Der Samariterbund erfüllt schwer kranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase sehnlichste Wünsche. So konnte der Tiroler „Berg-Fex“ Fritz noch einmal vom Kufsteiner Hausberg Pendling ins Tiroler Unterland hinunterschauen.
Vor 20 Jahren erlitt Fritz einen Schicksalsschlag. Er war auf seinem Rad ohne Helm unterwegs und stürzte schwer. Dabei zog er sich eine massive Gehirnblutung zu. Seither ist er ein Pflegefall und lebt jetzt mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung in einem Heim. Da sich sein Zustand in den vergangenen Wochen deutlich verschlechterte und er mehrfach den Wunsch geäußert hatte, noch einmal vom Pendling ins Tal schauen zu wollen, beantragte seine Stationsleiterin Marion beim Samariterbund für ihn eine Wunschfahrt.
Gesagt, getan. Bei prachtvollem Kaiserwetter wurden Fritz und seine Gattin vom Samariterbund Wunschfahrt-Team mit Notfallsanitäter und Fahrer Horst und den beiden Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen (DGKP) Christine und Andrea auf den Berg gebracht. Die letzten Meter mussten die drei Wunscherfüller:innen Fritz mit vereinten Kräften über einen Schotterweg bis zur Hütte schieben. Mit leuchtenden Augen und deutlich sichtbaren Glücksgefühlen genoss Fritz den Ausflug.
Die Samariter-Wunschfahrt startete 2017. Bisher wurden mehr als 150 Wunschorte mit speziell ausgestatteten Wunschfahrt-Autos besucht und dabei fast 100.000 Kilometer zurückgelegt. Alle Wunschfahrten werden vom Bundesverband aus koordiniert und abgewickelt.
Das Fahrzeug wurde für die Bedürfnisse der Wunschfahrt-Fahrgäste adaptiert. Die umfangreiche medizinische Ausstattung sorgt für einen sicheren Transport, wobei der Wohlfühlcharakter im Vordergrund steht, weiß Therese Kirchner, für die Organisation der Wunschfahrten verantwortlich.
Zweiter Standort in Tirol
Dank eines zusätzlichen Fahrzeuges am neuen Standort West in Kirchbichl/Tirol, der im Februar 2023 eröffnet wurde, können nun noch mehr Herzenswünsche in ganz Österreich erfüllt werden.
Interessierte, die mit einem Angehörigen eine Wunschfahrt machen wollen, können sich unter www.wunschfahrt.at ganz genau über die Abläufe informieren.
Die Fahrgäste werden während der Fahrt und am Zielort durch ehrenamtliche Wunschfahrt-Teams betreut, die aus Rettungssanitäter:innen, diplomiertem Pflegepersonal oder Ärzt:innen bestehen. Wunschfahrten sind für den Fahrgast und eine Begleitperson kostenlos, das Angebot wird aus Spenden finanziert.
Weitere Informationen zur Wunschfahrt: www.wunschfahrt.at
Spendenplattform: www.samariterbund.net/spende-wunschfahrt
Text: Georg Biron/Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs