Wörgler Zukunftstage ohne Ministerin

Zum ersten Mal organisierte heuer der städtische Ausschuss für Innovation, Nachhaltigkeit und öffentlichen Verkehr die Wörgler Zukunftstage, die am 5. und 6. April 2024 im Komma Wörgl ein buntes Programm boten. Die geplante abschließende Podiumsdiskussion mit Verkehrsministerin Leonore Gewessler wurde krankheitsbedingt abgesagt.

Ein Wettlesen um die Gunst des Publikums stimmte das Publikum im Theatron im Komma auf die Themen der zweitägigen Veranstaltung ein. Der Verein Slam Poetry Tirol SPoT richtete, moderiert von Katrin ohne H, einen Poetry-Slam aus, zu dem drei WortakrobatInnen antraten. Der Verein dient der Förderung der seit über 20 Jahren florierenden Poetry-Slam-Szene in Tirol und versteht sich als „performativ-literarischer Nahversorger“.

Wörgler Zukunftstage - Poetry Slam am 5.4.2024. Foto: Veronika Spielbichler

Gemeinderätin Iris Kahn bei der Eröffnung der ersten Wörgler Zukunftstage.

Nachdem Katrin ohne H die Regeln des Literaten-Wettstreits – u.a. nicht länger als 5 Minuten reden, nicht singen, nicht verkleiden und keine Utensilien verwenden – erklärt und selbst zur Einstimmung des Publikums und als Probedurchlauf für die Jury ihren Slam-Beitrag „Die Haxn bitte vor dem Duschen rasieren“ vorgetragen hatte, verloste sie die Startplätze an Tamara Stocker, Berit Neumayr und Leo. Tamara Stocker philosophierte zur aktuellen Welt(k)lage samt Tanz auf der Titanic, Ökoanreise zur Formel1, von Rechtsruck bis Preisdruck –  in voller Fahrt Richtung Untergang. Berit Neumayr stellte Erinnerungen an die Zukunft an – was die Archäologen der Zukunft wohl von uns finden werden? Der Mensch nimmt den Planeten in Besitz und sich selbst daneben, davon zeugte Leos Text über Plastik, Atomspaltung und das Leben nach dem Motto gib Gas, das  macht mehr Spaß! Der ersten folgte eine zweite Slam-Runde und aus der Publikums-Punktewertung ging Leo als Sieger hervor.

Verleihung des Innovationspreises

Welche Ideen hat die Wörgler Jugend zum Thema Innovation und Nachhaltigkeit? Was bewegt die nächste Generation? Um das zu erfahren, wurde an den Schulen ein Ideenwettbewerb gestartet, dessen Preisträgerinnen am Freitag Abend bekannt gegeben wurden. Siegerin wurde Lillith Heiss aus der 3. Klasse der MS 1 mit ihrem Beitrag „A better place for everyone“. Über Platz 2 kann sich Abidin Oba aus der Klasse 7b am BRG Wörgl mit seinem Beitrag „Schaffen von Arbeitsstellen für benachteiligte Menschen“ freuen. Auf Platz 3 rangieren Liliana & Jin, ebenfalls vom BRG Wörgl, mit ihrem Vorschlag zur „Neugestaltung der Bushaltestelle mit Begrünung“ beim Bundesschulzentrum. Lena Werlberger aus der 3. Klasse der MS 1 landete mit ihrer Idee eines „Wörgler Gesundheitsparks“ auf Platz vier und Gergö Gordos, Kl. 7b BRG, landete mit seinen Ideen für „Ein grüner Vorplatz für das BRG Wörgl“ auf Platz fünf.

Referentin GR Iris Kahn zieht nach den ersten Wörgler Zukunfstagen eine durchwachsene Bilanz, und ob es eine Wiederholung des Veranstaltungsformates in dieser Form geben wird, ist noch offen. Vom Angebot des Flomobil-Probefahrens machte niemand Gebrauch. Für den Kinderflohmarkt wurde allerhand abgegeben – das erste „Sommerwochenende“ des Jahres lud am Samstag aber vor allem zu Aktivitäten im Freien. So werden Flohmarkt-Spenden dem Roten Kreuz und der Caritas weitergereicht. Zum Angebot der ersten Wörgler Zukunftstage zählten weiters ein Repaircafé, ein Radservice, Infos zu naturnahem Gärtnern, zur Re-Use-Box und zum Energiesparen sowie ein interessanter Vortrag über die Bekleidungsindustrie.