13.000 in Stadtfest-Laune: Gelungene Premiere für Neuerungen

Das Wörgler Stadtfest feierte am vergangenen Samstag, 8. Juli 2017 seine 35. Auflage – mit einem neuen Rekord teilnehmender Wörgler Vereine und rund 13.000 Festbesuchern. Sehr gut angekommen sind dabei die Neuerungen, die in den vergangenen Monaten von der eigens eingerichteten Steuerungsgruppe unter der Leitung von Vizebgm. Mario Wiechenthaler ausgearbeitet wurden.

Gemütlicher, ruhiger und  viele attraktive Angebote bei den Vereinsständen – schon am Nachmittag füllte sich das Festgelände, das heuer erstmals mit einer Lärm-beruhigten Zone in der Speckbacherstraße aufwartete. Die Entscheidung, nur mehr Wörgler Vereine zuzulassen und fahrende Händler  bis auf jene mit Jahrmarkt-Süßigkeiten abzuweisen, brachte ebenso einen Quailtätsgewinn wie die neue Standprämierung, die mit Geldpreisen einen Anreiz für die Standgestaltung lieferte.

„Rettung und Security stellten fest, dass dieses Stadtfest eines der ruhigsten war. Es gab keinerlei Vorfälle“, teilt Vizebgm. Mario Wiechenthaler mit, der als Leiter der Steuerungsgruppe über Erfahrungen als früherer Stadtfestobmann verfügt. „Wir hatten 9.000 verkaufte Erwachsenen-Eintritte, dazu 1.200 Jugendliche und Kinder und haben 2.500 Mitarbeiter- und Anwohner-Eintrittskarten vergeben“, zieht Wiechenthaler weiter Bilanz, womit das 35. Stadtfest bei der Besucherzahl keinerlei Einbruch erlebte. Auch das Wetter meinte es gut – bis auf einen kurzen Gewitterschauer am Abend, der allerdings keinen Einfluss auf die Feierlaune hatte. Das berühmte „Schieben“ durch die Bahnhofstraße ging danach fröhlich bis nach Mitternacht weiter.

Zum Bieranstich, den Bürgermeisterin Hedi Wechner mit Routine gekonnt absolvierte, begüßte Wiechenthaler eine Reihe von Ehrengästen – darunter Nationalrätin Carmen Schimanek, die Bürgermeister der Nachbargemeinden Angerberg Walter Osl und Bad Häring Hermann Ritzer, weiters Wörgls Ehrenbürgerin Maria Steiner, Vizebgm. Hubert Aufschnaiter und die Gemeinderäte Jasmine Oberhauser, Christian Kovacevic, Andreas Schmidt, Georg Breitenlechner, Gabi Madersbacher und Kayahan Kaya. Wiechenthaler dankte ebenso wie Bgm. Hedi Wechner den Mitgliedern der Steuerungsgruppe und dem Stadtmarketing, namentlich Sarah Peherstorfer, Kulturreferentin Mag. Gabi Madersbacher und Julian Paris. Wiechenthaler dankte weiters dem städtischen Bauhof, den Stadtwerken, dem Roten Kreuz, den Feuerwehren von Wörgl und Bruckhäusl und der Polizei für die Mithilfe bei der Festabwicklung und Vereinen sowie Geschäftsleuten, die zugunsten der Vereine ihre Betriebe geschlossen halten, für die gute Zusammenarbeit.

Nach dem 34. Stadtfest kam es zu Diskussionen, die in der Gründung der Steuerungsgruppe und in einer Neuausrichtung mündeten. Abwicklung und Organisation wurden vereinfacht, neue Ideen und Attraktionen eingebracht. „Eine Neubelebung nach dem Motto zurück zu den Wurzeln war wegen der Sicherheits- und Behördenauflagen nicht möglich“, erklärte Bgm. Hedi Wechner bei der Festeröffnung. Auflagen, die die Veranstalter vor Herausforderungen und Kosten stellen – dazu gehörte auch Beton-Rammschutz bei den Eingängen.

