Bruckhäusl: Schul- und Kindergarten-Erweiterung

Das Bevölkerungswachstum in Bruckhäusl erfordert mehr Platz für die Kinderbetreuung – und damit eine Erweiterung von Kindergarten und Volksschule. Da diese Einrichtungen von Kindern aus beiden Gemeinden besucht werden, sind auch die Umbaukosten je zur Hälfte von Wörgl und Kirchbichl zu tragen. Am 23. März 2023 beschloss der Wörgler Gemeinderat mehrheitlich die Kostenbeteiligung mit 3 Millionen Euro. Für Diskussionen sorgte, dass im Budget 2023 dafür keine Mittel vorgesehen wurden.

Kirchbichl hat mit den Vorarbeiten zum Zubau, der während der Sommerferien geplant ist, bereits begonnen. Neben zwei Gruppenräumen für den Kindergarten und zwei neuen Schulklassen für die Volksschule soll ein Gruppenraum für die Schule, neue Garderoben und ein Platz für den Mittagstisch entstehen. Im Bestand werden zudem Räume adaptiert – so wird aus dem jetzigen Garderoben-Bereich das Konferenzzimmer.

Weitere Investitionen gibt´s im Bereich Energie-Effizienz und Nachhaltigkeit. Die gesamte Dachfläche wird mit einer Photovoltaik-Anlage belegt, zwei Luftwärmepumpen werden installiert und sollen das gesamte Areal versorgen. Weiters wird die Beleuchtung auf LED umgerüstet und der gesamte Bereich wird vollflächig mit WLAN und genügend Anschlusspunkten ausgestattet.

In den west- und südseitigen Räumen wird eine Klimaanlage eingebaut. Lüftungsanlagen sollen neben der Steuerung der Zu- und Abluft in Bezug auf die Raumtemperatur abgestimmt werden. Diese umfassen zusätzlich zum Neubau den Turnsaal und die Aula im Bestand. Das Gebäude wird im Zuge der Erweiterung in seinen Nutzungen optimiert und entflechtet sowie mittels neuer Rampen und Lifte auch barrierefrei gemacht.

Für die baulichen Maßnahmen sind bis jetzt Förderungsgelder von Land und Bund in der Höhe von 265.000 Euro zugesagt. Der Wörgler Anteil an den Baukosten wird mit 3 Millionen Euro beziffert.

Diskussion über Finanzierung

„Normal wird erst beschlossen und dann gebaut. Hier nicht“, meldete sich GR Mag. Gabi Madersbacher (Liste Hedi Wechner LHW) zu Wort und kritisierte, dass beim Beschlussvorschlag kein Finanzierungsmodell vorgelegt wurde. Der Stadtrat soll ermächtigt werden, die Modalitäten auszuverhandeln. „Das gehört in den Gemeinderat“, so Madersbacher.

„Derzeit werden alle Fördertöpfe überprüft“, erklärte Bgm. Michael Riedhart. „Es handelt sich heute um einen Grundsatzbeschluss. Wenn die Finanzierung dann aus Rücklagen erfolgt, benötigen wir keinen Gemeinderatsbeschluss. Bei einer Darlehensaufnahme ist der Gemeinderat zu befassen“, erklärte Stadtamtsleiter Mag. Philipp Ostermann-Binder.

„Das Projekt war lange bekannt und hätte ins Budget gehört“, meinte Vizebgm. Roland Ponholzer von „Wir für Wörgl“, der wissen wollte, wann der Bau fertig wird und welche Finanz-Tranchen wann fällig werden. Er lasse das Argument, Kirchbichl habe keine Unterlagen geliefert, nicht gelten. Dieses Projekt sei ein Grund dafür gewesen, dem Budget 2023 nicht zuzustimmen.

An der Kostenbeteiligung führe kein Weg vorbei, meldete sich LHW-Stadtrat Christian Kovacevic. „Bei einem Beschlussvorschlag gehört ein Bedeckungsvorschlag dazu.“ Wenn man einen Grundsatzbeschluss fasse, müsse die Finanzierung dann wieder vom Gemeinderat behandelt werden.

Stadtamtsleiter Ostermann-Binder informierte zum zeitlichen Ablauf, dass die Unterlagen der Gemeinde Kirchbichl am 17. Februar und am 28. Februar 2023 eingelangt seien, die Aufstellung der Gewerke habe bis jetzt gedauert. Kirchbichl übernehme die Vorfinanzierung. Die jetzigen Bauarbeiten betreffen die Barrierefreiheit, der Umbau startet in den Ferien. Vizebgm. Hubert Aufschnaiter merkte im Hinblick auf die übliche Praxis der Halbe-Halbe-Kostenbeteiligung an, dass Wörgl „bis dato immer alles bezahlt hat“.

An der Antragsformulierung wurde aber nichts mehr geändert. So beschloss der Gemeinderat mit 15 Ja-Stimmen bei sechs Enthaltungen der Mandatare der Liste Wir für Wörgl und der Liste Hedi Wechner die Errichtung des Zubaues gemeinsam mit der Gemeinde Kirchbichl und ermächtigte den Stadtrat, die Finanzierungsmodalitäten festzulegen.