Aussehen und Gestaltung der Wörgler Bahnhofstraße könnten durchaus eine Verbesserung vertragen – dieses Ziel verfolgen die Liste Hedi Wechner, die Freiheitliche Wörgler Liste und die Wörgler Grünen, die im September den Gemeinderat mit einer Umgestaltung der Kurzparkflächen befassten: Die schrägen Parkplätze sollen um 10 Stellplätze reduziert und in parallel zur Fahrbahn verlaufende Parkstreifen umgewandelt werden. Die frei werdende Verkehrsfläche soll begrünt und mit Sitzmöbeln ausgestattet werden.
„Längs parken verbessert die Verkehrssicherheit“, argumentierte Technik-Ausschussleiter GR Andreas Schmidt. Die Verringerung der Kurzparkplätze stelle kein Problem dar, da ausreichend Tiefgaragenplätze im Stadtzentrum zur Verfügung stehen – diese sollten allerdings besser beworben werden, u.a. mit aufliegenden Handzetteln. FWL-Ersatzgemeinderat Dr. Arthur Pohl kritisierte diese Änderung als „Stückwerk“ und wünscht sich ein Gesamt-Verkehrskonzept für die Bahnhofstraße, das über diese Maßnahmen hinausgeht: „Seit 27 Jahren träumt man von einer Fußgängerzone.“ Ins selbe Horn stieß Grün-GR Richard Götz, der sich auch fragt, „was die Grundeigentümer dazu sagen“. Diese seien noch nicht eingebunden. Der Vorschlag gehe in die richtige Richtung, sicherheitsmäßig sei aber mit einer Lösung für Radfahrer, die in der Speckbacherstraße gegen die Einbahn unterwegs sind, mehr gewonnen, so Götz. Der Umgestaltung von Schräg- in Längsparkplätze, die von der Liste Hedi Wechner und der FWL beantragt wurde, stimmten 19 Mandatare bei einer Enthaltung (Grüne) und einer Gegenstimme (Grüne) zu, wobei GR Mey ihre Enthaltung mit dem fehlenden Lageplan begründete.
Eine gärtnerische Nutzung der frei werdenden Flächen beantragten drei Gemeinderatsfraktionen – die Liste Hedi Wechner, die FWL und die Wörgler Grünen, die allerdings bei der Abstimmung dann mit einer Stimme und einer Enthaltung gegen den Vorschlag stimmten. „Auch dieser Antrag ist nicht komplett“, so Mey.
„Hintergrund und Ziel ist eine Attraktivierung der Bahnhofstraße“, erklärte Schmidt, dem Verbesserungen zum Status quo ein großes Anliegen sind. „Wir wollen wieder mehr Gastronomiebetriebe in der Bahnhofstraße. Derzeit sind wir dabei, die Verfugungen zu erneuern und rostige Tafeln zu entfernen.“ Modernere, hellere Beleuchtungsmöglichkeiten seien ebenso vorgesehen wie die Schaffung von Sitzgelegenheiten, wobei Details mit den Anrainern zu klären sind.
Mehr Sauberkeit: Jugendliche halfen beim Aufräumen
Ein weiteres Anliegen ist die Sauberkeit in der Bahnhofstraße. Verschmutzte Fugen stören ebenso wie tausende festgeklebte Kaugummis. Im September 2017 waren 26 Jugendliche im Alter von 16 bis 25 mit vier BetreuerInnen der Jugendwerkstatt Felsberg in Hessen eine Woche lang auf Besuch in Wörgl. Vier Tage lang wurden in Zusammenarbeit mit der LEA Produktionsschule Aufräumarbeiten im Zentrum Wörgls durchgeführt.