Die Wörgler Stadtmusikkapelle wird derzeit nicht nur von der Aussicht auf das neue Probelokal im „Haus der Musik“ beflügelt – auch musikalisch setzt die Blasmusikkapelle durch einen Wechsel am Dirigentenpult wie auch durch Neugründung des Jugendblasorchesters „Musighaufen entan & herentan Inn“ zu neuen Höhenflügen an. Beim Cäcilienkonzert am 7. Dezember 2018 im übervollen Komma ernteten die Musikantinnen und Musikanten nach drei Zugaben Standing Ovations.
„Ein neuer Taktstock schwingt gut“, kündigte Moderator Günther Hölbl, der einmal mehr humorvoll und informativ durchs Programm führte, den Kapelllmeisterwechsel an. Nach sieben Jahren an der Spitze der Stadtmusikkapelle Wörgl übergab Heinrich Lentsch beim Cäcilienkonzert nun ganz offiziell den Taktstock an seinen Nachfolger Thomas Peotta, der im September 2018 die Leitung bereits übernommen hatte. Lentsch bleibt als Klarinettist der Stadtmusikkapelle treu und zeigte seine Liebe zum Instrument gleich beim Solo in „A Tribute to Benny Goodman“.
Thomas Peotta gab seinen Einstand nicht nur am Dirigentenpult, sondern auch mit einem Trompeten-Solo in der Fantasie Brillante von Arban. Der 31jährige Familienvater bringt nebst fundierter Ausbildung bereits viel musikalische Erfahrung mit, u.a. von der Speckbacher Stadtmusikkapelle Hall, der BMK Volders, der Tanzmusikformation „Die Tiroler Manda“, von der Gardemusik Wien sowie als Flügelhorn-Registerführer bei der Militärmusik Tirol.
Ein sehr gelungenes Debüt gab auch das neue Jugendblasorchester „Musighaufen entan & herentan Inn“ unter der Leitung von Thomas Wibmer, das sich mit fünf einstudierten Werken erstmals in öffentlichem Rahmen vorstellte: dem Marsch der Hl. Drei Könige von George Bizet, „Year oft he dragon“ von Michael Sweeny, Händels Feuerwerksmusik, Babas Reggae-Rock und dem Marsch „Unter dem Doppeladler“ von Wagner. In der Jugendkapelle wirken JungmusikantInnen aus Wörgl, Angerberg und Angath mit.
Das Cäcilienkonzert bot auch den Rahmen, zu herausragenden Leistungen der Mitglieder zu gratulieren: So erhielt Adi Erb für 60jährige Mitgliedschaft bei der Stadtmusikkapelle Wörgl die Goldene Verdienstmedaille des Blasmusikverbandes. Jungmusiker-Leistungsabzeichen absolvierten Madita Flörl (Silber, Horn), Isabella Nemes (Bronze, Klarinette), Vanessa Sacherer (Bronze, Horn) und Maria Scharnagl (Bronze, Flügelhorn), die sich neben ihrer Mitwirkung bei der Wörgler Tanzlmusik MUNDO auch besonders beim Aufbau des Jugendblasorchesters engagiert.
Die Stadtmusikkapelle eröffnete das Cäcilienkonzert mit der Festmusik der Stadt Wien von Richard Strauss, gefolgt von Heinrich Lentsch´s Lieblingsmarsch, dem Florentiner Marsch von Fucik. Das vielfältige Programm beinhaltete weiters ein Potpourri aus der Operette „Die Fledermaus“, den Konzertmarsch „Mit vollen Segeln“, die Rocky-Filmmusik „Gonna Fly Now“, die Fantasie „Oregon“ von Jacob de Haan und den „Mars der Medici“ von Johann Wichers. Zu den Highlights des Abends zählte der Auftritt der erst 17jährigen Romana Sammer, die mit ihrem Gesangssolo in „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical Elisabeth begeisterte.
Bei den Zugaben überraschten die Dudelsack-pfeifenden „Sperrmüllschotten“ und der Trommler Claudius, allesamt in Schottenröcke gewandet, mit ihrem martialischen Auftritt. Und nachdem der Bozner Bergsteiger-Marsch als letzte Zugabe verklungen war, gab´s Standing Ovations vom Publikum, in dessen Reihen u.a. Wörgls Pfarrer Theo Mairhofer, Bgm. Hedi Wechner, Kulturreferentin Gabi Madersbacher, Vizebgm. Mario Wiechenthaler sowie Gloria Marrone und Raimund Winkler vom Unterinntaler Musikbund.