Noch bis 10. Dezember 2017 läuft im Wörgler Tagungshaus die Ausstellung des Wörgler Krippenvereines mit einer großen Bandbreite der künstlerischen Umsetzung religiöser Darstellungen zur Weihnachtszeit und darüber hinaus. Gezeigt werden 50 Krippen, eine Sammlung alter Papierkrippen sowie Ikonen. Die Ausstellung ist samstags von 10 bis 19 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr zu sehen.
In feierlichem Rahmen nahm Wörgls Pfarrer Theo Mairhofer am 7. Dezember 2017 die Segnung vor und betonte, dass diese vor allem den Menschen gelte, die diese Krippen gebaut haben. Sie seien Botschafter der Menschenfreundlichkeit und Güte Gottes, die Krippen Wegbegleiter in der Vorbereitung auf das Fest der Liebe. Theo Mairhofer schloss in den Dank an den Krippenverein auch dessen Betreuung der Freikrippe im Kirchhof sowie der Seisl-Krippe in der Kirche ein.
Beeindruckt von der Vielfalt der Krippen und Ikonen zeigte sich auch Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner, die ebenso wie Vizebgm. Mario Wiechenthaler und Pfarrgemeinderatsobmann Heinz Werlberger vom Krippenvereinsobmann Vinzenz Rohrmoser zur Segnungsfeier begrüßt wurden. „Egal ob modern oder traditionell – Krippen zu sehen erwärmt das Herz“, so Wechner, die der Ausstellung viele Besucher wünschte, die „den Alltag draußen lassen und sich verzaubern lassen“.
Die gezeigten Krippenmotive reichen von traditionell über orientalisch bis zu modernen Interpretationen, die Hans-Peter Gruber aus seiner umfassenden, selbst hergestellten Krippensammlung beisteuerte. Bei den Krippen, die in den vergangenen beiden Jahren in den Krippenbaukursen der Wörgler Krippeler angefertigt wurden, dominieren heimische Motive. Kastenkrippen, Fasskrippen oder in hohle Baumscheiben eingearbeitet – mit und ohne Hintergrundmalerei – Krippen in allen Größen zeigen die Kreativität, mit der das Weihnachtsevangelium dargestellt wird.
Eine Besonderheit ist die Papierkrippensammlung von Elisabeth und Peter Schrettl mit Exemplaren, die rund 100 Jahre alt sind: „Diese platzsparenden, zusammenfaltbaren Krippen wurden vor allem zu Beginn des 20. Jahrhunderts hergestellt, die Hochburg dafür war Tschechien. Die Anfänge lassen sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Sie galten auch als Arme-Leute- oder sogenannte Faulenzer-Krippen, weil sie schnell aufgebaut waren und wenig Platz brauchen“, erklärt Schrettl, den die Liebe zum Detail fasziniert – etwa in Fenster eingearbeitetes Seidenpapier, das besonders bei der Aufstellung in Kastenfenstern gut zur Geltung kam.
Die Ausstellung der Wörgler Krippeler beinhaltet auch neu in traditionellem Stil gemalte Ikonen von Elisabeth und Ulrich Woworsky, von deren Qualität unter anderem Tagungshausleiterin Dr. Edith Bertel fasziniert war.
Dem Wörgler Krippenverein gehören derzeit 189 Mitglieder an. Zu den Vereinsaktivitäten zählt die Durchführung von Kursen im Vereinslokal im Keller des städtischen Kindergartens in der Stelzhamerstraße sowie die Durchführung der alle zwei Jahre organisierten Krippenausstellung im Tagungshaus, für die die Schaukästen aufgebaut und für Verpflegung der vielen Besucher gesorgt wird, die sich auch an einer Tombola beteiligen und je eine orientalische und eine heimische Krippe gewinnen können.