„Das ist wie ein Lotto-Sechser“, strahlt Wörgls Ortsbauernobmann Hubert Werlberger und freut sich riesig über den Erfolg seiner beiden Söhne beim Österreichischen Jungzüchter Championat am 17. März 2019 in der Berglandhalle in Holzingberg in Niederösterreich. Der 13jährige Johannes holte sich in der Sparte Fleckvieh mit seiner „Sabrina“ den Bundessieg und verteidigte damit den Titel, den sein Bruder Hubert 2017 für den Fohringer Erbhof erstmals gewonnen hat. Und heuer schaffte es der 17jährige Hubert mit seiner „Erna“ im Finale unter die Top-Vier.
Dass ein Zuchtbetrieb in so kurzer Zeit gleich zwei Mal den Bundessieg erzielt ist extrem selten. Die beiden Fohringer-Brüder traten dabei in der Kategorie mit der meisten Konkurrenz an. Von den 260 bewerteten Tieren verschiedener Rinderrassen aus allen Bundesländern waren rund 100 Fleckvieh-Jungrinder, wobei die Wertung in zwei Kategorien erfolgt. Einmal wird das Vorführen durch den Jungzüchter von der Jury unter die Lupe genommen und bei der Typbewertung wird Aussehen und Verhalten des Tieres bewertet.
Johannes schaffte bei seiner ersten Teilnahme am Jungzüchter-Championat mit seiner am 1. Oktober 2017 geborenen Sabrina neben dem Bundessieg im Typbewerb auch noch beim Vorführen einen zweiten Platz in der Gruppe. Dabei müssen Tier und Vorführer im Gleichschritt vorwärts und rückwärts gehen, Kopfbewegungen und Haltung fließen ebenso in die Bewertung ein. „Fünf Wochen vorher haben Johannes und Hubert mit dem Training begonnen“, erzählt der stolze Vater. Die Verbundenheit mit ihren Tieren besteht seit deren Geburt – denn schon ihre Namen suchen die Jungzüchter aus, die am Wettbewerbs-Wochenende für ihre Tiere rund um die Uhr zuständig sind, sogar bei ihnen übernachten und für deren bühnenreifes „Styling“ inklusive Waschen und Scheren sorgen.
Um beim Bundeswettbewerb antreten zu können, erfolgt eine kommissionelle Vorentscheidung auf Bundesland-Ebene. Hubert junior, der 2017 bei seiner Jungzüchter-Premiere den Bundessieg holte und derzeit die Abschlussklasse in Rotholz absolviert, trat heuer mit seiner am 24. November 2016 geborenen „Erna“ an. Die Vorauswahl, welche Kandidatinnen aus dem Stall mit 24 Milchkühen und 24 Jungrindern zum Wettbewerb entsandt werden, trifft die Familie gemeinsam. Am Hof mit Direktvermarktung werden weiters Schweine, Hühner und ein Noriker-Pferd gehalten. Und so blieb der jüngste Fohringer-Bruder Simon zuhause, um gemeinsam mit seinem Opa Hubert die Tiere zu versorgen. Die Liebe zur Landwirtschaft liegt am Fohringer Erbhof allen Generationen im Blut.