Horido! Keine Chance für den Fuchs

Klingt martialisch, ist allerdings ein durchaus geselliges Pferdesport-Erlebnis ganz ohne Schaden für den pelzigen Namensgeber – die Unterinntaler Fuchsjagd, die heuer vom Reitverein Inntal am 5. November 2022 zum 45. Mal ausgetragen wurde. Bei schwierigen Bodenverhältnissen, Regen hatte den Boden aufgeweicht. Und so blieb das Reiterfeld mit 20 Geländeritt-Fans heuer kleiner als sonst.

Was der guten Stimmung allerdings keinen Abbruch tat. Bei der Reitanlage Schadlhof fanden sich vormittags nicht nur die ReiterInnen aus ganz Tirol ein, sondern auch der Wildschönauer Bummelzug, der erstmals die Zuschauer von Station zu Station brachte. Christina Aufschnaiter vom Reitverein Inntal dankte allen Grundbesitzern, Unterstützern und besonders Schadlhof-Bauern Josef Auer. Bevor die neue RV Inntal-Präsidentin Mag. Kirstin Pfluger-Löcker die Fuchsjagd-Regeln beim Bügeltrunk verlautbarte, erinnerte die Fanfare „Hoch zu Ross“, komponiert von Thomas Peotta und vorgetragen von zwei Mitgliedern der Kufsteiner Jagdhornbläser, an die verstorbenen Vereinsmitglieder Dr. Gerhard Schnorrenberg, Reitlehrer Arthur Löcker und den langjährigen Vereins-Präsidenten Dr. Andreas Taxacher.

Mit dreifachem „Horido“ brach das Reiterfeld, angeführt von „Fuchs“ Isabella Schatzlmair auf ihrem Wallach Zsivany und dem Master Mag. Kirsten Pfluger-Löcker auf ihrem Wallach Lincoln auf zum Waldlegerer-Feld, wo sportlich von vielen die ersten Hindernisse übersprungen wurden. Die Jagdregeln sehen feste Positionen im Feld vor, das von Pikeuren vorne, hinten und seitlich markiert wird. Also kein Überholen, kein Linien Kreuzen und vorgegebenes Tempo. Als Vorderpikeure saßen Verena Treichl und Dr. Bernhard Holaubek im Sattel, als Hinterpikeure Stefanie Moser und Ruth Zobl.

Glücklicherweise hielt die Wolkendecke dicht – das Reiterfeld absolvierte wie gewohnt die rund 16 km lange Strecke, die zum Feuerwehrfeld und über die Felder entlang des Gießen in Wörgl zurück zur Reitanlage führte. Dort verwöhnten Ehrenamtliche des Reitvereins Reiterschar und Gäste mit Speis und Trank. Nach der Mittagspause startete der zweite Teil des Ausrittes am „Schadlfeld“, danach ging es weiter nach Kundl Liesfeld zum Eichenheim. Dort gab Masterin Kirstin Pfluger-Löcker das Signal „Fuchs frei“. Nun galt es, in vollem Gallopp die an der Schulter der Fuchs-Reiterin angeheftete Fuchs-Lunte zu „erbeuten“, was heuer nach kurzem Sprint Joanna Schorn vom RV Mieming gelang. Ihr Vereinskollege David Schorn wurde beim abendlichen Jagdgericht im Brucknerstüberl zum vorbildlichsten Reiter gekürt und mit der Fuchsjagd-Etikette belohnt.

Die Fuchsjagd wurde heuer medial von Film- und Fotokameras samt Drohnen dokumentiert. Katharina und Wolfgang Delfs stellten ihre Bilder den TeilnehmerInnen wieder zu einem Unkostenbeitrag zur Verfügung. Den erzielten Betrag verdoppeln sie und spenden ihn wieder der St. Anna Kinderkrebsforschung. Die ReiterInnen kamen heuer vom RV Mieming, Stall Schadlhof, RV Messnerhof, Wieserhof, Henntalhof, Köglhof, Lamplhof Wiesing, Hufspur Oberland und dem RV Inntal. Unter den Zuschauern waren Bürgermeister Michael Riedhart, Sportreferent STR Thomas Embacher und Kulturreferent GR Sebastian Feiersinger.

„Trotz des Wetters konnte eine erfolgreiche und vor allem unfallfreie Fuchsjagd mit einem gut besetztem Jagdfeld veranstaltet werden“, zieht Christina Aufschnaiter Bilanz und freut sich schon auf die nächste Auflage des Pferdesport-Events 2023.