Ein kräftiges dreifaches „Horrido“ schallte heuer wieder zur Eröffnung der 41. Unterinntaler Fuchsjagd des Reitvereins Inntal über das Gelände des Schadlhofes in Wörgl-Lahntal, bevor die wetterfeste Reiterschar trotz Regens zum anspruchsvollen, 17 Kilometer langen Geländeritt aufbrach. Wenn die beiden Jagdhornbläser der Stadtmusikkapelle Wörgl zum „Hallali“ blasen, braucht sich allerdings kein Fuchs mehr fürchten – gejagt wird beim Ausritt ein Fuchsschwanz, der heuer an der Schulter von Katharina Delfs befestigt war. In rekordverdächtiger Zeit holte sich nach rasantem Galopp Ramona Sidler auf ihrem El Dorado die begehrte Trophäe.
Die äußerst schlechte Wetterprognose schmälerte heuer das Teilnehmerfeld, das sich zum gut organisierten Ausritt einfand. Die Fuchsjagd bietet für geübte Reiter die einmalige Gelegenheit, sich mit den Tieren im freien Gelände zu bewegen. Der 1975 in Wörgl gegründete Reitverein Inntal fördert seit jeher die Vielseitigkeitsreiterei und schuf mit der nun zum 41. Mal organisierten Unterinntaler Fuchsjagd einen Treffpunkt für begeisterte Pferdeliebhaber weit über die Gemeindegrenzen hinweg.
Heuer beteiligten sich ReiterInnen vom Reitverein Feldererhof in Angerberg, der Reitergemeinschaft Schadlhof und des Reitvereins Inntal in Wörgl, dem Reit- und Fahrverein Henntalhof in Kitzbühel, dem Lamplhof in Wiesing, den Hoppareiter Pferdefreunden aus Schwoich sowie ein Reiter aus München am gut organisierten Geländeritt, bei dem die Einhaltung des strikten Reglements der Fuchsjagd vom Jagdgericht überwacht und abends beim gemeinsamen Abendessen im Hotel Alte Post humorvoll kommentiert wird. Zur vorbildlichsten Reiterin wurde gemäß der Fuchsjagdetikette heuer der „Fuchs“ Katharina Delfs und ihr Haflinger Strizi gekürt.
Als Master leitete einmal mehr Dr. Andreas Taxacher, seit 2013 Obmann des Reitvereins Inntal, auf seiner Schimmelstute Ro´s Little die Fuchsjagd und erinnerte beim Bügeltrunk zum Auftakt an den Gründungsobmann Dr. Gerhard Schnorrenberg. Die Fuchsjagd begann wieder beim Schadlhof, führte zum Waldlegerfeld über den Aubach zum Feuerwehrfeld und über die Felder entlang des Gießens zurück zum Schadlhof, von wo aus nach der Mittagspause die Route über den Möslbichl zum Eichenhain in Kundl-Liesfeld führte. Beim Ausritt reitet der Fuchs voran, gefolgt vom Master und begleitet von den Pikeuren, die das Reiterfeld begrenzen. Als Vorderpikeure ritten Verena Treichl und Sabine Egger mit den 12 Teilnehmerinnen, als Hinterpikeure waren Franz Gasteiger und Reinhard Gamper im Einsatz. Höhepunkt der Jagdreiterei ist, wenn der Master durch Ziehen des Hutes den „Fuchs“ in Eichenheim in Liesfeld zur Jagd frei gibt. Wer will, kann dann unter Einhaltung strenger Regeln den Fuchsschwanz ergreifen und abreißen.
Während des Rittes erwarteten die Reiter aufgebaute 60 oder 80 Zentimeter hohe Hindernisse, deren Überspringen allerdings freiwillig ist. „Zum Reglement zählt, dass auf Asphalt im Schritt, auf Wegen im Schritt und Trab und auf den vier großen Springfeldern im Galopp geritten wird“, erklärt Christina Aufschnaiter, die gemeinsam mit weiteren Pferdefreunden den Begleit-Tross bildete und organisatorische Aufgaben übernahm. Im Vordergrund des Reglements steht eine ruhige, sichere Fuchsjagd: Es besteht Reiterpasspflicht, ein Mindestalter für ReiterInnen von 15 Jahren, eine Mindestgröße des Pferdes von 135 cm Stockmaß sowie Protektoren-Pflicht für alle Springer. Dass die Geländestrecke jedes Reiterherz höher schlagen lassen kann, dazu tragen die 18 Bauern bei, die alljährlich die Zustimmung zur Benützung ihrer Felder geben. Als Sponsoren konnten heuer die Kundler Sparkassen-Filiale sowie Wörgls Vizebürgermeister Hubert Aufschnaiter gewonnen werden.
