Mit 1. Februar 2024 sollte der neue Fahrplan des Wörgler Citybusses gelten. „Leider machen uns behördliche Auflagen einen Strich durch die Rechnung“, so die Referentin für öffentlichen Verkehr, Iris Kahn in einer Presseaussendung am 17.1.2024. Die Umstellung des Fahrplans sei das Ergebnis eines Hilferufs des Citybus-Betreibers gewesen, der aufgrund von massivem Mangel an Fahrpersonal vor Ausfällen im gesamten Stadtgebiet warnte. „Wir wollten verhindern, dass Leute an Haltestellen stehen und Busse kurzfristig nicht kommen“, betont Kahn. Im Zuge dessen habe man sich unter Beteiligung aller Fraktionen auf eine Straffung von fünf auf vier Linien entschieden. Damit sollte auch das Szenario der Vergangenheit angehören, dass teils mehrere, fast leere Busse hintereinander Richtung Wörgler Boden fahren, erklärt die grüne Gemeinderätin.
Erschwert werde dieses Vorhaben nun durch Auflagen des Landes Tirol, das die Auflassung einiger Bushaltestellen im gesamten Stadtgebiet angeordnet und auch die neue Linienführung noch nicht genehmigt hat. „Im Zuge der behördlichen Überprüfung kam ans Tageslicht, dass einige Haltepunkte zwar seit etlichen Jahren in Betrieb sind, aber nicht mal offiziell genehmigt waren“, so Kahn in der Aussendung.
„Seit Jahrzehnten wurden Millionen in die Sanierung von Straßen gesteckt, aber es gibt immer noch eine sehr bescheidene Anzahl von attraktiven Bushaltestellen mit Überdachung und Sitzgelegenheit, insbesondere für ältere Personen. Von digitalen Anzeigen ganz zu schweigen“, ärgert sich Kahn. Dieser Investitionsstau im öffentlichen Verkehr treffe die Stadt Wörgl nun mit voller Wucht. Positiv sieht Kahn hingegen die Möglichkeit, in der Zwischenzeit die Verbesserungsvorschläge aus der Bevölkerung in Ruhe einarbeiten zu können. „Aber: Es ist eine Mammutaufgabe, die Citybuslinien untereinander sowie mit Schüler- und Regiobussen als auch dem Zugverkehr zu koordinieren“ stellt sie fest. Über die endgültig festgelegte Linienführung und Umsetzung werde eine Information im Stadtmagazin sowie auf der Homepage der Stadt Wörgl erfolgen.
Was die Streichung der Förderung für VVT-Tickets anbelangt, ist es für die grüne Jugend- und Familiensprecherin Özlem Harmanci „nicht nachvollziehbar, dass in Zeiten der Teuerung nun doch nur die Senior:innen von einer finanziellen Unterstützung der Stadt Wörgl profitieren sollen. Wir alle sind von hohen Lebenshaltungskosten betroffen, deshalb sollten auch berufstätige Menschen und Jugendliche in den Genuss einer Förderung kommen“, so Harmanci. Ein jahrelang gut funktionierendes Fördersystem hätte auch dazu beigetragen, dass viele Wörgler:innen auf öffentlichen Verkehr umgestiegen sind. Gerade solche Anreize bräuchte es in einer verkehrsbelasteten Stadt wie Wörgl sehr dringend, fordert Harmanci.