Bei der Neuausrichtung wurde Bewährtes beibehalten – etwa der Vergnügungspark mit Fahrgeschäften, die in der oberen Bahnhofstraße wie auch am Stawa-Parkplatz angesiedelt waren. Zum „Stadtfest der Quartiere“  zählte die Volksmusik-Bühne beim Stadtamt ebenso wie der „junge Sektor“ in Bahnhofsnähe mit der Komma-Kultur-Bühne am Bahnhofsplatz und der kleineren, aber sehr bewährten Live-Bühne im Zelt von Bands United. Neu war die Lärm-beruhigte Zone in der Speckbacherstraße, in der neben Traditionsvereinen auch das Kinderprogramm angesiedelt war, bei dem auch der Verein Komm!unity attraktive Spielstationen beisteuerte. Mit dem Motto Zauberwald und einem Schätzspiel machte erstmals die Lernwerkstatt Zauberwinkl beim Wörgler Stadtfest mit. Alkoholfreie Drinks mixten die beiden aus dem Jugendprojekt I-motion hervorgegangenen Jungunternehmer Simon Sappl und Fabio Stöckl an ihrer „Mr. Pseudonym Cocktails-Bar“.

Eine besondere Attraktion beim Stadtfest lieferte der Rotary-Club mit seinem Stand und einer Tombola mit hochkarätigen Preisen, deren Lose um 10 Euro pro Stück für wohltätige Zwecke verkauft wurden. Über den Hauptpreis – eine Kreuzfahrt mit der Queen Mary – durfte sich Alte Post-Wirtin Hanni Silberberger freuen. Rotary-DJ Markus Moritz sorgte in den Spielpausen der ohne elektrische Verstärkung auftretenden Tanzmusik-Gruppen MUNDO und Owarauer Untagrund für Unterhaltung im „Quartier“, in dem auch der Kameradschaftsbund, die Stadtmusik Wörgl, die Wörgler Bäuerinnen und der Gesundheits- und Sozialsprengel ihre Zelte aufgeschlagen hatte.

Die Gestaltung des neuen Quartiers beeindruckte auch die Jury der Standprämierung: Der Kameradschaftsbund erhielt für seinen blumigen Auftritt den 1. Preis (1.000 Euro), der Rotary-Club den zweiten Preis (750 Euro) und der Gemeinschaftsstand von Sprengel, Bäuerinnen und Stadtmusik den vierten Preis (300 Euro), den Bürgermeisterin Hedi Wechner mit einem Sonderpreis auf 400 Euro aufstockte und damit belohnte, „dass hier drei Vereine miteinander etwas machen“. Den dritten Preis (500 Euro) bekam der Mittelalter-Verein Arcus Uergile, der zum dekorativen Stand entsprechend gewandetes Personal aufbot, das sich vor der Komma-Kultur-Bühne nachmittags auch bei Schau-Schwertkämpfen in die „Schlacht“ warf. An fünfter, nicht mehr dotierter Stelle rangierte bei der Standbewertung der Verein Shopping City Wörgl, der erstmals beim Stadtfest dabei war.

Musik live – und nicht aus der Dose war beim Musikanten-Nachmittag von U1 auf der Volksmusikbühne ebenso Motto wie danach bei den Platzkonzerten der BMK Rattenberg und BMK Going sowie dem Haupt-Act, den Jungen Paldauern am Abend. Auftritte ausschließlich heimischer Bands gab´s auf der Komma-Kultur-Bühne mit den Misantröpics, Boomerang, Barstool Tune und abends mit der Rebel Musig Crew, die als Publikumsmagnet den Bühnenraum füllte, sowie mit der Top-Party-Band „The Officers“. Das Bands United Zelt rockten die Gruppen „Pigeon Boys“, „Fire Mountain“ und „Remainers“. Und David Mana´s Gitarrenklänge bei den Altherren-Fußballern durften auch heuer nicht fehlen.

Gaukler und Feuershow sorgten beim Stadtfest ebenso fürs Staunen wie so manche Attraktion bei den Vereinen. Der FC Stammtisch bot mit seinem „Gaudi-Fassl“ wieder ein ganz spezielles Wurfspiel, bei dem auch heuer wieder u.a. Team-Wörgl-Gemeinderat Dr. Andreas Taxacher ins kühle Nass geschickt werden konnte.

Eine Neuerung, die sich wohl erst noch herumsprechen muss, wurde allerdings nur sehr zögerlich angenommen: Der Tanzboden in der Speckbacherstraße. Zum Eröffnungs-Tanz traten u.a. GR Andreas Schmidt und Vizebgm. Mario Wiechenthaler an, danach eroberten vor allem die Kinder die Tanzfläche.