Mit einer öffentlichen Stellungnahme wendet sich die Familie Engl gegen die von der Stadtgemeinde geplante Fußgängerzone in der unteren Bahnhofstraße und legt eine von über 150 Personen unterzeichnete Petition vor. „Unsere Stellungnahme betreffend der morgigen Gemeinderatsitzung zum Punkt Verordnung der FUZO haben wir vorab den Gemeinderäten zugeleitet“, teilt die Familie mit, die als Anrainer direkt betroffen ist und kündigt an: „Wir werden gegen dieses mehr als unstimmige Vorhaben mit geeigneten Mitteln entsprechend vorgehen und sind auch bereit, einen längeren Weg dafür zu bestreiten!“
„Im Rahmen der Generalsanierung unserer Liegenschaft in der Bahnhofstraße 52/54 wurden 2006/07 die Auflagen der Gemeinde zur Errichtung von 40 Autoabstellplätzen auf 2 Ebenen im Innenhof umgesetzt“, teilt die Familie Engl mit. Ein vor 12 Jahren saniertes Haus mit 7 Wohneinheiten sei dafür abgetragen worden: „Die geschaffenen Parkflächen sind ausschließlich über die Zufahrt Bahnhofstraße erreichbar und entsprechend stark frequentiert.“ Verkaufspersonal, Praxisangestellten, Patienten, auswärtigen Familienangehörigen und Freunden bleibe die Zufahrt zu den Parkmöglichkeiten verwehrt. „ Die Vermarktung der Objekte wird deutlich erschwert – wir erwarten verstärkt Leerstände“, heißt es in der Stellungnahme, die in ganzer Länger hier als pdf nachgelesen werden kann: Stellungnahme Fam. Engl zur FuZo
Die vorliegende Gestaltung unterstelle eine Parkraumzusammenlegung mit dem angrenzenden City Center: „Das würde vehement in bestehende Eigentumsverhältnisse eingreifen, was wir strikt ablehnen“, so die Familie Engl. Die geplante „schnelle Spur“ sei zudem zu schmal für das Durchfahren der Fußgängerzone.
Anders als von der Stadtführung dargestellt gäbe es erhebliche Ablehnung im betroffenen Teilabschnitt der Bahnhofstraße und den Wunsch nach alternativen und gesamtheitlich gedachten Konzepten, auch in Form einer Begegnungszone.
Entgegen aller Empfehlungen zur Planung und erfolgreichen Umsetzung einer Fußgänger- oder Begegnungszone habe die Stadt nicht frühzeitig einen Bürgerbeteiligungsprozess gestartet, sondern sich strikt gegen eine Einbindung der Bürger von Beginn an entschieden. „Insbesondere die Betroffenen in der unteren Bahnhofstraße wurden hier zum Planungsstand FuZo mit Ausweichmanövern konsequent die letzten Monate hingehalten. Kritische Fragen und aufgezeigte, zu lösende Probleme nach der Projektvorstellung im August blieben ungehört oder wurden unter den Teppich gekehrt“, kritisieren die Engls.
„Wir möchten auch nochmal klarstellen, dass wir grundsätzlich eine Umgestaltung der Bahnhofstraße mehr als nur begrüßen – eine Attraktivierung für die Wörgler Bevölkerung mit einhergehender Verkehrsberuhigung im Kerngebiet sowie „grüne“ Zonen sind dringend erforderlich! Allerdings als gesamthafter und von allen Seiten beleuchteter, gemeinschaftlich getragener Ansatz für die nicht zerstückelbare und einheitliche(!) Bahnhofstraße, einem
schlüssigen und „funktionierenden“ Verkehrskonzept für das Kerngebiet, und ohne Benachteiligung der dort lebenden und arbeitenden Menschen“, heißt es abschließend in der Stellungnahme.