Der ereignisreiche Jagdtag ist nicht nur für die Reiter spannend – auch für die Zuschauer. Besonders für jene, die von der Kutsche aus das Fuchsjagd-Geschehen beobachten können. Franz Gasteiger jun. vom Henntalhof in Kitzbühel spannte seine beiden wunderschönen, riesigen Shire-Horses Käptn und Kelly vor die Kutsche, in der auch die Jagdhornbläser Jakob Unterberger und Adi Erb von der Stadtmusikkapelle Wörgl mitfuhren und bei den Springfeldern auf Naturhörnern die Signale gaben.
Der 1975 gegründete Reitverein Inntal ist dem Landesverein der ländlichen Reiter und Fahrer Tirols angegliedert und zählt derzeit 36 Mitglieder. Im Fokus steht die Vielseitigkeitsreiterei, die als Krone der Reiterei bezeichnet wird. Um die Reitausbildung kümmerte sich über Jahrzehnte Artur Löcker, in dessen Fußstapfen seine Tochter MMag. Kirstin Löcker getreten ist. Über die Jahre konnten zahlreiche Tiroler Meistertitel, einige Österreichische Meistertitel und internationale Erfolge bei Turnieren gefeiert werden. 2004 startete Margit Appelt bei den Olympischen Spielen in Athen für den Reitverein Inntal. Höhepunkt des Vereinsjahres ist die Unterinntaler Fuchsjagd Anfang November, die auch heuer wieder unfallfrei verlaufen ist und allen, die dabei waren, als unvergessliches Erlebnis in Erinnerung bleiben wird.
- Sitzt das Plastron richtig? Rosmarie hilft ihrem Vater Dr. Andreas Taxacher beim Ankleiden für die Fuchsjagd, die der Obmann des Reitvereins Inntal als Master am 11. November 2017 einmal mehr leitete. Das Plastron zählt zur traditionellen Reitbekleidung. Das schalförmige Halstuch konnte vielseitig verwendet werden – als Verband, Hundeleine oder Steigbügelersatz.
- Fesch herausgeputzt und frisiert wurden auch die Vierbeiner.
- Aufwärmen im Reitparcours beim Schadlhof – „Master“ Dr. Andreas Taxacher und „Fuchs“ Katharina Delfs.
- Regenschutz für Reiter und Pferd – wetterbedingt die beste Ausrüstung für die 41. Unterinntaler Fuchsjagd.
- Katharina Delfs und ihr Haflinger Strizi wurden vom Jagdgericht am Abend als vorbildlichste Reiterin in Sinne der Fuchsjagdetikette prämiert.
- Treffpunkt für die 41. Unterinntaler Fuchsjagd war bei der Reitanlage Schadlhof.
- Die größte Pferderasse – Shire Horses aus England vom Henntalhof in Kitzbühel zogen die Begleitkutsche.
- Jagdhornsignale bildeten auch bei der 41. Unterinntaler Fuchsjagd den traditionellen musikalischen Rahmen – links Jakob Unterberger, rechts Adi Erb.
- Die Fuchsjagd begann mit einem Gedenken an den Gründungsobmann Dr. Gerhard Schnorrenberg, der Verkündung der Fuchsjagdregeln durch Master Taxacher und einem Bügeltrunk.
- Reitvereinsmitglieder unterstützten die Reiter mit Service – vom Bügeltrunk bis zum Auf- und Abbau von Hindernissen – links im Bild MMag. Kirsten Löcker, Sportwart des RV Inntal.
- Wetterfest waren bei der 41. Unterinntaler Fuchsjagd nicht nur Reiter und Pferde, auch die vielen HelferInnen.
- Fuchs und Master im roten Rock, Pikeure waren an Armbinden zu erkennen.
- Franz Gasteiger jun. (rechts) vom Henntalhof in Kitzbühel ist staatlich geprüfter Instruktor und seit 27 Jahren als Kutscher unterwegs (Info: www.henntalhof.at)
- Los geht´s! Start beim Schadlhof – der Fuchs voran, gefolgt vom Master und dem Jagdfeld.
