Neuer Einsatzrekord bei der Bergrettung

Die Ortsstelle der Bergrettung Wörgl-Niederau begeht heuer ihr 70-Jahr-Jubiläum.1948 wurde der Bergrettungsstützpunkt Wörgl aus der Taufe gehoben, der seither den Bereich Wörgl und Umgebung einschließlich den Buchacker und Niederau von Wörgl aus bergrettungstechnisch versorgt.

Am 17. März 2018 fand die Jahreshauptversammlung der Bergrettungsortsstelle Wörgl-Niederau im Volkhaus in Wörgl statt, zu der Ortsstellenleiter Martin Flörl  VBgm. Hubert Aufschnaiter, NR GR Christian Kovacevic, die Angather Gemeinderätinnen Agnes Danklmaier und Sandra Madreiter-Kreuzer, PI-Kdt. Hubert Baldemair, Alpinpolizist / Polizeibergführer Andreas Steurer, Bergbahnen Wildschönau Betriebsleiter Markus Dummer, vom Roten Kreuz Wörgl Ostl. Gerhard Thurner, WL Manfred Greiderer und OAR Viktoria Moser, Gerhard Czappek LGF-Samariterbund Tirol, BRD Bezirksleiter Norbert Wolf sowie Ehrenmitglied Sepp Malleier begrüßte.

„Nach der Einsatzzahlenspitze 2017 mit 48 Einsätzen mussten im letzten Berichtsjahr sogar 73 Einsätze abgearbeitet werden. Das  ist eine Steigerung um 25 Einsätze oder über 50 Prozent“, so Ortsstellenleiter Martin Flörl in seinem Bericht. „66 Einsätze mit 412 Einsatzstunden von 236 Personen betreffen unser Einsatzgebiet und 7 Einsätze mit 33 Einsatzstunden mit 16 Mann waren Assistenzeinsätze außerhalb unseres Einsatzgebietes.“

Die Ortsstelle Wörgl besteht aus 57 Mitgliedern, davon stehen 40 für Einsätze Tag und Nacht bereit, drei sind geprüfte Anwärter, ein ungeprüfter Anwärter und 13 sonstige Mitglieder, sowie drei Hundeführer. Ein äußerst wichtiger Faktor sind Kurse und Schulungen, sie sind für einen Bergretter unerlässlich und gehören zur Pflicht. „Allein im abgelaufenen  Jahr schlagen sich 899 Stunden für Schulungen zu Buche, zwei unserer Hundeführer waren allein schon 190 Stunden auf Schulung“, so Flörl.

Das vermehrte Einsatzaufkommen ist einerseits durch Trendsportarten und diverse Events wie etwa das Wörgler EldoRADo oder das Down Hill Race in der Wildschönau zu begründen. Das bedingt auch eine Aufstockung von Einsatzmaterialien. Der Winterdienst der Saison 2016/17 Jahr begann am 17. Dezember und wurde mit 26. März eingestellt. „An 32 Tagen wurde Dienst versehen, Sonn- wie Feiertage, dies sind in Summe gut 800 Bereitschaftsstunden.

„Das Highlight des letzten Jahres war die Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeuges, das sich bereits bei mehreren Einsätzen bestens bewährt hat. Wir besuchten mit diesem Fahrzeug auch ein Fahrsicherheitstraining“, so der Ortsstellenleiter. Auch wurden zwei hochmoderne Titantragen angeschafft, die die Einsätze erleichtern. „Im Moment sind wir mit unserem Fahrzeug und unseren Gerätschaften in die alte Kompostieranlage übersiedelt, da ja das Feuerwehrhaus abgerissen wurde. Wir werden dann in das neue Gerätehaus übersiedeln. Hier gilt auch ein großer Dank an die Wörgler Feuerwehr, die immer ein offenes Ohr für uns hat und mit denen wir bestens zusammenarbeiten.“

„2018 wird die Bergrettung bei mehreren Großveranstaltungen wieder dabei sein, darunter das EldoRADo Bike-Event in Wörgl sowie beim Wildschönauer Down Hill Race, zudem wird im Juni der Möslalm Wandercup abgehalten, wo mit 1.500 Teilnehmern gerechnet wird. Wir müssen heuer die komplette Mann–Ausrüstung austauschen, die ist jetzt 10 Jahre alt und entspricht nicht mehr den rechtlichen Bestimmungen. Die Kosten von ca. 240 Euro pro Mann müssen wir selbst tragen“, so Flörl, der auf Sponsorensuche gehen will.

 

Die Einsätze im vergangenen Jahr gliedern sich in 18 Alpineinsätze, 42 Schieinsätze, 2 Unterstützungseinsätze Rettungsdienst, 1 Fehlalarm, 8 Suchaktionen und 2 Bereitschaftsdienste. 10 Einsätze waren in der Nacht, 50 Tageinsätze und 13 Einsätze während der Dämmerung.

„Bei den Einsätzen wurden 17 Personen unverletzt geborgen, 46 Personen waren verletzt, bei 7 Personen wurde kein Zustand rückgemeldet und für 3 Personen kam jede Hilfe zu spät. 23 Personen wurden mit dem Akja abtransportiert, 12 Personen mit dem Hubschrauber, 15 Personen wurden mit dem Lift zu Tal gebracht, 9 Personen wurden mit dem Einsatzfahrzeug transportiert, 13 Personen wurden mit dem Skidoo  und ein Verletzter mit der Pistenraupe geborgen“, so Einsatzleiter Thomas Mey.

Vor der turnusmäßigen Neuwahl  wurde noch Hermann Schneck für 25 Jahre Mitgliedschaft gedankt, die Ehrung wird ihm krankheitshalber zu einem späteren Zeitpunkt in einem kleinen Kreis überreicht. Hermann Schneck, wohl einer der profundesten Bergretter Tirols, war von 2000 bis 2017 bei der Ortsstelle Wörgl Einsatzleiter. Seit 2016 ist Hermann Schneck Hundeführer und rückt mit seiner Hündin Yuma zu Einsätzen aus. Von Mai 2015 bis Oktober 2017 bekleidete er das Amt des Bezirksleiters. Schneck ist er seit 2001 als Flugretter beim Christophorus 4 freiwillig tätig, seit 2017 ist er Leiter der Flugretter, von 2006 bis 2012 war er Flugreferent bei der Bergrettung. Hermann Schneck kann auf rund 1.200 Flugeinsätze zurückblicken.

Für alle Funktionen gab es jeweils nur einen Wahlvorschlag und so wurden alle zukünftigen Funktionäre mit hundertprozentiger Zustimmung gewählt. Martin Flörl stand als Ortsstellenleiter nicht mehr zur Verfügung, er kandidierte aber für dessen Stellvertreteramt. So setzt sich der neue Ausschuss wie folgt zusammen: Ortsstellnleiter Dietmar Aichhorn, stellvertretend Martin Flörl und Sepp Malleier. Ausbildungsleiter Robert Gruber, stellvertretend Marco Höck. Einsatzleiter Thomas Mey, stellvertretend Michael Fontana. Funkwart Helmut Lengerer, Sanitätswart Alexander Haidacher, stellvertretend Rupert Moser. Schriftführer Andreas Adelsberger, stellvertretend Christoph Wurzrainer. Kassier Wolfgang Anselm, stellvertretend  Rudi Steiner. Fahrzeugwart Martin Oppl, stellvertretend Matthias Oppl. Gerätewart Wolfgang Fellner, stellvertretend David Forstlechner. Hüttenwart  Josef Astner. Kassaprüfer sind Christian Wiechenthaler und Franz Bramböck.

Bilder und Text: Wilhelm Maier