Traditionell beginnt der Reigen der Jahreshauptversammlungen der Feuerwehren im Bezirk Kufstein in Kirchbichl am Vorabend des Dreikönigstages. So konnte Kommandant Martin Embacher zur 143. Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen und Ehrungen eine Reihe von Ehrengästen begrüßen, unter ihnen Bgm. Herbert Rieder, Vbgm. Franz Seil, Ing. Othmar Obrist von der Tiwag, Samariterbund-Landesgeschäftsführer Gerhard Czappek, Feuerwehrarzt Dr. Heinrich Prennschütz, LFK-Stv. BFK Hannes Mayr, AK Helmut Burgstaller, Kommandant Andreas Acherer von der FF Bruckhäusl sowie Kdt. Michael Druckmüller.
Der umfangreiche Bericht des Kommandanten zeigte ein arbeitsreiches letztes Jahr auf. Der Mitgliederstand hat sich von 112 auf 99 Mitglieder reduziert, bedingt durch eine Mannschaftsbereinigung um jene Mitglieder, die schon längere Zeit nicht mehr aktiv, sei es bei Einsätzen oder Übungen dabei waren. Das Einsatzspektrum erstreckte sich von mehreren Verkehrsunfällen über Brände von Fahrzeugen, einen Waldbrand, Sturmeinsätze, eine Leichenbergung aus dem Inn, vermeintliche Ertrinkungsnotfälle im Inn bis hin zur Unterstützung des Rettungsdienstes und einem Gasaustritt. Dazu kommen noch Ordnerdienste, Brandsicherheitswachen, Brandmeldealarme und diverse Arbeitseinsätze. „In Summe mussten wir im abgelaufenen Jahr 122 Einsätze aufarbeiten“, berichtete Kommandant Embacher. Besonders in Erinnerung blieb die Bergung der Leiche einer jungen Wörglerin aus dem Inn, wobei es sich möglicherweise um ein Mordopfer handelte. „Wichtig ist auch, dass wir trotz der Mannschaftsreduktion bei jedem Einsatz, aber auch bei Brandmeldealarmemn mit einer dementsprechenden Mannschaft und mehreren Fahrzeugen ausrücken können“, so Embacher.
Zahlreiche Schulungen, Kurse und Übungen, aber auch kameradschaftliche Zusammenkünfte vervollständigten den Bericht des Kommandanten, wobei wohl die Abschnittsübung am Grattenbergl für die Kameraden am einprägsamsten war, da in voller Montur und mit Atemschutzgeräten auf den Rücken zu Fuß zum vermeintlichen Brandobjekt, der Grattenbergl Kapelle, aufgestiegen werden musste, was physisch eine enorme Leistung der Kameraden war.
Vor den Neuwahlen wurden noch einige Kameraden der Kirchbichler Wehr befördert bzw. ausgezeichnet und geehrt, zudem wurde Bruno Innerhofer anlässlich seines 80. Geburtstages gratuliert und ein Geschenkskorb überreicht. An Robert Brändle, der seit 1990 im Ausschuss tätig war und seit 2003 Schriftführer ist, wurden Ehrengeschenke überreicht, da Brändle aus zeitlichen Gründen das Amt niederlegt. Herbert Leitner, der 12 Jahre im Ausschuss tätig war und diesen verlässt, wurde eine geschnitzte Florianstatue als Dank überreicht. Beide bleiben aber der Feuerwehr als Kameraden im Einsatz erhalten.
Es langte nur ein Wahlvorschlag ein, wobei der Kommandant Martin Embacher und dessen Stellvertreter Michael Brunner in einer geheimen Abstimmung mit nahezu 100% gewählt wurden, der Schriftführer Markus Hofer und Kassier Michael Pumpfer wurden einstimmig per Akklamation gewählt.
Bürgermeister Herbert Rieder dankte in seiner Rede der Kirchbichler Feuerwehr, insbesondere aber den beiden scheidenden Ausschussmitgliedern Robert Brändle und Herbert Leitner. Er betonte die Wichtigkeit der Kameradschaft unter den Mitgliedern, die Kommandant Embacher immer pflegt. Wichtig wäre ihm, so der Bürgermeister, dass das Verhältnis zum Bezirksverband sich wieder etwas bessern sollte.
BFK Mayr gratulierte und meinte zum Wahlergebnis, das eine sehr hohe Zufriedenheit unter den Kameraden mit dem Kommando zeige. „In Kürze werden wir auf eine Drohne bei bestimmten Einsätzen wie Suchaktionen oder Großereignisse zurückgreifen können, die in Kufstein stationiert sein wird“, so Mayr.
Gerhard Czappek vom Samariterbund zeigte auf, dass der Samariterbund Kirchbichl seit kurzem im Besitze eines sehr starken Stromaggregates mit einer Leistung von 100KV/A ist und im Bedarfsfall natürlich eingesetzt werden kann. Der Feuerwehrarzt Dr. Heinrich Prennschütz meinte augenzwinkernd zum Wahlergebnis, dass dies schon sehr an kommunistische Verhältnisse erinnere und gratulierte den Gewählten.
Michael Spitzer wurde zum Löschmeister befördert. Für 25 Jahre Feuerwehrtreue erhielt Thomas Embacher jun. eine Landesauszeichnung, ebenso Dennis Kerbl und Herbert Leitner. Für 50 Jahre wurden Otto Moser und Johann Schipflinger geehrt.
Text und Bilder: Wilhelm Maier