„Wir fordern die Stadtgemeinde Wörgl dringend auf, die Streckenführung der Linie 1 über die Brixentaler Straße unverändert beizubehalten und eine halbstündliche Taktung der Busverbindungen bis Bruckhäusl Hauserwirt sicherzustellen“, lautet das Ansinnen einer Petition (Link https://www.openpetition.eu/at/clpwr), die von Susanne Kammerlander aus Bruckhäusl online wie auch mit Unterschriftenlisten gestartet wurde und sich an Wörgls Stadtführung, explizit an Bürgermeister Michael Riedhart wendet. Im Hinblick auf den nächsten Ortsausschuss-Sitzungstermin wird ersucht, die Petition bis spätestens 23. Jänner 2025 zu unterzeichnen.
Um den Ärger der Bevölkerung über die angekündigte Fahrplanänderung ab 3. Febraur 2025 öffentlich sichtbar zu machen, startete Susanne Kammerlander die Petition als Bürgerinitiative. „Wir haben den Eindruck, dass der Citybusfahrplan so unattraktiv und unbrauchbar wie möglich gestaltet wird, damit fehlende Fahrgastzahlen dann als Argument herhalten, ihn völlig abzudrehen“, bringt Kammerlander die Meinung vieler Bruckhäusler auf den Punkt, die die neuerlichen Verschlechterungen nicht hinnehmen wollen. Diese bestehen darin, dass die 1er-Linie nur mehr zur Bodensiedlung fährt und die 4er-Linie weiterhin nur im Stundentakt mit der Routenführung über die Molkerei und damit fernab vom Stadtzentrum zum Bahnhof beibehalten wird.
Die Bruckhäusler begründen ihre Petition ausführlich:
„Mit großer Besorgnis nehmen wir, die Bürgerinnen und Bürger von Wörgl, Bruckhäusl und Umgebung, die geplanten Änderungen im City-Bus-Netz zur Kenntnis. Insbesondere die Streichung der Linie 1 nach Bruckhäusl und deren Verkürzung bis zur Bodensiedlung sowie die ausschließliche Anbindung von Bruckhäusl über die Linie 4 im Stundentakt stellen einen erheblichen Rückschritt dar – sowohl für die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs als auch für die Lebensqualität in unserer Region.
Die geplanten Änderungen haben weitreichende negative Folgen:
Eingeschränkte Erreichbarkeit von wichtigen Einrichtungen: Wichtige Einrichtungen wie der Nahversorger Spar in der Brixentaler Straße, die Apotheke, die Bank und der Friedhof werden ohne zusätzliche Umwege und Umstiege am Bahnhof praktisch unerreichbar. Speziell für viele SeniorInnen wird die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel erheblich erschwert, da die Fußwege und Wartezeiten die Zumutbarkeit überschreiten. Dies ist speziell aufgrund der fehlenden Infrastruktur in Bruckhäusl problematisch, die keine eigenständige Versorgung ermöglicht. Für die Jugend aus Bruckhäusl und Wörgler Boden wird der direkte Zugang zu Bildungseinrichtungen wie dem Pflichtschulzentrum, der Stadtbücherei und der Musikschule erheblich erschwert. Der Bereich um das Pflichtschulzentrum wurde durch die Stadtführung verkehrsberuhigt, um die Sicherheit der Schulkinder zu erhöhen. Wenn die Bruckhäusler Kinder die Pflichtschule nicht mehr öffentlich erreichen können, verschlechtert dies die Verkehrssituation und Sicherheit erheblich.
Unattraktivität des öffentlichen Verkehrs: Die erhöhte Reisezeit und der Umstiegszwang machen den öffentlichen Verkehr unattraktiv, was viele Pendler und Bewohner wieder auf den PKW zurückwirft. Dies steht in direktem Widerspruch zum Ziel einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Verkehrspolitik.
Verkehrs- und Umweltprobleme in der Innenstadt: Wörgl kämpft bereits mit einer angespannten Verkehrs- und Parksituation. Durch die geplante Kürzung der Busverbindungen wird die Nutzung des Autos weiter zunehmen, was die Belastung der Innenstadt verstärkt. Gerade in Hinblick auf die bevorstehende Großbaustelle im Stadtzentrum sollte das Ziel sein, die Verkehrssituation zu entschärfen – nicht zu verschärfen.
Widerspruch zu Umwelt- und Klimazielen: In Zeiten, in denen Klimaschutz und der Ausbau umweltfreundlicher Mobilität oberste Priorität haben, ist es nicht hinnehmbar, das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs zu schmälern. Eine Reduktion der Taktfrequenz und der Streckenführung widerspricht dem Zeitgeist und den Bedürfnissen der Bevölkerung.
Eine gut ausgebaute und zuverlässige Anbindung des öffentlichen Verkehrs ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer lebenswerten Gemeinde. Wir appellieren an die Verantwortlichen, diese Entscheidung zu korrigieren und das Busnetz im Sinne aller Bürgerinnen und Bürger zu stärken.“