Der Film & Video Club Kufstein zeigt am Freitag, 6. November 2015 ab 19:30 Uhr in der Landesmusikschule Kufstein den Film „Schicksal“ mit Heinrich George aus dem Jahr 1942. Zahlreiche Aufnahmen entstanden 1941 auf der Festung Kufstein. Karten um 7 Euro sind bei der Volksbank Kufstein, Unterer Stadtplatz erhältlich…
Wieder ist es dem Film & Video Club Kufstein gelungen, ein Stück Film-Zeitgeschichte aus Kufstein zu finden. Der Film „Schicksal“ wurde 1941 in Kufstein und Berlin gedreht, 1942 war die Filmprämiere. Heinrich George, zur damaligen Zeit einer der bekanntesten und besten Schauspieler hatte die Hauptrolle. Regie führte Géza von Bolváry. Dieser begann 1920 als Schauspieler, aber schon 1922 debütierte er als Filmregisseur. Er war in Berlin, Wien, München und Rom tätig. Er führte Regie in über 100 Filmen und starb 1958 in Altbeuern bei Rosenheim.
Der Film spielt in Bulgarien und war nach Meinung des Drehbuchautors ein Dokument „von der Mannentreue“. Heinrich George spielte dieses Melodram mit der NS-These, dass persönliche Gefühle vor der politischen Pflicht zurückzustehen haben.
Zur Person Heinrich George: Nach Hitlers Machtergreifung wurde Heinrich George zunächst vom Spielbetrieb ausgeschlossen, arrangierte sich jedoch mit dem NS-Regime und übernahm bis 1945 eine aktive Rolle in der NS-Film- und Radiopropaganda. Er spielte in verschiedenen UFA-Filmen mit, darunter in den NS-Propagandafilmen Hitlerjunge Quex und Jud Süß.
Am 14. Mai 1945 wurde George, laut Berta Drews, von russischen Offizieren verhaftet und zuletzt im sowjetischen Speziallager Nr. 7 Sachsenhausen interniert. Dort starb der einst massige Mann völlig entkräftet am 25. September 1946 kurz vor seinem 53. Geburtstag. Die Gebeine wurden erst 1994 nach Angaben eines Mithäftlings in einem Waldstück bei Sachsenhausen gefunden und mittels eines DNS-Vergleichs mit seinen Söhnen identifiziert. Sein Ehrengrab der Stadt Berlin befindet sich auf dem Städtischen Friedhof Berlin-Zehlendorf im Feld 13.
Auf der Festung Kufstein wurde 1941 für den Film „Schicksal“ gedreht.
Bilder und Text: Film & Video Club Kufstein