Wunderschöne Stimmen, die in vollendeter Harmonie zusammensingen – die hohe Kunst des Gesangs zelebrierte die sommerliche Gesangsakademie Academia Vocalis anlässlich ihres 30jährigen Jubiläums mit gleich zwei Festkonzerten mit dem Arnold Schoenberg Chor am 3. August 2018 in der Wörgler Pfarrkirche und am 4. August im Festspielhaus Erl. Mit unterschiedlichen Programmen, wobei den Konzertabend in Wörgl der junge, international bereits renommierte Organist Michael Schöch mit Werken von Johann Sebastian Bach mitgestaltete.
Auf 30 bewegte Jahre blickte Tirol-Werber Josef Margreiter, Obmann des Vereins Academia Vocalis zurück und erinnerte an die Aufbauarbeit der Gründungstage. Den Grundstein legte das Sänger-Ehepaar Maria Knoll Madersbacher und Friedrich Madersbacher, die bereits auf eine erfolgreiche Konzertkarriere zurückblicken konnten. Als Mitstreiter beim Aufbau der Gesangsakademie konnte der damalige Bgm. Fritz Atzl ebenso gewonnen werden wie PR-Profi Charlotte Sengthaler, der damalige Nationalrat Dr. Sixtus Lanner, die jahrelang tatkräftig von Walter Margreiter, Monika Duregger, Arno Kecht und Martin Mey unterstützt wurden.
„Der Anfangserfolg wurde mit Energie fortgeführt. Talente aus aller Welt wurden hier in Wörgl von Weltstars unterrichtet. Über 3.000 Studierende aus allen Kontinenten, von Argentinien bis Kasachstan wurden von 50 Meistern des Gesangs unterrichtet“, zog Margreiter Bilanz. Die Academia habe auch Brücken geschlagen zwischen unterschiedlichen Musik-Genres – über Oper, Lied, Oratorium bis hin zu Jazz, Volksmusik und vor allem zum musikalischen Nachwuchs in der Region: „Bei drei Kinderopern-Produktionen erlebten über 5.000 Besucher regionale Talente auf der Bühne“, so Margreiter, der als „stärksten Motor“ der Academia das Ehepaar Madersbacher sowie deren Kinder Mag. Gabriele und Mag. Andreas Madersbacher hervorhob. Ein großer Dank ging auch an Partner und Förderer, namentlich auch an Gustav Kuhn und die Tiroler Festspiele, „die bei sieben Festkonzerten der Academia verlässliche Partner waren“, so Margreiter. Den Dankesworten schloss sich auch Wörgls Bürgermeisterin und Obmann-Stellvertreterin der Academia Vocalis Hedi Wechner an, insbesonders an die Familie Madersbacher: „Es war nicht immer leicht – aber ihr habt 30 Jahre lang eine großartige Leistung für die Musik und die Kultur in Wörgl erbracht und Wörgl damit auch international bekannt gemacht.“
Die Nachwuchsarbeit geht heuer übrigens auch nach der Sommergesangsakademie weiter. Anlässlich des 200. Geburtstages des Liedes Stille Nacht wird die Academia Vocalis mit den Jugendlichen des JUKI-Opernworkshops ein Singspiel in der Weihnachtswoche aufführen, die Proben beginnen im Herbst.
Das Jubiläumskonzert in Wörgl gestaltete der Chor mit geistlicher Chormusik von Distler (Fürwahr, er trug unsere Krankheit), Kodály (Jesus und die Krämer), zwei Liedern von Arvo Pärt und „Friede auf Erden“ von Arnold Schoenberg. Besonders viel Applaus ernteten die Zugaben mit Werken von Anton Bruckner. Während die Qualität der Darbietungen uneingeschränkt begeisterte, stieß die Programmauswahl auch auf kritische Stimmen – bei einem Jubiläumskonzert hatte so mancher im Publikum fröhlichere Klänge erwartet.