Felix Mitterer bei „Krach im Hause Gott“

Es menschelt im „Hause Gott“. Ein Gott, der eifersüchtig ist, flucht und von allwissend weit entfernt ist – Felix Mitterer schuf vor 25 Jahren mit seinem modernen Mysterienspiel „Krach im Hause Gott“ einen zeitlos aktuellen Theaterklassiker, der mit kirchlichen Dogmen aufräumt und die Frage nach der Rolle der Religion überhaupt stellt. Regisseur Mike Zangerl veränderte nichts am nach wie vor provokativen Text, holte das Stück aber in einer Theater unterLand Produktion mit allerlei Adaptierungen in die Gegenwart. Bei der Vorstellung am 2. November 2019 war der Theaterverein deshalb auch gespannt auf die Reaktion des Autors Felix Mitterer.

Beim „Krach im Hause Gott“ in der Wörgler Version stand einiges nicht im Original-Textbuch. Wenn Lucifer zum Handy greift, sind Anspielungen aufs Ibiza-Skandalvideo ebenso eingebaut wie die Abschiebepolitik der letzten Regierung. Die Ausbeutung der Arbeitskraft von Flüchtlingen thematisiert Zangerl ebenso und sorgt andererseits mit etlichen Gags für Auflockerung. Felix Mitterer unterhielt sich bestens und freute sich vorbehaltslos über die gelungene Umsetzung. Auf die Frage, ob er denn mit den Adaptierungen einverstanden ist, kam auch prompt: „Ja natürlich!“

Bei der ausverkauften Vorstellung, die auch Regisseur Pepi Pittl und eine Delegation der Rattenberger Schlossbergspiele mit Obfrau Claudia Lugger sowie Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner und Kulturreferentin Mag. Gabi Madersbacher besuchten, mussten sogar noch zusätzliche Sessel im Zuschauerraum der Zone aufgestellt werden. Die Rattenberger Schlossbergspiele setzen 2020 ihre Zusammenarbeit mit Felix Mitterer und Pepi Pittl fort und bringen Mitterers für die Bühne geschriebenes Stück „Don Quichote“  zur Uraufführung.

Gespielt wird „Krach im Hause Gott“ noch am 7., 8., 9., 10., 15., 16., 22. und 23. November 2019 in der Zone Wörgl, Beginn jeweils um 20 Uhr. Die Vorstellung am 10. November ist eine Benefizvorstellung für die Arche Noe in Kufstein, die nach einem Brand neu aufgebaut werden muss. Kartenvorverkauf bei Papier Zangerl in Wörgl sowie per Email unter karten(at)theaterunterland.at