Die Geschichte der Aleviten und ihre aktuelle Situation in der Türkei stellt Buchautor Reza Algül am Dienstag 21. März 2017 von 19:30 – 21:30 im Volkshaus Wörgl vor. Die Veranstaltung mit
Vortrag, Buchpräsentation und Musik von Reza Algül wird von den Wörgler Grünen in Kooperation mit der Grünen Bildungswerkstatt Tirol, dem RennerInstitut Tirol und ATIGIF organisiert.
Der heute in Österreich lebende Lehrer Autor und Musiker Reza Algül ist persischer Abstammung und in der Türkei geboren und aufgewachsen. In seinem Vortrag erzählt der Alevite, was man unter dem hierzulande oft, als rätselhaft empfundenen Alevismus zu verstehen habe, und was diese alte Philosophie persischen Ursprungs mit dem Islam zu tun hat, oder doch nicht.
Dem Wesen nach ist der Alevismus die Aufklärung Anatoliens. Die Quellen des Alevismus sind die unzähligen Lehr-Gedichte, Sinnsprüche und Aphorismen, die von den alevitischen Dichter-Philosophen aufgeschrieben, überwiegend aber wegen der steten Verfolgung nur mündlich überliefert worden sind. Der Inhalt dieser Quellen zeigt deutlich, dass der Alevismus eine Philosophie, eine humanistische Lehre und keine Religion ist. Er lehnt vielmehr die Religion und Begriffe wie „Gott“ oder „Allah“ ab und stellt den Menschen, das Individuum, in das Zentrum seiner Lehre: „Unser Gott ist der Mensch. Unsere Religion ist die Liebe“.
Nach dem gescheiterten Militärputsch am 15. Juli 2016 verstärkt sich die Angst der 20 Millionen Aleviten, die in der Türkei leben (Kurden, Türken und Araber) denn der Druck auf die liberale Gemeinschaft der Aleviten sowie auf andere Minderheiten in der Türkei wächst zusehends.
Weiterer Termin: Mittwoch, 22. März 2017 um 19:00, Tiroler Bildungsforum, Sillgasse 8., Spiegelsaal, 2. Stock Innsbruck
Text: Grüne Bildungswerkstatt Tirol