Bei der Wörgler Gemeinderatsitzung am 10. Dezember 2025 stand u.a. ein Antrag zur Prüfung der Möglichkeit eines Seniorentaxis auf der Tagesordnung, der nach der Diskussion im Gremium zurückgestellt wurde. Nach dem Vorbild in Nachbargemeinden soll ein günstiger Fahrservice für ältere und Mobilitäts-eingeschränkte Menschen eingerichtet werden.
Für die Umsetzung könne ein weiterer FloMobil-Standort beim Seniorenheim errichtet werden, wobei als FahrerInnen Ehrenamtliche von der Wörgler Ehrenamtskoordination gesucht werden. Das Angebot solle ergänzend zum Öffi-Netz um 2 Euro pro Fahrt angeboten werden und wurde auch vom Seniorenausschuss angeregt. „Zur Umsetzung gehört noch einiges geregelt“, erklärte Sozialstadträtin Elisabeth Werlberger.
„Wir haben Bereiche in der Stadt, die das Citybus-Netz nicht abdeckt – in der Wildschönauer Straße oder in Wörgl-Boden“, teilte Verkehrsreferent Hubert Aufschnaiter mit und STR LA Christian Kovacevic brachte als weitere Alternative den Vorschlag ein, den Einsatz handelsüblicher Taxis mit ermäßigten Tarifen zu prüfen. Er regte an, den bereits vor 2 Jahren von den Wörgler Grünen eingebrachten Antrag zurück zu stellen – jetzt wird sich der Ausschuss nochmals damit befassen.
Kein Bankomat für Bruckhäusl
Geteilter Meinung war der Wörgler Gemeinderat beim Antrag von STR Christian Kovacevic zur Errichtung eines Bankomat in Bruckhäusl. Kovacevic wies auf die Aktion von Nationalbank und Gemeindebund hin, in deren Rahmen bis zu 120 neue Geldautomaten in der ländlichen Region die Bargeldversorgung verbessern sollen. Die Gemeinden müssten dazu eine geeignete Fläche und die Stromversorgung für das über den Payment Service Austria aufgestellten Geldautomat zur Verfügung stellen.
„Aktuell besteht dafür kein Bedarf“, erklärt Orstvorsteher GR Hubert Werlberger, der sich auf Bankauskünfte bezog. Im Ortszentrum gäbe es dafür keinen Platz, zudem müsse der Automat betreut werden. Als „nicht umsetzbar“ wertete auch Bürgermeister Riedhart den Vorschlag. Die Beschlussfassung endete bei 9 Ja- und 9 Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen mit einer Ablehnung des Antrages.
Ebenfalls abgelehnt wurde der Antrag von Christian Kovacevic zum Start der Planungen für die Erweiterung der Wörgler Pflichtschulen. Bgm. Riedhart wies auf den „laufenden Schulcampus-Prozess“ hin und STR Elisabeth Werlberger informierte, dass nach der Sanierung der Europamittelschule Maßnahmen die Fritz Atzl-Schule betreffend ins Auge gefasst werden.
- Wörgler Gemeinderat am 10.12.2025 – v.l. MFG-GR Novela Steinlechner, Grün-GR Özlem Harmanci und Ersatzgemeinderätin DI Catarina Becherstorfer, die im Laufe der Sitzung Grün-GR Iris Kahn ablöste.
- Sozialstadträtin Elisabeth Werlberger.
- Die Schrankenanlage bei der Wörgler Park & Ride Anlage ist seit Monaten defekt.
Keine Änderung bei Mietzins- und Annuitätenbeihilfe
Die Wörgler Grünen stellten den Antrag, Drittstaatsangehörige bei der Gewährung von Mietzins- und Annuitätenbeihilfe gleich wie Einheimische und EU-BürgerInnen zu behandeln und dahingehend die städtischen Wohnraumförderungsrichtlinie zu ändern und damit an die Landesrichtlinie von 2023 anzupassen. „Dem stimme ich nicht zu“, erklärte Bürgermeister Riedhart mit dem Hinweis, dass diese Kosten ausschließlich von der Stadt zu tragen seien. Betroffene würden die Mindestsicherung erhalten. Sozialstadträtin Elisabeth Werlberger wies darauf hin, dass im Wohungs-Ausschuss für die nächste Gemeinderatsitzung ein Antrag betreffend dieses Thema in Ausarbeitung sei.
„Es geht nicht um die Grundabsicherung, die hat andere Verdienstgrenzen wie die Mietzinsbeihilfe. Die wird in Wörgl erst nach 15 Jahren Aufenthalt in Wörgl an Drittstaatsangehörige gezahlt, beim Land nach 5 Jahren“, erklärte STR LA Christian Kovacevic, der auf die Bestimmungen laut letzter Novelle beim Land hinwies und meinte: „Diese Richtlinie ist eine Muss-Bestimmung.“
Anders sieht das Bgm. Riedhart, der sich „von einer Richtlinie nicht bevormunden lassen will – das ist keine Verordnung.“ Die Abstimmung endete mit drei Ja-Stimmen für den Grünen Antrag bei elf Nein-Stimmen und 6 Stimmenthaltungen.
Wie geht´s weiter mit der ÖBB Park & Ride-Anlage?
STR Christian Kovacevic stellte im Gemeinderat den Antrag, in Gesprächen mit der ÖBB, der Firma ZIMA und dem Land Tirol geeignete Varianten für eine bewirtschaftete Park & Ride-Anlage am Bahnhof Wörgl auszuarbeiten und dem Gemeinderat zur Diskussion und Beschlussfassung vorzulegen.
Seit geraumer Zeit werde die Park & Ride-Anlage in Wörgl aufgrund des defekten Zufahrtssystems kritisiert. Für einen Teil des Grundstücks liegt ein Bebauungskonzept der Fa. Zima vor, dessen Umsetzung unsicher sei, weshalb die ÖBB derzeit offenbar auch keine dauerhafte Parklösung umsetzen würden. Kovacevic verweist auf Park & Ride-Anlagen in Jenbach, Schwaz oder Telfs als Vorbild. „Das Ziel soll eine überdachte und überwachte Parkanlage mit Zufahrtssystem sein“, so Kovacevic. Der Antrag wird im zuständigen Ausschuss behandelt.


