Ein innovatives Bildungsprojekt wurde am Aschermittwoch, 5. März 2025 im Wörgler Komma vorgestellt: Agora NextGen will Jugendliche für Demokratie und politisches Engagement begeistern. Unter der Leitung des Vereins komm!unity arbeiteten zwei Jahre lang weitere vier Partnerorganisationen aus vier EU-Ländern am gemeinsamen Projekt mit, das vom Erasmus+ Programm der Europäischen Union finanziert wurde.
„Es geht darum, die Prinzipien der Demokratie zu verstehen, junge Leute dafür zu begeistern und politische Beteiligung zu fördern“, erläuterte einleitend komm!unity-Geschäftsführer Klaus Ritzer. Namensgebend ist Agora – der Marktplatz im antiken Griechenland, dem Zentrum des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens.
„Agora NextGen ist eine Antwort auf die Herausforderungen, mit denen die Demokratie heutzutage konfrontiert ist: Anstieg des Populismus, Radikalisierung, niedrige Wahlbeteiligung und vieles mehr. Das Projekt widmet sich der Aufgabe, Jugendarbeiter zu befähigen, die soziale und politische Beteiligung junger Menschen zu unterstützen und aktive Bürgerschaft, Demokratie, Politik und positive Kampagnen zu fördern“, heißt es dazu auf der Projekt-Website www.agoranx.eu
Komm!unity organisierte die Abschlusskonferenz des EU-Projektes, zu der die Beteiligten Partner aus der Slowakei, Bulgarien, Tschechien und Slowenien anreisten. Agora NextGen bietet eine Online-Plattform mit interaktiven Lernmethoden, darunter ein Politik- und Wahlsimulationsspiel, das nachmittags von Jugendlichen ausprobiert wurde. Zur Verfügung gestellt wird weiters eine Mediathek und ein Ratgeber zur politischen Teilhabe. Behandelt werden auch Themen wie Populismus und Radikalismus.
Zielgruppe sind grenzüberschreitend JugendarbeiterInnen, Lehrpersonal und Jugendfortbildungseinrichtungen, wie Bettina Lißner von komm!unity erklärte. Die Materialien werden mehrsprachig zur Verfügung gestellt. Unter der Leitung von komm!unity arbeiteten die NGO „European Dialogue“ aus der Slowakei, die NGO „The Future Now Assosiation“ aus Bulgarien, die Palacký Universität in Olmütz in Tschechien und die Jugendorganisation „MCC Celje Youth Center“ aus Slowenien mit.
Projektstart war im Februar 2023. Die beteiligten Projektpartner übernahmen jeweils Arbeitspakete wie Projektmanagement, Erstellung der Bibliothek, Entwicklung des Onlinespieles, bei dem Jugendliche in die Rolle eines werdenden Politikers schlüpfen, die Erarbeitung von Materialien zum gesellschaftlichen Wandel sowie eine Zusammenschau.
Die Medienbücherei besteht aus 9 Videos, 8 Podcasts und sieben weiteren Materialien, u.a. mit Beispielen erfolgreicher Bürgerbeteiligung. Die Universität war federführend bei der Erstellung der mehrsprachigen Literatur und ein einwöchiges Training für Jugendarbeiter in Olmütz an, bei dem der politische Prozess simuliert wurde – das bot eine gute Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen. Das Wahlsimulationsspiel wurde auch mit Studierenden der Uni getestet.
Zum slowenischen Arbeitsauftrag zählte, Wege zur Zielgruppenerreichung zu finden – inklusive Online-Auftritt und Social Media, sowie ein Guidebook und Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit zu erstellen.
Die Kosten des Projektes in Höhe von 250.000 Euro werden vollständig von der Europäischen Union finanziert. „Jetzt soll das Projekt mit Leben erfüllt werden“, erklärte Klaus Ritzer. Der Verein komm!unity verfügt über 10 Einrichtungen im Tiroler Unterland. Über die Plattform der offenen Jugendarbeit sollen in Tirol über 100 Einrichtungen und bundesweit alle Jugendzentren Österreichs eingebunden werden. Wer selbst gern reinschnuppern will – hier nochmal die Projekt-Website: www.agoranx.eu
- Der Verein komm!unity organisierte zum Abschluss des EU-Projektes Agora NextGen am 5.3.2025 eine Konferenz im Komma Wörgl.
- Komm!unity-Geschäftsführer Klaus Ritzer (links) bei der Eröffnung der Konferenz im Komma, Fabian Hibbert (rechts) sprang als Englisch-Dolmetscher ein.
- Die EU-Partner bei der Abschluss-Präsentation v.l. Katja Kolenc, Raya Tsvetkova, Dr. Ondrej Filipec, Bettina Lißner, Klaus Ritzer, Monika Kmetova, Johannes Wiechenthaler und Fabian Hibbert.