Eingeladen waren alle Wörgler Kulturvereine und Kulturschaffenden – die Chance, den eigenen Verein und das eigene Schaffen vorzustellen, nützten dann beim 1. Wörgler Guggi Kultur Fest am Samstag, 1. Juli 2023, aber nur wenige. Dafür war für diese die Bühne am bestens als Festivalareal geeigneten WAVE-Freizeitpark perfekt! Vom Wetterglück übers organisierte Rahmenprogramm samt kulinarischer Verpflegung bis hin zum Besucherandrang nachmittags.
Der Eintritt war frei – wer aber nicht nur Mitgebrachtes konsumieren wollte, brauchte „Guggis“, die vom Verein Komm!unity 2020 herausgegebenen Kulturwertscheine. Die gibt´s analog zum Wörgler Freigeld, an dessen Initiator Michael Unterguggenberger sich auch der Name der Kultur-Gutscheinwährung anlehnt. Am Festivaltag wurde dafür extra eine „Guggi-Wechselstube“ eingerichtet, bei der dann auch reger Betrieb herrschte.
Im Freizeitpark, in dem mit Kinderspielplatz, Beachvolleyballplatz und Tischtennis-Tischen auch ohne Festival Freizeiteinrichtungen kostenlos zur Verfügung stehen, erwartete die Gäste ein Kulturprogramm auf und abseits der Bühne. Der Kunstverein ARTirol richtete im Bathai eine kleine Ausstellung ein. Michael Zangerl leitete gemeinsam mit seiner Schwester die „Malspaß-Station“ für Kinder, die sich auch beim Grafitti-Workshop unter professioneller Anleitung kreativ betätigen konnten.
Die Gaststubenbühne Wörgl präsentierte ihre Theatergeschichte mit einer Ausstellung von Plakaten, Fotos und Requisiten und informierte alle Interessierten über die vielfältigen Aufgaben, die im Verein von Ehrenamtlichen übernommen werden. Beim Info-Stand des Unterguggenberger Institutes gab´s Infos zum Wörgler Freigeld und ein Geldquiz, bei dem die Festivalbesucher ihr Wissen über Geldschöpfung, Regionalwährungen, Kryptowährungen, Freigeld und sich daran orientierende Wörgler Initiativen heute wie I-motion, Sonnenscheine, energycard, Einkaufsgutscheine, Guggis oder Wörgler Freigarten aufpolieren konnten.
Einen spannenden Einblick in die digitale Welt bot der Computerpool Unterland mit mitgebrachter Hardware vom 3D-Drucker über Stiftplotter bis hin zum Geschicklichkeits-Computerspiel mit Ganzkörpereinsatz. Im 1986 gegründeten Verein CPU mit Sitz in der Fritz Atzl-Straße 9 hat in den letzten Jahren immer mehr die Maker-Szene Einzug gehalten. Für die Mitglieder stehen ein Lasercutter, eine kleine CNC-Fräse und zwei 3D Drucker sowie weitere Hilfsmittel zur Erstellung eigener Projekte zur Verfügung. Hier trifft sich eine bunte Mischung aus allen Fachbereichen, darunter Software-Entwickler, selbständige Handwerker, Schüler und IT-Spezialisten.
Zum bunten Unterhaltungsangebot fürs junge Publikum zählten Torschuss-Zelt, Hüpfburg, Dosenwerfen, Kugelbahn und Anneliese Sojers kreative Kinder-Kunst-Werkstatt, bei der eifrig aus entsorgten Gegenständen Neues gebastelt wurde.
Zur kulinarischen Bewirtung trugen neben Burger-Stand das Zone-Team mit Würstl, Kaffee, Kuchen und Eis und kühlen Getränken ebenso bei wie Herta Bräuers „Crepes-Standl“. Das kulturelle Rahmenprogramm auf der Bühne eröffnete ein Jazz-Lunch mit Christoph Weiss, Peter Pitterl, Christian Lamm und Gogo. Als Solo-Künstler mit Gesang, Gitarre und Keyboard begeisterte Robert Ellinger, bevor um 15 Uhr die Bühne für „Open-Stage“-Beiträge freigegeben wurde. Für beste Unterhaltung für die Jüngsten sorgte dabei Stefan Peschta und seine Schwester Judith mit ihrem selbst produzierten Kasperltheater. Die talentierte junge Wörgler Harfinistin Katharina Persterer gab eine Kostprobe ihres Könnens – und Wörgls Punkrocker fanden sich Band-übergreifend auch für ein kurzes Gastspiel zusammen. Nach zwei Karaoke-Auftritten nützte noch eine Kinderschar die offenen Mikros, um mit ihren Witzen das Publikum zu unterhalten.
Beim Poetry-Slam, moderiert von Martin Fritz, kamen zu den fünf aus der Innsbrucker Szene angereisten TeilnehmerInnen keine spontanen Auftritte mehr hinzu. Den Abschluss des Kulturprogramms auf der Bühne bildete die Vorführung des Spielfilmes „Das Wunder von Wörgl“, präsentiert vom Unterguggenberger Institut. Und dort gibt´s auch die Infos dazu, wo der künstlerischen Freiheit geschuldet die Spielfilmhandlung von den historischen Ereignissen abweicht.