Erinnerungskultur: Ausstellung NS-Zwangsarbeit kommt nach St. Johann

Ein weiteres Mal verlängert wurde die Ausstellung „NS-Zwangsarbeit: Das vergessene Lager in Wörgl“ über das Durchgangslager in Söcking, das von 1942-1944 zur Verteilung von Zwangsarbeitern in Betrieb war und danach noch als Flüchtlingslager genutzt wurde. Mittlerweile waren auch SchülerInnen der Handelsakademie sowie weitere BRG-Klassen da. „Die Wanderausstellung geht ab Herbst 2017 weiter ans BRG St. Johann“, informiert Aaron Peterer, Koordinator des Anne Frank Verein Österreichs.

Die Ausstellung wird zudem im Rahmen der Aktion „Blitzlichter – Schüler präsentierten Projekte“ bei der BRG-Schulschlussfeier am 6. Juli 2017 auch für Eltern noch einmal zu sehen sein. BRG-Schüler erarbeiteten im Film-Workshop mit dem Anne Frank Verein Österreich zur Ausstellung zwei Videos über „Memory Walks“ in Wörgl, die sich mit dem Durchgangslager sowie weiteren Erinnerungsstätten an die NS-Zeit befassen und auch online auf youtube abrufbar sind. Die SchülerInnen sind zudem als Ausstellungs-Guides im Einsatz.

Was war damals in Söcking und warum wurde es vergessen? Diese Frage beschäftigt die Wörgler Kunststudentin Lena Sellemond, die das Thema Durchgangslager zum Inhalt ihrer Projektarbeit an Akademie der Bildenden Künste in Wien gemacht hat. „Ich habe mit sogenannten seed bombs 1200 Vergissmeinnicht Samen auf dem Gelände in Söcking verteilt, als Guerilla-Denkmal sozusagen, damit das Lager vielleicht wieder mehr ins Blickfeld und ins Gedächtnis der Wörgler rückt, wenn die Blumen blühen“, erklärt Lena, die ihr Projekt auch online dokumentieren wird.