Coronavirus-bedingt sind derzeit viele Sportveranstaltungen abgesagt. So wurde auch im Inlineskating-Spitzensport die Europacupserie und die Europameisterschaft, die von 29.5. bis 31.5.2020 in Wörgl geplant war, abgesagt. Die WM-Entscheidung ist noch offen. Das Training läuft aber auch in Zeiten von Corona weiter. Der SC Lattella Wörgl gibt einen Ausblick – Nationalteamskaterin Anna Petutschnigg bereitet sich für die Saison 2020/2021 vor.
Hoch motiviert von der erfolgreichen Eisschnelllaufsaison, startet Anna Petutschnigg planmäßig am 16.3.2020 ihr Vorbereitungstraining auf die Inline-Speedskating Sommersaison, zuerst noch auf dem Rennrad auf der Terrasse und im hauseigenen privaten Kraftraum, zur Zeit der Ausgangssperre. In den darauf folgenden Wochen wird dieses von Nationalteamtrainerin Nadja Oberschneider (vormals Petutschnigg) ausgearbeitete Trainingsprogramm konsequent umgesetzt. Zwischen Home-Office und Training der Sportborg Schülerin, zeichnet sich eine Verschiebung der Rennsaison in der Herbst ab.
Die Absage des Heimeuropacups in Wörgl Ende Mai und die darauf folgenden Absagen aller weiteren 8 Europacupveranstaltungen bis in den August fordern die Sportler in ihrer Motivation und die Zielrichtung für die weitere Entwicklung wird unklar. Letzte Woche kam schlussendlich die Absage der Europameisterschaften in Portugal, somit bleibt noch ein Hoffnungsschimmer, die Weltmeisterschaften im Inline Speedskating im September 2020.
„Für Leistungssportler eine herausfordernde Zeit“, so Vereins- und Landesverbandspräsident Robert Petutschnigg. Der mit seinem Team erstmalig seit 15 Jahren keine Großveranstaltung durchführen kann, jedoch alle Voraussetzungen für die Nationalteam- und Landeskaderathleten schaffen möchte, damit der erfolgreiche Trainingsaufbau fortgeführt werden kann. Die Topskater wie Anna Petutschnigg, Alexander Farthofer, Moritz Plank und die Nachwuchskaderathleten Ivona Matkovic, Lina Oberschneider und Sarah Haupt sind auch im Eisschnelllaufkader des österreichischen Verbandes und haben somit einen klaren Focus auf die Wintersaison und ein wichtiges Trainingsziel, wo sie ihre Leistungen abrufen möchten.
Seitens des Sportministeriums dürfen die 3 Topskater Anna Petutschnigg, Alexander Farthofer und Moritz Plank bereits auf der Speedskatingbahn in Wörgl, unter Einhaltung der durch Corona festgelegten Verordnungen, unter Aufsicht trainieren.
„Es war vor 2 Wochen ein super Gefühl, endlich wieder mit Skates im Bundesleistungszentrum schnell Runden drehen zu dürfen, dort haben wir ausgezeichnete Voraussetzungen und können die vorgeschriebenen Auflagen leicht einhalten“, so Anna Petutschnigg.
„Für den 12. September 2020 ist in der Speedskatearena ein internationaler Wettkampf ausgeschrieben, alle Sportler hoffen natürlich, dass bis zu diesem Zeitpunkt ein Wettkampf unter normalen Bedingungen möglich ist“, so die Trainerin Nadja Oberschneider. Mit dem Vereinstraining möchte die Trainerin im Juni beginnen, in kleinen Gruppen, mit klaren Vorgaben, um den Kindern wieder das Gefühl der Freiheit auf den 8 Rollen zugeben.
Somit liegt dieses Jahr der Hauptfocus in der Eisschnelllaufvorbereitung auf den Weltcupstart und der Junioren WM in Japan. Mit einem gezielten Aufbautraining und möglicherweise dem einen oder anderen Inline-Speeskatingrennen im Herbst, hoffen die Athleten neben den österreichischen Meisterschaften noch einige internationale Wettkämpfe bestreiten zu können. Der Hoffnungsschimmer WM im September lebt noch, wird aber auch bei einer Absage die Motivation nicht trüben, da alle Topathleten spätestens 2021 beim Europacup in Wörgl bestens vorbereitet an den Start gehen werden. Der Verein SC Lattella Wörgl möchte sich auch bei allen Sponsoren und Unterstützern des Vereins herzlich bedanken, die auch in der Krise hinter dem Verein stehen und somit die sportliche Entwicklung der Schüler, Jugend, Junioren sowie Eliteskater weiter ermöglichen.
Text: Robert Petutschnigg/Präsident des SC Lattella Wörgl und Landesverbandspräsident TRSV