Was eine Naturstimme ist, erlebten am 27. Juli 2017 die BesucherInnen des abwechslungsreichen Abschluss-Konzertes der Meisterklasse „Darstellung & Gesangstechnik“, geleitet vom Sänger, Padagogen und Pianisten Prof. Konrad Jarnot in der Bruckhäusler Pfarrkirche: Der aus Isreal stammende Tenor Haim Tsabary entfachte nicht nur beim Publikum Begeisterungsstürme: „Haim Tzabary ist eine echte Entdeckung! Er klingt wie Placido Domingo!“ meinte Meisterkursleiter Konrad Jarnot.
Tsabary ist ein absolutes Ausnahmetalent. Er lebt in Israel, ist Maler, und seine Frau drängte ihn dazu, auch mit seiner Stimme etwas zu machen. Nach wenigen privaten Gesangsstunden und der Kursteilnahme bei Prof. Jarnot inklusive dem fulminanten Auftritt beim Meisterkurs-Konzert wird Tsabary jetzt weiter an seiner Stimme arbeiten. Der stimmgewaltige Tenor riss mit dem Napolitanischen Lied Catari und der Arie „Vesti la Giubba“ aus „I Pagliacci“ von Ruggero Leoncavallo das Publikum zu tosendem Beifall hin.
Das Abschlusskonzert gab nicht nur einen Eindruck vom musikalischen Niveau der zehn SängerInnen, die von vier jungen PianistInnen und dem erfahrenen Begleiter Prof. Eric Schneider begleitet wurden. Kursleiter Prof. Konrad Jarnot stellte dabei auch die Arbeitsweise im Workshop vor – etwa mit der inhaltlichen Erarbeitung des Liedes „Dein blaues Auge“ von Johannes Brahms, vorgetragen von Jaeeun Kim aus Korea.
Das Programm bestand aus Opernarien, Liedern von Schubert, Schumann und Brahms, stellte mit Werken von Hugo Wolf, Richard Strauss und Alban Berg auch dissonante Werke vor und endete mit Musical-Melodien von Kuntz und Webber, bevor alle Kursteilnehmer gemeinsam als Zugabe einen Operetten-Schlager darboten.
Viel Applaus erntete der Kolumbianer Juan Manuel Bernal mit W.A. Mozart’s Papageno-Arie und Lorenzo de Cunzo aus Deutschland, der sechs Lieder aus der Winterreise von Schubert vortrug. „Insgesamt war es ein wunderbarer Konzertabend und ein Zeugnis einer intensiven Arbeit im Meisterkurs Jarnot. Anzumerken ist noch die Internationalität der Teilnehmer, die extra dazu aus Kolumbien, Chile, Spanien, Baskenland, Australien, Israel, Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz anreisten“, erklärt Prof. Friedrich Madersbacher, künstlerischer Leiter der Academia Vocalis.
Weitere Konzerte: Hanser bürgt zweimal für tolle Stimmen
Mit Karlheinz Hanser leitet ein gebürtiger Tiroler diesmal zwei Meisterkurse im Rahmen der Academia Vocalis. Und verspricht mit seinen Kursen höchste musikalische Qualität und zwei unvergessliche Abschlusskonzerte.
Dass der gebürtige Innsbrucker Karlheinz Hanser ein profunder Kenner seines Faches ist, beweist schon seine musikalische Ausbildung. Angefangen hat alles als Chorknabe bei den Wiltener Sängerknaben. Neben dem Studium der Sportwissenschaften an der Leopold Franzens Universität in Innsbruck absolvierte er das Studium für Musik- und Instrumentalerziehung an der Hochschule Mozarteum in Salzburg. Das Diplomstudium für Sologesang erwarb er dann anschließend an der Hochschule für Musik und Theater in München bei KS Prof. Raimund Grumbach. Alsbald war Hanser ein gefragter Sänger. Unter anderem war er auch an der Bayerischen Theaterakademie im Prinzregententheater München in Mozarts Zauberflöte als Papageno unter Sir Collin Davies zu hören. Seit 2007 lehrt Hanser an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 2014 ist er auch Institutsvorstand. Als Gesangspädagoge hat er schon vielen Talenten zum Durchbruch verholfen. Und so versprechen beide Abschlusskonzerte höchste musikalische Qualität mit außergewöhnlichen Stimmen.
Termin 1: Freitag, 4. August, 20 Uhr, Pfarrkirche Kirchbichl
Termin 2: Sonntag, 13. August, 20 Uhr, Sun Tower Wörgl