Noch schnell ein Weihnachtsgeschenk selbst basteln – ob nähen, Tassen oder Gläser bemalen oder ganz individuelle Grußkarten anfertigen, das bot die von Wörgls mobiler Jugendarbeit Achterbahn durchgeführte Weihnachtswerkstatt am 19. Dezember 2017 im Jugendzentrum Zone. An der Nähstation halfen zwei Bewohnerinnen des Flüchtlingsheimes Badl mit ihrem Know How. Konzentriert beim Anfertigen von Handy-Schutzhüllen war da auch Wörgls I-motion-Betreuerin Christiane Mayer anzutreffen, die beim Hoagascht gern einen aktuellen Einblick ins Jugendprojekt gab.
Seit 2005 können beim Wörgler Jugendprojekt I-Motion Jugendliche ab 12 Jahren mitmachen. Für ihre Hilfsdienste erhalten sie als Taschengeld Zeitwertkarten im Wert von 2,50 Euro pro Stunde, die sie in Gutscheine zum Einkaufen oder für Freizeitaktivitäten wie Schwimmbadbesuch im Wave oder Kino einwechseln können. „Angemeldet sind derzeit über 100 Jugendliche, aktiv davon sind rund 35 im Einsatz“, teilt Christiane Mayer mit, die beim Verein Komm!unity fürs Projekt hauptverantwortlich ist.
„Das Hauptaugenmerkliegt derzeit bei der Lernunterstützung. Ältere I-motion-Jugendliche helfen dabei jüngeren Kindern bei den Hausaufgaben, lernen mit ihnen Vokabeln, oder helfen bei der Vorbereitung von Referaten. Mit den jüngeren Kindern wird viel gelesen “, schildert Mayer das heuer gestartete Angebot, bei dem 24 lernsuchende Kinder zwischen 7 und 13 Jahren derzeit angemeldet sind. Viele davon haben Migrationshintergrund. Die Jugendbetreuerin versucht dabei auch, die Eltern zu motivieren, mit ihren Kindern im Alltagsleben deutsch zu reden. „Nach den ersten Monaten der Lernbetreuung zeigen sich schon tolle Schulerfolge“, freut sich Mayer. Dass Kinder aus nicht begüterten Familien die Lernbetreuung bekommen, wird durch Sponsoren ermöglicht, die den Gegenwert der Zeitwertkarten spenden. Da die Nachfrage nach der Lernbetreuung steigt, sind weitere Sponsoren herzlich willkommen.
„Neben der Lernbetreuung waren die I-Motion-Kids in der Vorweihnachtszeit bei der Bastelstation des Christkindlmarktes ebenso im Einsatz wie als Engerl beim Nikolausumzug. Sie helfen jeden Sonntag im Hauscafé des Seniorenheimes“, schildert Christiane Mayer weitere Einsatzgebiete der Jugendlichen. An I-Motion, entwickelt im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprojektes der Lokalen Agenda 21, schätzt sie das Potenzial und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. „Viele I-Motion-Kids kommen später als Jugendliche wieder. Auch das Angebot hat sich weiterentwickelt“, so Mayer.
„Wir haben diesen Bastelnachmittag heuer erstmals angeboten“, erklärt Streetworkerin Patricia Kleibert vom Achterbahn-Team. An den Kreativ-Stationen waren u.a. auch Praktikantin Hannah Koller und der Europäische Freiwillige Stefan Donchev im Einsatz, der seit August beim Verein Komm!unity mitarbeitet. Nachdem sie schon beim Repair Café ihr Know How an der Nähmaschine zur Verfügung stellten, halfen auch bei der Weihnachtswerkstatt zwei Frauen aus dem Flüchtlingsheim Badl beim Schneidern, die bunten Stoffe für die Nähstation spendierte die Stoffeule.