Heimische Imker: Mit Bienenfleiß am Werk

 

Ein voller Erfolg war der „Tag des offenen Bienenstockes“ für den Bienenzuchtverein Wörgl, Kirchbichl und Bad Häring am Sonntag, 22. Mai 2016 beim neuen Wachsverarbeitungsraum in Kirchbichl, Ulricusstraße 17 gegenüber der Neuen Mittelschule. „Wir konnten mehr als 300 Besucher begrüßen, bewirten und ihnen viel Interessantes über Bienen und Imkerei erklären. Wir haben heute sogar drei neue Mitglieder hinzubekommen, welche heuer noch mit Bienen starten wollen. Unser Verein hat somit nun 39 aktive Imker“, freut sich Obmann Konrad Gwiggner.

Honigschleuder, Wachs-Erhitzer, Mittelwandpresse, Varroa-Controller und natürlich Bienen bei der Arbeit – all das bekamen die Besucher am „Tag des offenen Bienenstockes“ zu sehen – und das begehrte Imkereiprodukt Honig natürlich auch zu kosten, ob frisch aus der Wabe oder weiterverarbeitet als Honiglikör. Die Mitglieder des Bienenzuchtvereines informierten an unterschiedlichen Stationen über Bienenhaltung und das Imker-Handwerk und sorgten zudem mit Köstlichkeiten vom reich bestückten Kuchenbuffet sowie von der Grillstation für die Verpflegung aller Wissbegierigen.

Neuer Wachsverarbeitungsraum als Übergangslösung

Nachdem die Imker im vergangenen Jahr viele Bienenvölker verloren haben, werten sie das heurige Jahr bis jetzt als gutes Bienenjahr. Der Bienenzuchtverein stellt den Imkern  die Gerätschaften im Vereinsheim zu Verfügung und dient als Plattform für Wissensvermittlung, auch zum Thema Bekämpfung der Varroa-Milben. Gesellige Aktivitäten wie Ausflüge oder die Teilnahme an Umweltaktionen wie Sauberes Wörgl und Sauberes Kirchbichl sind ebenfalls Bestandteil des Vereinslebens. Der neu bezogene Wachsverarbeitungsraum in der Ulricusstraße dient als Übergangslösung bis zum Neubau des Musik- und Vereinshauses, in dem auch der Bienenzuchtverein ab 2018 seine neue Bleibe finden wird.

Wissenswertes über Bienen und Imkerei

Im Rahmen der Führungen erfuhren die Besucher allerlei Wissenswertes übers Bienenvolk und seine Produkte. Etwa, dass Honig das einzige Lebensmittel ist, das nicht verdirbt – so wurde in Ägypten in den Pyramiden 4000 Jahre alter, noch genießbarer Honig gefunden. An der langen Haltbarkeit hat allerdings auch der Imker seinen Anteil – er muss wissen, wann der Honig erntereif ist. Enthält er zu viel Wasser, kann ein unerwünschter Gärungsprozess eintreten. „In Österreich gilt ein Wasseranteil von 20 % als zulässig, bei Tiroler Qualitätshonig sind es nur 17 %“, teilte Konrad Gwiggner mit und verriet, dass er selbst als das Beste vom Honig die „Honig-Sahne“ schätze – jener Schaum, der sich nach dem Honigschleudern an der Oberfläche aus kleinen Luftbläschen bildet: „Da sind die meisten Enzyme enthalten – gesundheitlich ist das der wertvollste Honig.“

Honig ist ein von der Biene weiterverarbeitetes Naturprodukt, während sie Wachs selbst herstellt. Zwischen dem 12. und 18. Lebenstag schwitzen die „Baubienen“ das Wachs aus, aus dem sie sechseckige Zellen formen, die doppelseitig aufgebaut sind und als Wabe bezeichnet werden. Sie dienen als Vorratsbehälter für Honig und Pollen. In den Zellen wächst auch der Bienennachwuchs heran, wobei an der Zellengröße zu erkennen ist, ob sich darin Arbeiterinnen, Drohnen oder Bienenköniginnen befinden. Das Wachs ist ursprünglich weiß. Je öfter eine Wabe bebrütet wird, umso dunkler wird sie. Imker unterstützen ihre Bienenvölker, indem alte Waben entnommen, eingeschmolzen und daraus neue Bauvorlagen gepresst werden.