Vom Fußballkindergarten bis zur Tiroler Liga – der Wörgler Fußballverein SV Wörgl integriert seit Jahren erfolgreich junge Sportler mit Migrationshintergrund und engagiert sich besonders in der Jugendarbeit. „Wir betreuen 150 bis 200 Kinder, beginnend im Fußballkindergarten für 4- bis 6-jährige Kids über die Jahrgangsmannschaften der Sieben- bis Vierzehnjährigen sowie der U17“, erklärt SV-Obmann Dr. Andreas Widschwentner, der auf ein erfahrenes Betreuerteam mit Jugendleiter Helmut Viertler, Jugend-Trainer Ewald Linzbauer und den sportlichen Leiter Denis Husic bauen kann, der die erste Mannschaft in die Tiroler Liga geführt hat. Die kleinen Nachwuchskicker kommen auch als Balljungen bei den Spielen der Kampfmannschaften zum Einsatz – zuletzt beim Saison-Abschluss-Derby Wörgl-Kirchbichl, das vor voller Zuschauerkulisse 2:2 endete.
„Wie bei allen Städten im Inntal ist bei uns der Zuwandereranteil groß. Ob türkische oder jugoslawische Wurzeln, wir machen da keine Unterschiede, das sind alles unsere Spieler. Wir haben damit keine Probleme, es funktioniert reibungslos“, betont Helmut Viertler. Großer Wert werde darauf gelegt, dass während des Trainings und in der Kabine von allen deutsch gesprochen wird – damit auch alle verstehen, was geredet wird. „Es macht Spaß, mit den Kleinen zu arbeiten. Sie sind mit Feuereifer dabei, da gibt es keinen Unterschied zwischen den Nationalitäten. Sie haben alle die gleiche Gaudi, wenn sie den Ball haben“, berichtet U7-Trainer Ewald Linzbauer. Ausländerfeindlichkeit ist bei Kindern kein Thema – wenn so etwas vorkommt, wird es von Eltern hineingetragen.
Teamgeist und Spielfreude spiegeln sich in der erfolgreichen Saisonbilanz wider. Die U7 erzielte den 3. Platz, U8 wurde Herbstmeister, U9 Meister, U10 2. Platz, U12 Herbstmeister, U11 liegt im Mittelfeld, U14 3. Platz, U15 2. Platz und U17 3. Platz. Im Dezember finden Nachwuchs-Turniere in der Halle statt. Pro Woche wird bis zu drei Mal trainiert, ab April wieder im Freien. „Wer mitspielen will, einfach bei uns melden und herkommen“, laden Viertler und Linzbauer interessierte Kinder und Jugendliche ein.
Erfahrungen sammelt der SV Wörgl auch mit Flüchtlingen. „Wir hatten interessierte Asylwerber im Training der 2. Kampfmannschaft, aber das sportliche Niveau hat für den Spielbetrieb nicht gereicht. Jetzt spielen sie am Trainingsplatz beim Madersbacherweg“, teilt Widschwentner mit. Zusätzlich beschäftigt der SV Wörgl 10 Stunden in der Woche einen Flüchtling als Helfer für den Platzwart.