- Jene Reiter, die Hindernisse überspringen, reiten im vorderen Teil des Reiterfeldes und benötigen Protektoren nach Richtlinien der Vielseitigkeitsreiterei.
- Mit Begeisterung dabei – vorne links der „neue Fuchs“ Ramona Sidler auf ihrem El Dorado.
- Pferdesport ist eine Frauen-Domäne – das zeigte sich beim Teilnehmerfeld der 41. Unterinntaler Fuchsjagd.
- Gut gelaunt trotz Regenwetters – Fuchsjagdreiter sind wetterfest.
- Pferde sind Freunde … bei jedem Wetter.
- Die Hinterpikeure Franz Gasteiger und Reinhard Gamper.
- Von der Kutsche aus konnte die Fuchsjagd bequem beobachtet werden.
- Der Geländeausritt führt über Felder, Wege und Straßen in Wörgl und Kundl – hier passiert das Reiterfeld das Fischteich-Areal.
- Vorbei an der Filz…
- Das erste Springfeld mit Hindernissen war beim Waldleger-Bauern eingerichtet.
- „Fuchs“ Katharina Delfs beim Sprung, dahinter Master Dr. Andreas Taxacher.
- Master Dr. Andreas Taxacher auf Ros´ Little, bei dessen Betreuung ihm seine Tochter Rosmarie, Christina Aufschnaiter und Lisa Wegscheider helfen.
- Jagdhornsignale begleiteten die gesamte Fuchsjagd.
- Halt beim Feuerwehrhaus – von hier aus konnten die Sprünge am benachbarten Feld gut beobachtet werden.
- Elegantes Kraftpaket…
- Bravo – mit Leichtigkeit über das Hindernis.
- Das Springen war den ReiterInnen freigestellt – viele nützten diese Gelegenheit auch.
- Master Dr. Andreas Taxacher nach dem Parcours am Feuerwehrfeld.
- Dampfende Pferde – bevor es weiter in Richtung Kundl ging, gab´s für die Reiter einen weiteren Bügeltrunk.
- Kurze Rast für Pferd und Reiter – die Fuchsjagd ist ein ereignisreicher Tag für Mensch und Tier.
- Da weiß nicht nur die Reiterin, dass fotografiert wird…
- Christina Aufschnaiter zählt zum fleißigen Organisationsteam der Unterinntaler Fuchsjagd.
- Im Trab über die Felder entlang des Gießens – bis bei den Hindernissen wieder Galopp angesagt ist.
- Von der Kutsche aus konnte die Fuchsjagd gut beobachtet werden.
- Das Reiterfeld – die Positionen der Reiter bestimmen die Fuchsjagd-Regeln.
- „Fuchs“ Katharina Delfs beim Sprung.
- Im Galopp über die Felder – die Fuchsjagd bietet die seltene Gelegenheit, mit den Pferden in einer Gemeinschaft im Gelände unterwegs zu sein.
- Kirstin Löcker war 2016 der Fuchs und pausierte heuer beim Reiten – nicht aber beim Materialsammeln fürs abendliche, humorvolle Jagdgericht.
- Aufstellung nach der Mittagspause – vom Schadlhof aus startete der zweite Teil des Ausrittes zum Eichenhain in Kundl-Liesfeld.
- Signal zum Aufbruch bei der Reitanlage Schadlhof.
- Das Reiterfeld beim Eintreffen am Eichenhain in Kundl – kurz vor der Freigabe des „Fuchses“.
- „Fuchs frei“ – die Jagd dauerte nur wenige Sekunden…
- Überraschend schnell war der „Fuchs erlegt“ – Applaus für die pfeilschnelle Ramona Sidler auf ihrem El Dorado, der ihr Glück brachte.
- Gut gelaunt nach der erfolgreichen Fuchsjagd….
- Froh über den unfallfreien Ablauf der 41. Unterinntaler Fuchsjagd war Master Dr. Andreas Taxacher, Obmann des Reitvereins Inntal.
- Beim abschließenden Bügeltrunk wurden Erinnerungsschleifen verteilt, bevor gemütlich im Schritt zurück nach Wörgl geritten wurde.
- Ihr gelang der Überraschungs-Coup: Ramona Sidler auf El Dorado.