Besuch aus Südkorea

Das Wörgler Freigeld dient heute noch weltweit als Vorbild für Regionalwährungen. So auch in Südkorea. Im Juni 2019 besuchte Donggeun Lee aus der Provinz Choog Nam das Unterguggenberger Institut – mit Geldscheinen seiner Regionalwährung „YIP“ im Gepäck. Die Initiative, angesiedelt im ländlichen Raum, startete vor 10 Jahren. Rund 500 Menschen nützen derzeit das Regionalgeld.

„Derzeit verwenden wir nur Scheine, denken aber über eine digitale Karte nach“, berichtet der Aktivist einer Bürgerbewegung und Mitglied der Grünen in Korea. „Wir diskutieren über eine Abwertung der Scheine“, erklärt Donggeun und informierte sich über Details des Freigeld-Experimentes wie auch heutiger Initiativen. Vor zwei Jahren gründeten die Regiogeld-Aktivisten die Organisation Hongsung Local Currency Exchange, um die Regionalwährung zu bewerben und weiter zu verbreiten. In Südkorea sei derzeit eine rege Diskussion übers Geldsystem im Gang, was sich auch am Buch-Markt bemerkbar mache.

Die Südkoreanische Regionalwährung ist 1:1 mit der Landeswährung gedeckt, der Rücktausch erfolgt nur  durch Unternehmen. Die lokale Währungsinitiative unterstützt regionale Kreislaufwirtschaft, auf die im Dorf, das durch seine vorbildliche Bio-Landwirtschaft bekannt und Ziel Studierender ist, großer Wert gelegt wird. Donggeun Lee informierte sich bei seinem Europa-Aufenthalt auch vor Ort in Traunstein über die Chiemgauer Regionalwährung.