Bereits zum zweiten Mal holten das Land Tirol und der Tiroler Gemeindeverband mit der Vergabe des Gemeindekooperationspreises Gemeinden vor den Vorhang, die sich besonders um interkommunale Zusammenarbeit verdient gemacht haben. Insgesamt nahmen an die 60 Gemeinden aus 11 Regionen im Land daran teil. Nach Beurteilung einer Fachjury blieben vier interkommunale Projekte übrig, für welche per Internet gevotet werden konnte.
Als Sieger und damit Gewinner von 5.000 Euro gingen die Gemeinden Weer, Kolsass und Kolsassberg mit einem Projekt zur Bündelung von ideellen und finanziellen Ressourcen hervor. Auf den starken zweiten Platz schaffte es der Wörgler Verein komm!unity, der 2012 gegründet wurde mit dem Ziel – die Jugend-, Integrations- und Gemeinwesenarbeit im Tiroler Unterland – unter der Federführung der Stadtgemeinde Wörgl und mit Beteiligung aller acht Gemeinden des Planungsverbands 29 Angath, Angerberg, Bad Häring, Breitenbach, Kirchbichl, Kundl, Mariastein und Wörgl zu fördern.
Heute betreibt komm!unity mehrere Jugendzentren in Wörgl, Kundl, Bad Häring, Söll und Ebbs, die Jugendinformationsstellen InfoEck für die Bezirke Kufstein und Kitzbühel, ein gemeinsames Integrationszentrum für die acht Gemeinden des Planungsverbands 29 sowie die Mobile Jugendarbeit (Streetwork), die Jugendinitiative I-Motion und eine Stelle für Gemeinwesenentwicklung (Agenda 21) in der Stadt Wörgl.
Seit 2014 ist der Verein zudem im Vorstand des Regionalmanagements Kitzbühler Alpen vertreten, wo gemeinsam mit insgesamt 26 Gemeinden die zukunftsorientierte Regionalentwicklung gestaltet und koordiniert wird. Somit bietet „komm!unity“ eine Struktur, die eine umfassende und gemeindeübergreifende Gemeinwesenentwicklung in der Region professionell begleiten und gestalten kann.
Mit den aktuell 19 Angestellten verfügt der Verein über ein Team mit umfangreichen Kompetenzen, nicht zuletzt auch hinsichtlich Sprachen und Interkulturalität. komm!unity besitzt umfassende Erfahrungen mit Projekten und Entwicklungsprozessen, die aufgrund der Struktur des Vereins als regionales Kompetenzzentrum auch in zahlreichen gemeindeübergreifenden Initiativen gesammelt wurden.
„Alle Projekte, die diesmal für den GEKO eingereicht wurden, haben eine große Gemeinsamkeit: Sie zeigen anhand praktischer Erfahrungen, dass auf kommunaler Ebene durch Aufeinanderzugehen und Kooperation vieles möglich wird, das die Kräfte einer einzelnen Gemeinde überfordern würde. Nutznießer sind die Bürgerinnen und Bürger, die von einer zeitgemäßen Infrastruktur profitieren“, plädiert Landesrat Johannes Tratter für weiteres Engagement in diese Richtung. Für die „komm!unity“ Partnergemeinden nahmen der Wörgler Sozialreferent Nationalrat Christian Kovacevic, „komm!unity“- Geschäftsführer Klaus Ritzer und Integrationsbeauftragter Gemeinderat Kaya Kayahan die Urkunde aus den Händen von Landesrat Tratter entgegen.
Text: Hubert Berger
Das Voting-Ergebnis
Bis zur letzten Sekunde wurde fleißig gevotet. 14.222 Stimmen wurden insgesamt abgegeben. Wobei dabei festzuhalten ist, dass der Verein Komm!unity bis zum Abend des letzten Voting-Tages mit einigem Vorsprung klar vorne lag.
1. Platz: Gemeinden Weer, Kolsass und Kolsassberg – 7599 Stimmen
2. Platz: Gemeinden Angath, Angerberg, Bad Häring, Breitenbach, Kirchbichl, Kundl, Mariastein, Wörgl – 5773 Stimmen
3. Platz: Gemeinden Matrei a. Br., Mühlbachl, Pfons – 515 Stimmen
4. Platz: Gemeinden Kematen, Polling, Unterperfuss, Ranggen, Gries, St. Siegmund – 335 Stimmen