Die Stadtwerke Wörgl produzieren und liefern heute schon 100% Ökostrom. Seit Jahren setzt sich das kommunale Unternehmen für eine regionale und nachhaltige Energieversorgung ein. Um auch interne Prozesse weiter zu optimieren, sind die Stadtwerke nun dem Klimabündnis-Netzwerk beigetreten.
Tirol will bis 2050 energieautonom sein. Dazu muss der Energieverbrauch in den nächsten 30 Jahren annähernd halbiert und vollständig aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt werden. Eine treibende Kraft für Tirols Energiestrategie sind die Stadtwerke Wörgl. Seit vielen Jahren wird beim kommunalen Energieversorger auf Nachhaltigkeit gesetzt. Ein Fernwärmenetzwerk, das aus der Abwärme von Industrieunternehmen gespeist wird, spielt dabei eine zentrale Rolle und soll in den nächsten Jahren weiter wachsen. „Unser Bild für eine nachhaltige Energiezukunft ist klar: Wir setzen uns für erneuerbare, regionale Quellen ein. Immer noch ist unser Import von fossilen Energieträgern in Tirol viel zu hoch. Da geht uns sehr viel regionale Wertschöpfung verloren“, ist der Geschäftsführer der Stadtwerke Wörgl, Reinhard Jennewein, überzeugt.
Die Energiewende beginnt vor der Haustüre
Nicht nur als kommunale Dienstleister möchten die Stadtwerke Wörgl mit gutem Beispiel vorangehen, sondern auch im eigenen Gebäude und bei internen Prozessen. Gemeinsam mit Dagmar Rubatscher von Klimabündnis Tirol hat das Team rund um den Bereich „Nachhaltigkeit & Innovation“ einen KlimaCheck gemacht. „Wir analysieren Potenziale in den Bereichen Energie, Mobilität, Abfall, Beschaffung, Verpflegung und Kommunikation und definieren gemeinsam einen Klimafahrplan“, so Rubatscher. Auf der Agenda der Stadtwerke Wörgl stehen beispielsweise höchste energietechnische Standards bei Umbau- und Neubaumaßnahmen, sowie die Verwendung ökologischer Bau- und Dämmstoffe. Außerdem wird bei baulichen Maßnahmen auf Grün- und Blühflächen geachtet, um einerseits einen Beitrag zur Artenvielfalt zu leisten, und andererseits um besser gegen Hitzetage im Sommer gewappnet zu sein.
Ein weiterer Fokus bei den Stadtwerken Wörgl liegt in der nachhaltigen Mobilität. Damit Dienst- und Arbeitswege möglichst umweltfreundlich zurückgelegt werden können, setzt das Unternehmen auf Radabstellplätze, vergünstigte Öffi-Tickets für MitarbeiterInnen und E-Carsharing. Mit dem floMOBIL hat das Unternehmen bereits 2017 ein E-Carsharing-Modell ins Leben gerufen, das sich inzwischen weit über Wörgl hinaus großer Beliebtheit erfreut. Mittlerweile werden rund 60 Fahrzeuge in 15 Tiroler Gemeinden öffentlich angeboten.
Ein starkes Netzwerk
Vor 22 Jahren war Wörgl eine der ersten Klimabündnis-Gemeinden Tirols und ist bis heute engagiertes Mitglied im Netzwerk. Der Beitritt der Stadtwerke Wörgl stärke die lokale Klimaschutzarbeit zusätzlich, freut sich Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe. „Die Stadtwerke Wörgl sind mit dem floMOBIL Vorreiter beim E-Carsharing und leisten damit wertvolle Arbeit für die Mobilitätswende. Als Klimabündnis-Betrieb profitieren sie ab sofort von einem starken Netzwerk, indem sie sich austauschen und voneinander lernen können“, so Felipe, die dem Klimabündnis Tirol als Obfrau vorsteht. Österreichweit haben sich bereits rund 1.300 Unternehmen dem Netzwerk angeschlossen.
Text: Lisa Prazeller/ Klimabündnis Tirol Presse- und Öffentlichkeitsarbeit