1997 begannen begeisterte junge Skater damit, zwischen Autobahn und Innufer aus Holz Rampen für ihre Leidenschaft auf vier Rollen zu zimmern. Das Holz verwitterte und 2005 startete der „Union Skatboardclub Wörgl Bones“ im Sommer mit dem Bau des heute europaweit größten DIY-Skateboardparks, der am 14. Juli 2018 nach Fertigstellung mit einem Contest offiziell eröffnet wurde. 37 Top-Starter aus fünf Nationen traten vor rund 200 Zuschauern an, um sich die ausgelobten 2.000 Euro Preisgelder mit spektakulären Performances zu holen. Mit dem Erlös der Eröffnungsveranstaltung von rund 1.000 Euro unterstützen die Skateboard-Union und der Verein Vaterland übrigens die Kinderkrebshilfe.
Eine nicht weg zudenkende Rolle in der Skateboarder-Szene weit über Wörgl hinaus spielt Marco Pilotto, der mit seinem Skateboardshop in der Speckbacherstraße seit Jahrzehnten die Skateboard-Szene unterstützt. Die ersten Rampen standen in Wörgl übrigens am alten Schimmbadparkplatz am Madersbacherweg, bevor auf dem Gelände am Innufer im Eigentum der Stadtwerke Wörgl mit dem Bau des Skateparks vor über 20 Jahren begonnen wurde.
Skateboarden ist für viele Akteure mehr als eine trendige Zeiterscheinung – es ist eine Lebensphilosophie. Und so steckt viel Liebe zum Detail in der Anlage, die von Roman Astleitner und seinem Team im Laufe von 13 Jahren beständig weitergebaut wurde. Alles Do-it-yourself. Mit viel eigener Arbeitsleistung und Unterstützung von Sponsoren und Institutionen. „Am Bau waren rund 30 Leute beteiligt, in den letzten Jahren war es ein Team aus 5-6 Leuten“, erklärt Roman Astleitner und dankt für vielfache Hilfestellungen – der Stadt, die u.a. das Areal dem Verein kostenfrei zur Verfügung stellt, dem Land Tirol und dem TVB Ferienregion Hohe Salve und Wörgler Unternehmen wie Pilotto, dem Wave, Bauwarensponsoren wie Alois Mayr, Würth oder Farthofer und den vielen „Beton-Sponsoren“, zu denen im Laufe der Jahre so ziemlich alle Tiroler Baufirmen zählten. Was an Materialwert in der Anlage steckt, lässt sich nur schätzen und liegt jedenfalls im sechsstelligen Bereich und bei einem Zehntel dessen, was den Bau einer solchen Anlage ohne DIY gekostet hätte.
Ergebnis ist nun Europas größter DIY-Skateboardpark mit einer Fläche von 2.500 Quadratmetern. Den auch keine Firma so hätte bauen können, sind die Skateboarder überzeugt – denn wie steile Transitions, die runde Hip oder eine Loveseat-Hip-Kombi gebaut werden, tüftelte man selbst aus und verwirklichte sich damit optimale Bedingungen für den geliebten Sport, die längst von Skateboardern über die Landesgrenzen hinaus geschätzt werden. Der Union Skateboardclub Wörgl Bones ist heute international, gut vernetzt, zählt über 100 Mitglieder und hat Spitzen-Fahrer in den eigenen Reihen.
Fertigstellung bedeutet allerdings nicht Ende der Bautätigkeit am Skateboardpark. Beim neuen Teil, der ein professionelles Niveau aufweist, wird noch ein Zaun als Schutz zur Straße hin errichtet, um „entwischte“ Skateboards ohne Fahrer zu stoppen. „Und den alten Teil im Osten werden wir sanieren“, teilt Roman Astleitner mit. Kein Thema sind Sanitäreinrichtungen – die stellt der Verein Vaterland in unmittelbarer Nähe zum Skateboardpark bereit. Bei der Eröffnungsfeier organisierte der Verein Vaterland auch die Verpflegung, u.a. mit Spanferkel-Grill und urigem Getränke-Ausschank. DJ Str8cut und die „Misantröpics“ sorgten für den passenden Sound zu Contest und der Party nach der Siegerehrung, bei der als beste Skateboarder des Openings Victor Pellegrin, Lorenz Schneider, Tyler Edtmayer, Harry Lintell und Santino Exenberger gefeiert wurden.
Der Skateboardpark Wörgl bleibt übrigens auch weiterhin frei und kostenlos zugänglich! Auch für Freizeitsportler mit anderen fahrbaren Untersätzen wie Rollern. Schutzkleidung ist empfohlen und Skateboarder haben Vorrang.