Die Stadt Wörgl nahm am 9. März 2016 Abschied von Sportehrenzeichenträger Josef Bischofer, der am 5. März im 81. Lebensjahr im Kreise seiner Familie friedlich entschlafen ist. Zwei Leidenschaften von Pepi Bischofer waren der Rodelsport und die Jagd. Der weitum bekannte Unternehmer und Landwirt war Jagdpächter der Genossenschaftsjagd Langkampfen 1, sowie jahrzehntelanges Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Wörgl, der Schützengilde Wörgl, der Schützengilde Langkampfen und Hopfgarten, sowie Spender der Jungschützenkette.
Josef Bischofer vulgo „Berger-Bualä“ entstammte der Bauernfamilie Juliane geb. Duftner und Josef Bischofer. Nach dem Besuch der Grundschule blieb er zunächst am elterlichen Hof, um 1959 zur Holzfirma Kröll zu wechseln, wo er bis 1961 tätig war. 1960 heiratete Pepi Bischofer seine Frau Herta Kupfner, die ihm vier Söhne und eine Tochter gebar. Von 1961 bis 1963 arbeitete Bischofer bei den ÖBB im Oberbau, danach als Ein- und Verkäufer bei einer Holz- und Furnierhandlung, ehe er sich 1965 mit seiner eigenen Firma selbstständig machte. 1995 übergab er den Holz- und Furnierhandel an Sohn Michael, der als erfolgreicher Naturbahnrodler Träger des Sportehrenzeichens der Stadt Wörgl war. Michael ist seinem Vater im Februar 2014, 45-jährig, in den Tod vorausgegangen. Ein schwerer Schicksalsschlag war für den Familienvater Pepi Bischofer auch das frühe Ableben seiner Frau Herta, die erst im 39. Lebensjahr gestanden war. Bischofer hat seine fünf Kinder als allein erziehender Vater ohne fremde Hilfe aufgezogen.
Im Rodelsport ist er ganz aufgegangen, sowohl als Funktionär, als auch als großzügiger Sponsor. Pepi Bischofer gründete 1980 innerhalb der Turnerschaft Wörgl die Sektion Rodeln, wurde gleich zum Obmann gewählt und war unermüdlicher Motor dieses Zweigvereins. In seiner Zeit als Obmann erfuhren seine Schützlinge Ehrungen als Tiroler – und Österreichische Meister, Junioren- Europameister im Einzel- und Doppelsitzer, Weltmeister im Doppelsitzer, Weltcupsieger im Doppel sowie als Teilnehmer vieler nationaler und internationaler Rennen. Unvergessen sind Begeisterung und sein freudestrahlendes Gesicht, wenn seine Schützlinge nach erfolgreichen Rennen Pokale-strotzend und medaillenbehangen nach Wörgl zurückgekehrt sind. Die Empfänge in der Sportstadt waren legendär. Wörgl bedankte sich beim „Vater der Rodelfamilie“ für all seine Mühen und sein Engagement mit der Verleihung des Sportehrenzeichens. Eine große Trauergemeinde gab dem sorgenden Familienvater und Sportfunktionär das letzte Geleit zum Familiengrab auf dem Städtischen Friedhof. Ehre seinem Andenken.
Text: Werner Martin