. Dazu gehört eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes. „Wenn nach Jahren eine Vernässung eintritt, ist die Kraftwerksgesellschaft für die Kosten der Sanierung zuständig“, so Rieder.  Ein entsprechender Vertrag werde von Anwälten der Stadtwerke Wörgl und der Gemeinde Kirchbichl ausgearbeitet. „Die Sicherheit für die Bewohner hat für uns oberste Priorität“, so Rieder. Die endgültige Entscheidung über das Kraftwerksprojekt, an dem die Stadtwerke Wörgl und ein privater Investor beteiligt sind, wird dann der Kirchbichler Gemeinderat treffen. „Die nächsten Schritte sind ein Gespräch mit der Stadtgemeinde Wörgl und eine Bürgerversammlung für die betroffenen Hausbesitzer und Unternehmen“, erklärt Rieder und sieht als zeitlichen Horizont dafür spätestens das Frühjahr 2019.

Aushubdeponie am Riederberg

Gemeindegrenzen überschreitend betrifft den Kirchbichler Anteil der Ortschaft Bruckhäusl auch die Betriebstätigkeit am Riederberg auf Wörgler Seite. „Der Zustand der Mülldeponie Riederberg ist derzeit relativ zufriedenstellend“, beurteilt Rieder die Lage. Nachdem u.a. auf Druck der Bürgerinitiative die Faulgasdeponie 2007 frühzeitig geschlossen wurde, ist das Land für die Nachsorge und deren Kosten zuständig. Die Abwasserentsorgung erfolgt über die Abwasserverbandskläranlage in Kirchbichl, wobei zwei Mal wöchentlich aggressive Abwässer per Lkw geliefert werden. Das Kanalsystem ist für deren Ableitung nicht geeignet.

Sorgen bereitet den Bruckhäuslern indes ein neuerliches Deponie-Vorhaben am Riederberg. Die Strabag will eine Aushubdeponie für eine Million Kubikmeter über 20 Jahre südlich der bestehenden Betriebsstätten errichten. „Die behördliche Verhandlung hat bereits stattgefunden“, teilte Ortsvorsteher Gemeinderat Georg Breitenlechner mit. Einwände und Bedenken u.a. betreffend die Hochwassersicherheit und die Verkehrsbelastung  wurden vorab von der Bürgerinitiative wie auch vom Ortsausschuss formuliert und der Stadt zur Vorlage bei der Verhandlung übermittelt. „Es gibt noch keinen Bescheid, Unklarheiten bestehen in Bezug auf die Quellen“, so Breitenlechner. Mit der Stellungnahme der Stadt sei das Einspruchsrecht gewahrt.

„Bei der Errichtung der Mülldeponie wurden die Quellen als gefährdet eingestuft, für die Trinkwassersicherheit musste damals ein Ersatzbrunnen errichtet werden. Diese Aushubdeponie liegt noch näher bei den Quellen“, erklärte LA21 Bruckhäusl aktiv-Obmann Thomas Gasteiger und kritisiert, dass eine Erhöhung der Grenzwerte für Schadstoffe im Trinkwasser im Zuge der Verhandlung gefordert worden sei: „Wenn die Quellen angeblich nicht betroffen sind – wozu dann eine Grenzwerterhöhung?“

Hochwasserschutz

Eine Gefährdung des Lebensraumes geht mit zunehmend extremeren Wetterereignissen von Wildbächen entlang der Berghänge einher. Heuer sorgte bereits ein Unwetter am 8. August für Vermurungen entlang des Stegerbaches im Ortsteil Mayrhofen. Nach den wolkenbruchartigen Niederschlägen füllten sich auch die Auffangbecken weiterer Bäche. Ein Problem stellen dabei immer wieder bei Holzschlägerungen liegen gelassene Baumstämme dar. Bei heftigen Niederschlägen kommt es zu Hangrutschungen in den sandigen Gräben. „Liegen gelassene Holzprügel werden mitgerissen und führen zu Verklausungen“, warnt Arno Kecht, der selbst jahrelang bei der Wildbachverbauung arbeitete und appelliert an die Waldaufseher, ein Auge darauf bei der Holzschlägerungen zu haben.

Die Vermurung am 8. August entlang des Stegerbaches zeigte Handlungsbedarf für Verbauungsmaßnahmen auf. „Es gibt ein Projekt der Wildbachverbauung, aber das ist weit hinten auf der Prioritätenliste gereiht“, erklärte Breitenlechner und hofft, dass sich das mithilfe der Unterstützung der Stadt und der Bevölkerung ändert.

LA21 Bruckhäusl aktiv Generalversammlung am 22. August 2018. Foto: Veronika Spielbichler

Der wiedergewählte Vorstand des Vereins LA21 Bruckhäusl aktiv mit Bgm. Herbert Rieder (links) – von links Peter Morandell, Erika Gasteiger, Kaspar Fuchs, Thomas Gasteiger, Stanis Jaworek, Arno Kecht und Bruckhäusls Ortsvorsteher GR Georg Breitenlechner.

Neuwahl bestätigte Vorstand

Bei der Neuwahl wurde der gesamte Vorstand in seinen Funktionen bestätigt. Obmann bleibt Thomas Gasteiger, stellvertretend Peter Morandell und Arno Kecht. Kassier ist Kaspar Fuchs, stellvertretend Dr. Christine Ankele. Schriftführerin ist Erika Gasteiger, stellvertretend Petra Gasteiger. Als Kassaprüfer fungieren Stanis Jaworek und Armin Steiner, als Beisitzer Rosa Dollinger, Klaus Weiss, Georg Breitenlechner und Veronika Spielbichler.

40 Jahre Holzmeister-Kirche Bruckhäusl

Ein erfreuliches Ereignis steht im Herbst bevor. Zum 40 Jahr-Jubiläum der Holzmeister-Kirche Bruckhäusl organisiert die Bürgerinitiative gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat einen Dorfabend am 20. Oktober 2018 ab 19 Uhr in der Aula der Volksschule Bruckhäusl mit historischen Bilddokumenten und Zeitzeugen. Der Festgottesdienst mit Erzbischof Franz Lackner findet am 21. Oktober mit musikalischer Umrahmung durch das Wörgler Streicher- und Bläserensemble und dem Kirchenchor Wörgl statt.