Feinstaub-Belastung: Wörgler Citybus fährt gratis

Aufgrund der Inversionswetterlage und damit verbundener erhöhter Luftschadstoffbelastung kann das Wörgler Citybus-Netz derzeit kostenfrei benützt werden. Die aktuellen Luftmesswerte sind auf der Stadt-Website online abrufbar auf http://luft.woergl.at/. Das soll als Anreiz dienen, den eigenen Pkw stehen zu lassen. Tirols Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe ruft wegen gegen der akut hohen Stickstoff- und Feinstaubwerte in Tirol die Bevölkerung auf,  das Auto stehen zu  lassen und wenn, dann schonend zu fahren und richtig zu heizen.

Die Messstelle in der Stelzhamerstraße in Wörgl zeigte in den vergangenen Tagen besonders bei Stickstoffmonoxyd und Stickstoffdioxid Überschreitungen an. So wurden bei Stickstoffmonoxyd bei einem Grenzwert von 89,9 Mikrogramm am 27. Jänner um 8:30 Uhr ein Wert von 212 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Erhöht sind auch Stickstoffdioxid und Feinstaubwerte.

Der Langzeit-Trend bei der Luftgüte zeige eine kontinuierliche Verbesserung in den letzten Jahren, teilt das Land Tirol mit. „An der Autobahn ist die Stickstoffdioxid-Belastung an den Messstellen seit 2010 um 14,5-25 Prozent zurückgegangen.“ Aber die Wettersituation der letzten Tage setze die Tiroler Luft massiv unter Druck. Die Folge sind deutliche Überschreitungen der Stickstoff- und Feinstaubwerte. Über die Maßnahmen vom Luft-100er, der Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs und der LKW-Fahrverbote hinaus ist das Land in Ausnahmesituationen wie dieser auch auf die Mithilfe der Bürgerinnen angewiesen. „Jede und jeder kann etwas gegen die Luftbelastung tun: Zum Beispiel statt dem Auto in den Bus oder Zug steigen, auf Autofahrten auf kurzen Wegen überhaupt verzichten, wenn das Auto unvermeidbar ist schonend fahren und beim Heizen auf die richtige Technik achten“, sagt LHStvin Ingrid Felipe heute.

Langsam und regelmäßig fahren

Konkret erläutert Verkehrsexperte Ekkehard Allinger-Csollich den Beitrag, der in der Mobilität von jedem/jeder Einzelnen geleistet werden kann. Neben dem Umstieg auf die laufend im Ausbau befindlichen öffentlichen Verkehrsmittel gibt es natürlich auch viele Menschen, für die es keine idealen Verbindungen gibt. Für jene, die auf das Auto angewiesen sind, gelte in Zeiten hoher Luftbelastung „langsam und vor allem regelmäßig zu fahren“, so der Leiter der Landes-Verkehrsplanung: „Denn das senkt Verbrauch und Schadstoffausstoß und ist damit gut für die Luft und gut für die Geldtasche.“

…oder gleich auf ein Öffi umsteigen

Die TirolerInnen sind bereits jetzt starke Öffi-NutzerInnen, das belegen laufend steigende Verkaufszahlen bei Jahres- und Semestertickets für öffentliche Verkehrsmittel. Die Landeshauptstadt Innsbruck ist nach Wien jene Landeshauptstadt, in der bereits jetzt die meisten Wege umweltfreundlich – also mit Öffis, mit dem Fahrrad oder zu Fuß – zurückgelegt werden. Die umweltfreundlichsten StädterInnen sind demnach die WienerInnen mit 73 Prozent der Wege im sogenannten Umweltverbund, dann folgt schon Innsbruck mit 70 Prozent der Wege ohne individualmotorisiertem Verkehrsmittel vor Bregenz mit 60 Prozent. Die Landeshauptmann-Stellvertreterin möchte die TirolerInnen motivieren, jetzt auf Öffis umzusteigen: „Wir setzen noch dieses Frühjahr eine Tarifreform mit um bis zu 70 Prozent günstigeren Jahreskarten um, die dann für alle Tiroler Öffis gelten werden. Jetzt ist der richtige Moment, sich ein Jahresticket zu checken“, sagt Ingrid Felipe und erinnert an die Bestpreisgarantie: Wer jetzt ein Jahres- oder Semesterticket kauft, zahlt ab dem ersten Tag des Inkrafttretens der Tarifreform eben diesen günstigeren Tarif.

Alle Informationen zum richtigen und umweltschonenden Heizen, vom Anzünden von oben bis zur richtigen Regelung der Luftzufuhr, sind in sieben Sprachen auf der Website www.richtigheizen.tirol genau erklärt.

Quelle Landesinfo: Land Tirol/Paul Aigner