Ab 1. Jänner 2025 gelten in Tirol neue Regelungen bei der Abfalltrennung: auf Getränkeverpackungen aus Kunststoff (PET-Flaschen) und auf Getränkedosen aus Metall zwischen 0,1 und drei Litern wird ein Pfand von 25 Cent eingehoben. Gleichzeitig ändert sich das Sammelsystem für Kunststoff- und Metallverpackungen – sie gehören künftig beide in den gelben Sack bzw. in die gelbe Tonne.
Die neuen Regeln wurden am 18.11.2024 von Umweltlandesrat René Zumtobel gemeinsam mit Simon Parth (Co-Geschäftsführer EWP Recycling Pfand Österreich gGmbH), Andreas Pertl (Geschäftsführer VKS Verpackungskoordinierungsstelle), Alfred Egger (Obmann Tiroler Abfallwirtschaftsverband) und Thomas Höpperger (Geschäftsführer Höpperger GmbH & Co KG) in Pfaffenhofen vorgestellt.
„Österreich erfüllt bei Papier und Karton, Glas sowie Metall bereits die vorgegebenen Recyclingquoten. Bei Kunststoffverpackungen jedoch nicht. Die ab Jänner 2025 geltenden neuen Regelungen werden dazu beitragen, dass mehr Kunststoff im Kreislauf bleibt und wir das Ziel von 50 Prozent Recyclingquote erreichen können“, ist LR Zumtobel überzeugt und betont: „In anderen Bundesländern wurde die gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen bereits 2023 umgesetzt und es zeigt sich, dass die Sammelmenge dadurch ansteigt. Zudem tragen das Pfandsystem und die gemischte Sammlung auch dazu bei, dass weniger Müll achtlos in die Natur geworfen wird.“
Einwegpfand erleichtert Recycling
Konkret wird ab 1. Jänner 2025 auf Getränkeverpackungen aus Kunststoff (PET-Flaschen) und auf Getränkedosen aus Metall zwischen 0,1 und drei Litern ein Pfand von 25 Cent eingehoben. Dieses wird beim Kauf direkt mitverrechnet und ist auf der Rechnung separat ausgewiesen. Bei Rückgabe der unbeschädigten Getränkeverpackungen erhält man das Pfand zurück. Zurückgeben kann man die Verpackungen an vielen Stellen, wo sie auch verkauft werden, beispielsweise in Supermärkten. Während die Menge bei Verkaufsstellen mit Rückgabeautomaten nicht beschränkt ist, sind kleinere Verkaufsstellen wie Imbissstände jedoch nur dazu verpflichtet, die gleiche Menge zurückzunehmen, die sie pro Kaufakt auch verkaufen. Kein Pfand wird auf Getränkeverbundkartons (z.B. Tetra Pak), alle Getränkeverpackungen für Milchprodukte und Sirupflaschen eingehoben.
Blick auf das Etikett bis Ende 2025 wichtig
„2025 startet mit dem Einweg-Pfandsystem eines der größten Kreislaufwirtschaftsprojekte Österreichs. Die Materialien der gebrauchten Kunststoffflaschen und Metalldosen können im Kreislauf gehalten werden“, so Simon Parth, Co-Geschäftsführer von Recycling Pfand Österreich. „Die Auslieferung der neuen Gebinde startet mit 1. Jänner 2025. Das bedeutet, dass nicht sofort alle Kunststoffflaschen und Metalldosen mit neuem Barcode und Pfandlogo in den Regalen zu finden sein werden. In der Übergangsphase bis Ende 2025 dürfen Getränke ohne Pfandlogo verkauft werden – sofern sie bis 31. März 2025 abgefüllt wurden. Der Blick auf das Etikett lässt erkennen, ob es sich schon um ein Pfandprodukt mit Pfandsymbol handelt.“ Bereits heute wird ein großer Teil der gesammelten Kunststoffverpackungen Tirols recycelt. Die Sammlung der Getränkeverpackungen erleichtert diesen Prozess und macht es möglich, dass aus dem hochwertigen und sauberen Material von gebrauchten Getränkeverpackungen auch wieder neue Getränkeverpackungen hergestellt werden.
Gemischte Sammlung im gelben Sack bzw. der gelben Tonne
Die bisherige blaue Tonne für Metallverpackungen verschwindet mit dem neuen Sammelsystem. „Haushalten wird das Sammeln leichter gemacht: Leicht- und Metallverpackungen finden gemeinsam Platz in einem Behälter. So wird das Trennen im Haushalt einfacher und der Weg zum Metallbehälter entfällt. Die Sammelbereitschaft steigt, wodurch auch die Sammelmenge zunimmt. Weniger Behälter bedeuten zudem weniger Lkw-Fahrten – das verkürzt Transportwege und reduziert CO₂-Emissionen“, so Andreas Pertl von der Verpackungskoordinierungsstelle. Alfred Egger, Obmann des Tiroler Abfallwirtschaftsverbandes erklärt: „Das Abfuhrintervall für die gelben Säcke ist derzeit sechswöchig. Sollten sich hygienische- oder Geruchsprobleme durch die Mitsammlung von Metallverpackungen ergeben, wird sich der Tiroler Abfallwirtschaftsverband für die Verkürzung auf ein vierwöchiges Intervall einsetzen.“
„Wir investieren über vier Millionen Euro in die Optimierung unserer Sortieranlage für Kunststoff- und Metallverpackungen in Pfaffenhofen, der einzigen privaten Einrichtung dieser Art in Tirol. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Wiederverwertungsquote von Kunststoffverpackungen auf die EU-weit vorgeschriebenen 50 Prozent zu erhöhen und verringern gleichzeitig das Risiko von Bränden deutlich. Der Umbau wird bis zum Frühjahr 2025 abgeschlossen sein“, berichtet Thomas Höpperger, Geschäftsführer der Höpperger GmbH & Co.KG.
BürgerInnen können sich bei Fragen auch jederzeit an die AbfallberaterInnen der Gemeinden wenden.
Factbox – Die wichtigsten Informationen zur Umstellung auf Einwegpfand:
Ab 1. Jänner 2025
Einweggetränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall mit einer Füllmenge von 0,1 bis drei Liter
Ausnahmen für Milch- und Milchprodukte, Sirupflaschen, Getränkeverpackungen für Beikost und flüssige Lebensmittel, Getränkeverbundkartons (z.B. Tetra Pak)
Höhe des Pfands: 25 Cent
Einweggetränkeverpackungen dürfen vor der Rückgabe nicht zerdrückt werden, da die Gebinde sonst nicht erkannt werden!
Übergangsfrist: Bis 31. Dezember 2025 dürfen auch noch Verpackungen ohne Pfand verkauft werden. Bei der Rückgabe ist daher unbedingt auf das Pfandlogo auf der Verpackung zu achten!
Text: Lea Knabl/Land Tirol