Sie klagen an – die Fotos der neun SchülerInnen der Lernwerkstatt Zauberwinkl, die am 17. und 18. September 2020 im Rahmen des Klimaschutzprojektes der Privatschule in der Galerie am Polylog zu sehen waren. Fastfood-Verpackungen und Plastik-Abfall in der Natur, zubetonierte Landschaft, Stau, rauchende Schlote, Kunststoffberge, Hochwasser und Gletscherschmelze – was richtet der Mensch an?
Das Thema Klimawandel und Klimaschutz war fächerübergreifend im vergangenen Schuljahr in der Lernwerkstatt Zauberwinkl präsent. Die Kinder und Jugendlichen im Alter von 9 bis 15 Jahren setzten sich bei einem theaterpädagogischen Projekt mit Nachhaltigkeit und Auswirkungen unseres Lebensstils auseinander, erstellten ökologische Fußabdrücke und beteiligten sich an der Prostest-Aktion Fridays for Future. Ergebnis der intensiven Auseinandersetzung waren viele Diskussionen – und die nun gezeigte Fotoausstellung, für die neun der 20 SchülerInnen mit der Kamera unterwegs waren. „Uns war es wichtig, auch die Eltern ins Boot zu holen“, erklärt Projektorganisatorin Ariane Moser.
„Wir sind hier, wir machen uns ein Bild! Damit uns niemand die Zukunft stiehlt!“
Die persönlichen Fotos wollen die komplexen Zusammenhänge der Klimakrise begreifbar machen und zur Diskussion und zum Austausch anregen – was den 60 gezeigten Bildern beeindruckend gut gelingt.
Bei der Vernissage, die von Helmut Sprenger musikalisch umrahmt wurde, erklärte Johanna Erler vom Organisationsteam von Fridays for Future in Innsbruck die Beweggründe der Jugendlichen, für Klimaschutz auf die Straße zu gehen. „Die Politik braucht den Druck der Bevölkerung“, so Erler. Die Wissenschaft warne seit 30 Jahren vor den Auswirkungen der Klimaerwärmung – und die Klimakrise treffe uns „härter als Corona“. Selbst mit gebremstem Anstieg der Temperaturen sei ein extremes Artensterben verbunden. „Fridays for Future führt uns aus der hilflosen Starre – wir sind viele! Und wir gehen am 25. September wieder in den Klimastreik“, kündigte Johanna Erler an.
Beeindruckt von den Bildern zeigte sich Wörgls Verkehrsreferent Stadtrat Emil Dander, der zum Projekt gratulierte und sich entschuldigte: „Wir alle haben leider versagt bei Mobilität und Müll.“ Corona-bedingt wurde der Galerie-Aufenthalt mit 10 Leuten limitiert und das Buffet, ausgerichtet von Gabi Daschl, mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen organisiert, wobei die SchülerInnen fleißig mithalfen und Speisen und Getränke zu den zahlreichen Vernissage-Gästen brachten, die vor der Galerie auf Einlass warteten und angeregt diskutierten, darunter weiters die beiden Wörgler Grün-Gemeinderäte Richard Götz und DI Catarina Becherstorfer sowie Komma-Manager Luggi Ascher.