„Der Stand der Dinge“ betitelt sich die laufende Ausstellung in der Galerie Troadkasten in Kramsach am Achenrain, in der Arbeiten von 10 zeitgenössischen österreichischen KünstlerInnen zu sehen sind. Wie sich die spannenden, durchwegs sehr unterschiedlichen Arbeiten in die Strömungen moderner Kunst einordnen, erörterte bei der Vernissage am Palmsamstag, 24. März 2018 die Kunsthistorikerin Dr. Hannah Stegmayr. Die Ausstellung ist noch bis 20. April täglich außer Sonntag von 13-18 Uhr zu sehen.
Was hat uns aktuelle Kunst heute zu sagen? Was erzählt sie? Was irritiert? Die Freunde zeitgenössischer Kunst haben mit ihrem künstlerischen Leiter, dem Kramsacher Bildhauer Mag. Alois Schild für die Frühjahrsausstellung im Troadkasten 10 repräsentative Arbeiten zusammengetragen. Schon im Garten drei Statements: Ein Steinsofa von Gerhart Scholz kontrastiert Material und vorgegebenen Verwendungszweck, Michael Kienzer schraubt seinen Ziehbrunnen in unerreichbare Höhen und Esther Stocker schafft mit ihrer gerasterten Lkw-Plane am Rasen den größtmöglichen Gegensatz zur Natur.
Wilhelm Scherübl, Gärtner und Künstler, dokumentiert mit Vorliebe den Naturzyklus und setzt mit organischen Formen Lebenszeichen. Das absurdeste Objekt steuert Julia Bornefeld mit ihrem verkehrt aufgehängten Korsett bei. Geben oder nehmen – „Weltberührung“ nennt Marco Szedenik seine 1994 erstellte Installation, in der abwechselnd Hände beleuchtet werden. Pia Steixners Säule bedient sich einer strengen geometrischen Formensprache, während Peter Sandbichlers Objekt aus Harz und Steinmehl zwar organisch gewachsen wirkt, bei genauerem Hinsehen aber sein künstliches Vorbild preisgibt.
Mehr als nur lustig und humorvoll sind die Arbeiten von Götz Bury, der mit dem Selbstporträt eines „großen Koches als Amor“ auf seine genialen Kochshow´s anspielt und gleich darunter einen „Schrein für das Herz aus Stein“ präsentiert.
Thomas Feuerstein´s Kugel-Skulptur steht auf dem Fundament von Literatur – im Besonderen auf dem Werk von Henry David Thoreau, aus dessen Erfahrungen seines Rückzuges in die Waldwildnis Kanadas abschließend Hannah Stegmayr zitierte: Man solle vertrauensvoll in die Richtung seiner Träume vorwärts gehen. Eine Empfehlung, die sich wohl alle KünstlerInnen der Ausstellung „Der Stand der Dinge“ schon zu Herzen genommen haben.