Zur Kommunikation mit der Bevölkerung setzt Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner auf Stadtteilgespräche. Am 5. Oktober 2017 war es im Volkshaus Wörgl wieder soweit. Dass sich nebst zahlreich vertretener Gemeinderäte dazu lediglich 10 BürgerInnen einfanden, wertet Wechner als gutes Zeichen. Die vorgebrachten Anliegen betrafen vorwiegend Verkehrsthemen und Lärmschutz.
Im Bericht über laufende Projekte wies Wechner auf die Errichtung des Kreisverkehrs an der Kreuzung Poststraße/KR-Pichler-Straße hin. Während der Bauzeit in den nächsten Wochen kommt es vom 13.-25. November zu einer Totalsperre der Bahnunterführung. Der City-Bus-Betrieb ruht in dieser Zeit, die Fußgängerunterführung bleibt geöffnet.
Als unzumutbar empfinden die Anrainer des Siedlungsgebietes nördlich der Bahn den von Autobahn und ÖBB verursachten Verkehrslärm. Manfred Rosina erhob einmal mehr die Forderung nach höheren und längeren Lärmschutzwänden: „In anderen Gemeinden wird laufend Lärmschutz gebaut – warum ist das in Wörgl nicht möglich?“ Bgm. Wechner wies auf neuerlich durchgeführte Lärmmessungen hin: „Die Bahn argumentiert, dass es sich hier um Mischgebiet und nicht um Wohngebiet handle und deshalb der Lärm im tolerablen Bereich ist.“ Die Stadt sei aber weiterhin mit Bahn und Asfinag in Verhandlung. Was die Lärmsituation bei der alten Eisenbahnbrücke über die Brixentaler Ache betrifft, sei mit der Gründung des Wasserverbandes Brixentaler Ache hier durch einen Neubau der Eisenbahnbrücke sowie der Rendlbrücke langfristig eine Lösung in Sicht.
Weiteres Thema war einmal mehr die Nordtangente. Die parkenden Lkw und die davon verursachte Verschmutzung von Müll bis zu ausgeronnenem Treibstoff am Bankett regen auf – nicht nur die Anrainer. „Das ist ein Problem , dem wir trotz der Präsenz von Stadt- und Bundespolizei nicht Herr werden“, erklärt Wechner und will auf höherer Ebene eine Lösung anstreben.
Verbesserungen wünschen sich Anrainer auch bei der Anbindung der Nordtangente in der Raimund-Straße: „Bei Regen ist die Fahrbahn in der Kurve spiegelglatt, da hat es schon wiederholt Unfälle gegeben“, berichteten Rosina und Anita Schipflinger, die sich auch über den Schwerverkehr von der Nordtangente über die Rendlbrücke Richtung Angath ärgert: „Da fahren riesige landwirtschaftliche Erntemaschinen und Großtraktoren, die schwerer sind als die zugelassene Tonnage auf der Brücke.“ Zudem leiten Navigationsgeräte immer wieder ortsunkundige Lkw-Fahrer auf diese Strecke, die dann mit Wendemanövern oder im Rückwärtsgang Mühe haben, zurückzukommen. „Kann man hier nicht ein Schild Sackgasse für Lkw aufstellen und den 30er in Richtung Nordtangente vorverlegen?“ schlug Schipflinger vor.
Der Verfall der Riedhart-Kapelle an der Bundesstraße war ein weiteres Thema beim Stadtteilgespräch. Bgm. Wechner erklärte, dass ein angebahnter Besitzerwechsel nicht zustande gekommen sei. „Die Stadt wird heuer noch auf jeden Fall das Dach sanieren, dafür ist Geld im Budget vorgesehen“, so Wechner.